Test: 2K Drive (Rennspiel)

von Michael Krosta



2K Drive (Rennspiel) von 2K Games
2K Drive
Entwickler:
Publisher: 2K Games
Release:
kein Termin
kein Termin
Spielinfo Bilder Videos
Während Strategiespiele und viele Brettspielumsetzungen hervorragend an iPad & Co funktionieren, sieht es für Rennfahrer bisher düster aus. Packende Überholmanöver oder ein fesselndes Fahrerlebnis sucht man auf Telefonen und Tablets immer noch vergeblich. Ehemalige Leute von Bizarre Creations haben sich deshalb als Lucid Games neu formiert, um genau das zu ändern: Können sie mit 2K Drive das Genre endlich auf den mobilen Plattformen etablieren?


Ein Hauch von PGR

Video
Im Launch-Trailer sieht alles noch vielversprechend aus.
Es beginnt alles recht viel versprechend, denn neben den knapp 30 lizenzierten und ansprechend modellierten Fahrzeugen inklusive Cockpitansicht feiern auch einige Modi abseits der Standardrennen ihr Comeback, die MSR respektive PGR so populär gemacht haben. Da sind sie wieder, die Leitkegel-Parkours, die präzise Lenkmanöver erfordern. Oder die Jagd nach Bestzeiten auf einer „heißen Runde“. Und manchmal gilt es einfach nur, möglichst viele gestapelte Kisten umzufahren sowie eine geforderte Durchschnittsgeschwindigkeit aufrecht zu erhalten. Ja, da werden schnell wohlige Erinnerungen an die tollen Racing-Produktionen von Bizarre Creations wach. Zusammen mit den Rivalen-Rennen, in denen man Vorgaben anderer Spieler schlagen muss, sowie täglich und wöchentlich wechselnden Herausforderungen wird hier viel Abwechslung geboten. Nicht zu vergessen die 1/4-Meile-Rennen, bei denen man sich nur auf einen guten Start und rechtzeitige Schaltvorgänge konzentrieren muss, während die Fahrt automatisch abläuft. Weniger gelungen finde ich die Minispiele, bei denen man z.B. versuchen muss, eine Ladung von Fässern so so schnell wie möglich durch wildes Lenken und Sprünge von der Ladefläche zu befördern. Eine schöne Idee ist dagegen das GameFace, mit dem man basierend auf einem Foto sein Gesicht auf das Fahrermodell übertragen kann. Die Technologie ist durchaus beeindruckend und führt zu überraschend guten Ergebnissen.

Sterne und Münzen

Vor allem die Ausflüge durch die Straßen Londons sehen imposant aus.
Vor allem die Ausflüge durch die Straßen Londons sehen imposant aus.
Das beliebte Kudos-System findet man zwar nicht in seiner klassischen Form, trotzdem wird man auch hier durch sauberes Fahren und die Teilnahme an Events mit Sternen belohnt, die eine von zwei Währungen in 2K Drive darstellen. Sie werden vor allem in Reparaturen investiert. Wer will schon bis zu 30 Minuten warten, bis sich die Karre selbst wieder richtet? Auch die meisten optischen Gimmicks wie ein 2K Lufterfrischer oder neue Lackierungen werden mit Sternen gezahlt.  Kollisionen führen nicht nur zu Beschädigungen, sondern auch Abzügen von Supersternen, die man für ein unfallfreies Fahren und gelungene Überholmanöver bekommt. Leider werden sie auch oft gestrichen, wenn die recht dämliche KI die Unfälle verschuldet.

