Du kämpfst nicht allein
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Kombos, Kombos über alles: Mehr als alles andere sind gut platzierte Kombos das Mittel zum Erfolg in Tekken. Und in Tag Tournament 2 mit seinen zusätzlichen Team-Aktionen umso mehr.
Ich bin kein Tekken-Fan der ersten Stunde. Den ersten Teil fand ich strunzhässlich und viel zu umständlich zu steuern, beim zweiten gefiel mir nur die Musik. Mir war FX Fighter auf meinem PC tausend Mal lieber. Dann kam Tekken 3 - und änderte alles. Die Steuerung, die Kämpferauswahl, die Spielgeschwindigkeit, die Grafik, der Soundtrack - das Ding war perfekt! Ich habe es gespielt, bis mir die Haare ausfielen, habe den Dualshock hunderte Stunden lang malträtiert - und packe das Spiel sogar heute noch gelegentlich in meine PSone, einfach nur der guten alten Zeiten wegen. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Nachfolger es schafft, da mitzuhalten, aber Tekken Tag Tournament machte es möglich. Mann, habe ich es vergöttert! Nicht die einfachsten Voraussetzungen für ein echtes Sequel…
Und es kann seinem Vorfahren nicht das Wasser reichen. Wie auch, Tekken Bowling ist nicht enthalten - das nachweislich beste Bonusgame aller Zeiten, das mich locker so viel Zeit gekostet hat wie das Hauptspiel. Und… nix. Tekken Tag Tournament 2 beschränkt sich im Großen und Ganzen auf das pure Gekloppe, Mann gegen Mann.
Die neuen Team-Attacken setzen extrem präzises Timing voraus, sind die Mühe aber mehr als wert.
Oder Mann gegen Mann gegen Mann gegen Mann, denn wie der Name schon verrät, steht der Team-Gedanke über allem anderen.
Verbreite Pein, mein Super-Combot!
Einsame Wölfe, die darauf keine Lust haben, können auch wie gewohnt allein antreten: Der Kämpfer verfügt daraufhin über etwas mehr Lebensenergie und teilt kräftiger aus. Und Tekken Tag Tournament macht so auch sehr viel Spaß. Aber nicht nur ignoriert man bei dieser Vorgehensweise sträflich das „Tag“ im Namen, einem entgehen dadurch auch die schönen neuen Team-Moves: Beim „Tag Throw“ schnappt sich der Spieler den Gegner, der Partner verpasst ihm einen Hieb und bringt sich dadurch direkt ins Spiel. Die „Tag Combo“ befördert den Widersacher in die Luft, der Partner wechselt ein und setzt die Beulen-Behandlung nahtlos fort.
You are so beautiful to me: TTT 2 sieht wirklich verdammt gut aus! Großartig gestaltete und animierte Kämpfer prügeln sich durch wunderschöne, kreativ designte Arenen.
Bleibt noch „Tag Assault“: Wenn dieses Manöver gelingt, springt der Teamkamerad für einen kurzen Augenblick ins Bild, gerade lang genug, um dem gebeutelten Gegner zusammen mit dem ersten Spieler mächtig was zu verpassen. Natürlich beherrschen auch die feindlichen Kämpfer all diese Manöver - weswegen man sie auch alle kontern kann.
Und das erfordert mehr als alles andere perfektes Timing. Wenn das Gamepad nicht millisekundengenau beherrscht wird, kann man sich all die schönen Team-Aktionen in die Haare schmieren. Für den normalen Kampf gegen die CPU, wenn es nicht gerade auf „Ultra Hard“ sein soll, verpasst man dadurch auch nicht viel. Aber spätestens beim Kampf gegen den einen oder anderen menschlichen Widersacher kommt früher oder später ein Crack daher, der einem mit einem Juggle- und Tag-Bombardement all die schönen „Hey, ich bin eigentlich gar nicht so schlecht!“-Illusionen nachhaltig ruiniert - tendenziell eher online als lokal. Was hilft dagegen? Üben, üben, üben!