Einstürzende Landschaften

Kunterbunt, stimmungsvoll und actionlastig wie Diablo: Bastion vereint markante Hack'n Slay-Reize.
Hey, das fühlt sich ja sofort an wie auf PC und 360! Wie ein buntes Diablo in handgemalter 2D-Welt. Man läuft, kämpft, sammelt, rüstet auf. Auf dem iPad gibt es zwar leichte Ruckler, aber der Effekt des Niederschlags sieht immer noch cool aus: Bei jedem Schritt fällt die bunte Landschaft quasi vom Himmel. Man sieht nicht sofort den ganzen Level vor sich, denn die liebevoll gezeichnete Kulisse landet ständig in vielen Teilen elegant von oben. Aber Vorsicht: Man kann am Rand abstürzen und in Löcher fallen – das passiert hier etwas häufiger als auf 360 und PC.
Noch etwas fällt umgehend auf: Der wunderbare Sprecher, der alles kommentiert, was der kleine Kämpfer da unten anstellt. Der erwacht plötzlich in einer Welt, die in ihre Einzelteile zerlegt wurde und fragt sich natürlich, was das alles soll. Und wo sind die Bewohner? Dabei ist er auf die englische Stimme angewiesen, die ihn auf seinem Abenteuer begleitet. Dieser Erzähler (Logan Cunningham) verleiht dem Action-Rollenspiel ein angenehm persönliches Flair, zumal er auf die Aktionen reagiert. Nicht auf das ständige Zerdeppern von Kisten & Co, aber auf so manche Gegner und wichtige Situationen.
Zwei Steuerungswege

Sammeln, aufrüsten, individualisieren: Auf dem Weg zum Ziel kann der Held seine Kampfweise immer wieder anpassen.
Auf dem iPad bleibt es also bei englischer Sprachausgabe, aber die Steuerung wurde angepasst. Man hat zwei Möglichkeiten: Entweder bewegt man den Helden direkt über ein virtuelles Gamepad und schlägt um sich bzw. schützt sich über den Fingertipper auf die jeweilige Waffe oder den Schild – das ist nicht ganz so präzise und intuitiv wie mit einem Gamepad, aber kommt dem Spielgefühl sehr nahe. Neben dieser klassischen Methode gibt es noch eine indirekte, bei der man den automatisch kloppenden Helden über Fingertipper auf den Boden bewegt; hört sich einfacher an, ist aber gewöhnungsbedürftig, weil man sich eher wie ein Routengeber als Kämpfer fühlt.
Man kann je nach Feinden zwischen mehreren Waffen wählen, die entweder nahes Haudrauf oder fernes Perforieren ermöglichen – vom wuchtigen Hammer bis zur Armbrust und Pistolen ist alles dabei. Man kann in der Defensive seinen Schild oder Ausweichrollen einsetzen, kann zwischendurch Heiltränke finden und natürlich Spezialschläge nutzen. Neben einfachen Hieben und Kombinationen schaltet man im Laufe der Zeit auch geheime Fähigkeiten frei, individualisiert seinen Kampfstil und rüstet Waffen auf. Und das Beste: Auch Story, Stimmung und Musik unterhalten auf gutem Niveau.