Und dann wären da noch die Münzen als zweite Währung, die man vor allem bei Rennsiegen und Rangaufstiegen gutgeschrieben bekommt. Während man sich Sterne relativ einfach verdienen kann, sind die Entwickler bei der Ausschüttung von Münzen wesentlich knauseriger. Kein Wunder, benötigt man sie doch zum Kauf von neuen Fahrzeugen und das Leistungstuning – also dort, wo es richtig wichtig wird. Mal davon abgesehen, dass die beiden Währungssysteme für Verwirrung sorgen und inkonsequent eingesetzt werden (manche Gimmicks werden mit Sternen, andere mit Münzen gezahlt), riecht das auch übel nach dem Versuch, Käufer zum Besuch des Ingame-Shops zu bewegen, wo sich – welch Überraschung – Sternepakete mit Münzen und Münzpakete – welch noch größere Überraschung – mit echtem Geld kaufen lassen. Wer z.B. zehn Münzen braucht, ist mit 0,89 Euro dabei, 65 Münzen kosten 4,49 Euro und wer es richtig krachen lassen will, investiert knapp 90 Euro in 2000 Münzen. Um die Beträge in Relation zu setzen: Für die lahme Elektrokiste Chevrolet Volt möchten die Entwickler schon 21 Münzen haben, für den Ford Mustang Boss 302 sind es schon 47 Münzen wer sich einen McLaren MP4-12C gönnen möchte, ist mit 72 Münzen dabei. Fällt euch was auf? Die meisten Preise sind natürlich so angelegt, dass man quasi gezwungen wird, mehrere Pakete zu kaufen und Münzen übrig zu behalten. Der bisher teuerste Bolide, der McLaren MP4-12C VIP, schlägt übrigens mit 90 Münzen zu Buche, was in Sparpaketen ca. 6,30 Euro ausmacht. Etwas günstiger sieht es zunächst bei den Upgrades: Die ersten
PS-starke Boliden haben ihren Preis.
PS-starke Boliden haben ihren Preis.
Pakete sorgen mit zehn Münzen für einen Leistungsschub, doch für spätere Tuningmaßnahmen werden ebenfalls bis zu 44 Münzen fällig – das ist Wucher, wenn man bedenkt, dass es sich hier nicht um einen Free-to-play-Titel handelt, sondern die App alleine schon knapp sechs Euro kostet. Wer weitere neun Euro investiert, kann sich das Leben etwas leichter machen, bekommt man mit dem Gründer-Status doch Zugriff auf 25 Autos, erhält 100 Münzen und 5000 Sterne zusammen mit über 100 Lackierungen. Aber will man nach dem Kauf des „Grundspiels“ gleich schon wieder zur Kasse gebeten werden? Ich denke nicht.

Klar kann man sich Münzen auch durch das Absolvieren zahlreicher Rennen und Rivalen-Herausforderungen verdienen, aber viel Spielraum hat man trotzdem nicht: Nach ein paar Stunden hatte ich gerade mal zwei Boliden mit minimalem Tuning in meiner Garage und lediglich 60 Münzen auf dem Konto - und die werde ich früher oder später dringend brauchen, sobald ich für eine Veranstaltung einen leistungsstärkeren Boliden benötige. Trotz der Versprechungen, beim Thema Mikrotransaktionen alles fairer und besser zu machen als die Konkurrenz, bekomme ich hier wieder das Gefühl, von 2K und Lucid Games abgezockt zu werden.


Kommentare

crewmate schrieb am
Das macht es nicht besser. Bild
Aber zu JJBM Ep2 finde ich nichts. Die letzten Nachrichten, die ich ergoogle sind von Dezember 2013.
crimsonidol schrieb am
crewmate hat geschrieben:Vor all dem hatte ich auf einen Vita Port gehofft, wie bei Jacob Jones. Die Vita hat keine Rennspiele in dieser Richtung. Der MOGA Controller wird aber wohl auf dem iphone Unterstützt.
Und jetzt entwickeln Lucid Playstation Vita Pets.
Das ist echt schade.
Die haben doch nur die Smartphone-App entwickelt?
Aber tröste dich. JJs neuere Episode ist schon zum Greifen nah. (Voice-Acting und Entwicklung selbst sind wohl schon durch).
crewmate schrieb am
Bild
Das ist echt schade.
Es ist so ein Hoch und Runter mit Lucid. Travel Bug auf der Vita ist einfach nur kaputt. Jacob Jones hingegen ein wunderbares Adventure im Professor Layton Stil. Und bei 2K Drive habe ich damals schon beim ersten Screen mit einem Mobile Spiel gerechnet. Ich denke aber, das 2K als Publisher zu den Microtransactions gedrängt hat. Das einzig vertretbare wären für mich Sachen wie Lackierungen gewesen.
Vor all dem hatte ich auf einen Vita Port gehofft, wie bei Jacob Jones. Die Vita hat keine Rennspiele in dieser Richtung. Der MOGA Controller wird aber wohl auf dem iphone Unterstützt.
Und jetzt entwickeln Lucid Playstation Vita Pets.
Das ist echt schade.
derblubber schrieb am
Ich hoffe auf eine Android und eine daraufhin folgende Project Shield oder Ouya Portierung (Aufgrund der Steuerung). Bizarre Creations gehört zu meinen absoluten Lieblings Entwicklern, würde mir ungern ein Spiel entgehen lassen, bei den Entwickler von Bizarre mitgearbeitet haben.
schrieb am