Test: Sid Meier's Pirates! (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Sid Meier's Pirates! (Action-Adventure) von 2K Games
Sid Meier's Pirates!
Publisher: 2K Games
Release:
21.07.2011
02.12.2004
23.07.2010
kein Termin
08.10.2010
22.07.2005
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ab 9,99€

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Spielinfo Bilder Videos
Seit sieben Jahren vernimmt man wieder vertraute Laute aus den Lautsprechern: »Arrrrrrr!« tönt es da, »Ahoi!« und »Bwaaaaaaaack!«, falls der Schulterpapagei mal zu Wort kommen sollte - Piraten sind seit einiger Zeit wieder in, Sid Meiers Seeräuber-Klassiker in moderner Form ebenfalls. Jetzt wird auch in iPad-Gewässen geankert.

Karibik zum Anfassen

Machen wir es kurz: Spielerisch ändert sich nix. Alles, was man schon im ursprünglichen Pirates-Remake von 2004 machen konnte (nämlich brandschatzen, Herzen von Gouverneurstöchtern erobern, regen Handel treiben, seine Familie aus den Klauen eines dreckigen Barons befreien, den einen oder anderen Säbel schwingen, nach Schätzen buddeln oder die Kanonen auf hoher See sprechen lassen), geht auch hier noch unverändert. Ich verweise also einfach mal faul auf den Original-Test, falls ihr keine Ahnung haben solltet, was wie warum wo wann zu tun ist.

Und da kuttern sie schon wieder, dieses Mal in iPad-Gewässern: Pirates ist immer noch ein spaßiges Spiel, aber ein hübsches schon lange nicht mehr.
Und da kuttern sie schon wieder, dieses Mal in iPad-Gewässern: Pirates ist immer noch ein spaßiges Spiel, aber ein hübsches schon lange nicht mehr.
Pirates erscheint nur für iPad, eine Umsetzung für iPhone oder iPod touch ist nicht geplant. Besitzer eines iPad 2 kommen in den Genuss einiger Optimierungen, die aber sehr subtil sind: Schiffe spiegeln sich auf dem Wasser, man kann für die Personalisierungen die eingebaute Kamera nutzen, es gibt ein paar Effekte mehr. In beiden Varianten wird Apples Game Center für Achievements und Online-Ranglisten genutzt. Außerdem wurden ein paar Erweiterungen der sonst ziemlich missratenen Wii-Fassung übertragen: Man kann das Schiff jetzt etwas personalisieren, indem man die Segel mit eigenen Motiven verziert - die man entweder aus Schablonen zusammenbastelt oder ein Foto dafür nutzt. Übrigens auch auf dem normalen iPad, falls man im Foto-Ordner irgendwas brauchbares liegen hat.

Urlaub für Eilige

Das Schöne an Pirates war schon immer wie offene Spielwelt: Man konnte sich entweder von Anfang an auf die Suche nach der Familie begeben oder gelassen auf die Story pfeifen und das Heil im Freibeuterleben suchen. Herumschippern, Schiffe kapern, Töchterherzen beim eleganten Tanz brechen, die Seeluft genießen. Das Ganze funktioniert auf dem iPad per einfacher Touch-Steuerung; man tippt einfach in die Richtung, in die man fahren will, und schon geht’s los. In den Städten manövriert man über Icons, bei den Schwertkämpfen werden Angriffe und Paraden über gut erkannte Gesten ausgelöst. Auch das Tanzen funktioniert jetzt anders als gewohnt: Man muss im Takt der Musik eingeblendete Symbole antapsen, um das Töchterlein in kichernde Verzückung zu versetzen. Sehr nützlich ist auch das so genannte »Autosailing«: Bereits besuchte Städte können im Logbuch angewählt werden, woraufhin die Crew automatisch hinsegelt. Dadurch entgeht einem zwar der Kutterspaß, aber wer Wert auf schnelles Vorankommen legt, wird diese Funktion sehr zu schätzen wissen.

Stark im Zaum halten müssen sich dagegen Grafikfans: Die Zeiten, in denen man die Pirates-Grafik hübsch fand, sind lange vorbei, das auf dem iPad Gezeigte ist bestenfalls zweckmäßig. Und im Falle der Render-Zwischensequenzen, der teilweise sehr grob gehauenen Figuren oder matschigen Schiffstexturen sogar teilweise richtig scheußlich. Ärgerlich sind auch immer wieder auftretende Grafikfehler: Figuren verschwinden mitten im Gespräch (meist mit dem Barmann), außerdem blieb mir das Schiff immer wieder mal beim Verlassen einer Stadt am Hafen hängen. Der Spielstand wird aller Nase lang automatisch gesichert, zusätzlich darf man auch noch manuell speichern.

 

FAZIT



Traurig, aber wahr: Die vor fast sieben Jahren erschienene PC-Version von Pirates ist grafisch nach wie vor die schönste - merkwürdig, wenn man bedenkt, was für eine Power im iPad steckt. Aber gut, das Spiel hat sich ohnehin schon immer mehr durch die inneren Werte definiert. Und die sind nach wie vor vorzeigbar: Das »Okay, eine Mission noch, nur noch diesen einen Kampf, nur noch bis da rüber schippern, wirklich!«-Syndrom schlägt auch auf dem iPad spürbar zu, das Spiel ist sehr umfangreich, es gibt in der Karibik des 17. Jahrhunderts viel zu tun. Aber leider immer nur das Gleiche, irgendwann setzt unweigerlich die Langeweile ob der ständigen Wiederholung ein. Außerdem ist auch in dieser Version die schrecklich künstlich klingende Musik eine Pein für Ohren außerhalb der Handylauscher-Gruppe. Kurz gesagt: Die Piraten schwingen den Säbel vielleicht nicht mehr so frisch wie einst, aber sie schwingen ihn immer noch ordentlich.

WERTUNG



iPad

„Der Kahn knirscht und leckt, aber er ist immer noch seetauglich: Das Spielprinzip hat Staub angesetzt, macht aber nach wie vor Spaß.”

Wertung: 68%

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Kommentare

Opa schrieb am
Schade!
superboss schrieb am
ja ein neuees Pirates hätt ich auch gerne. Ich fands auch immer geil, auch wenn ich es nie wirklich konsequent gespielt hab.
Und jetzt ist das Original Spielprinzip und Gameplay einfach ein bisschen zu sehr veraltet.
Sarnar schrieb am
Pfahhhhh die sollen doch bitte mal ihre Ressourcen fuer ein neues Pirates! verwenden. Ich habs geliebt. Der naechste Teil bitte mit mehr Tiefgang und Details :)
DarkBeauty schrieb am
man sieht das ipad nur ein angebertablet ist und keine spielekonsole
Jazzdude schrieb am
Ist da was über ne Iphone/Ipod - Umsetzung bekannt?
schrieb am