Test: Snack World: Die Schatzjagd - Gold (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Snack World: Die Schatzjagd - Gold (Rollenspiel) von Nintendo
Auf Beutehatz im Märchenland
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
14.02.2020
Erhältlich: Digital (Nintendo eShop), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos

Nach der 3DS-Premiere 2017 und dem japanischen Switch-Debüt 2018 servieren Level-5 und Nintendo das Action-Rollenspiel Snack World - Die Schatzjagd: Gold jetzt auch in westlichen Gefilden. Wir haben uns als Testesser gemeldet.



Guten Appetit?

Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, hat Snack World gar nicht viel mit Essen zu tun. So werden Monster einfach Snacks genannt und diverse Ortsnamen kulinarisch aufgepeppt. Doch wer in den Gorgonzola-Ruinen mit Schimmelkäse oder im Guacamole-Sumpf mit Avocado-Dips rechnet, liegt falsch. Das Szenario ähnelt eher einer mittelalterlichen Märchenwelt, deren Figuren, wie auch der selbst kreierte Spielcharakter, oft nur knapp über Mii-Niveau liegen.

Die Story hat weitestgehend Alibi-Charakter: Die meiste Zeit versucht man als unter Amnesie leidender Schatzjäger der verzogenen Königstochter irgendwelche seltenen Wunschobjekte zu besorgen - alberne Überraschungen und Wendungen inklusive. Humor gibt’s jedenfalls reichlich, wenn auch auf sehr kindliche Art und Weise. Es werden sogar deutschsprachige Dialekte und Gesänge geboten, auch wenn sich die Sprachausgabe in der Regel auf kurze Ausrufe und Floskeln beschränkt.

Ein zähes Unterfangen

Missionen kommen nicht nur aus dem Königshaus, sondern auch von Dorfbewohnern - manche freiwillig, manche verpflichtend, wenn man die Geschichte vorantreiben will. Bereits gemeisterte Einsätze lassen sich zudem beliebig oft wiederholen, was später vor allem dann Sinn macht, wenn seltene Belohnungen winken. Welche Beute man letztendlich erhält, ist aber sehr vom Zufall abhängig. Gerade für die ausgeschriebene Hauptbelohnung eines Auftrags muss man immer wieder den gleichen Einsatz bestreiten, um irgendwann das Objekt der Begierde tatsächlich in den Händen zu halten.

Ohne Fleiß kein Preis: Die Beutehatz in den zufallsgenerierten Dungeons ist sehr grind-lastig.
Ohne Fleiß kein Preis: Die Beutehatz in den zufallsgenerierten Dungeons ist sehr grind-lastig.
Die Beutechancen kann man zwar durch besondere Leistungen erhöhen, manche Wunschobjekte auch in Shops mit zufällig wechselndem Sortiment erwerben oder in Lotterien gewinnen, Grind- und Glücksfaktor sind aber trotzdem überdurchschnittlich hoch. So wird der Spielspaß durch ständiges Wiederholen und Daumendrücken unnötig getrübt - es sei denn, man ist Fan von zufällig befüllten Beutekisten...

Wer sucht, der findet

Auch die Dungeons im Spiel werden bei jedem Betreten zufällig zusammengesetzt, was zwar für Abwechslung sorgt, aber auch viel nerviges Herumirren mit sich bringt: Mal sind die Treppen ins nächste Stockwerk gleich nebenan und der Weg zum Endgegner nur wenige Minuten lang, während man ein andermal das Zehnfache der Zeit für denselben Dungeon braucht und am Ende auch noch feststellt, dass man vor einer mehrfach gesicherten Türe steht, die nicht aufgeht, weil man irgendwo am Anfang eine falsche Abzweigung genommen und einen Schalter übersehen hat. Außerdem lässt sich die oft viel zu nah platzierte Kamera nur sehr eingeschränkt anpassen, so dass man immer wieder in zu spät ersichtliche Fallen rennt oder von Anhöhen verdeckte Schätze übersieht.

Kommentare

James Dean schrieb am
"Auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, hat Snack World gar nicht viel mit Essen zu tun."
So etwas hasse ich ja, wenn der Titel etwas anderes suggeriert, als es eigentlich ist. Wenn der Titel impliziert, es gehe um Essen, aber es geht um etwas ganz anderes. Wenn der Titel impliziert, du spielst ne Wirtschaftssimulation um einen Itemshop, es ist aber dann ein Dungeoncrawler und sowas.
djsmirnof schrieb am
Das sind nur fast nur. Nintendo Titel. Witcher 3,Doom,Skyrim usw sind olle Kamellen. Für mich als PC Spieler ist das nicht "neu".Und der Rest sind ebend alles Indi Titel.
aGamingDude schrieb am
djsmirnof hat geschrieben: ?26.02.2020 16:27 Von daher kann ich ihn gut verstehen das die Switch nicht so sein ist.Ich hab mir auch überlegt eine zu Kaufen, was ich bis jetzt wegen den für mich dürftig Software Angebot daran abgehalten hat mir eine zu kaufen.
- Astral Chain
- Fire Emblem - Three Houses
- Mario Maker 2
- Luigis Mansion 3
- Daemon X Machina
- Links Awakening
Das sind 6 richtig starke Exclusives. Abgesehen davon hat die Switch vergangenes Jahr an Third-Party-Support mächtig zugelegt (Witcher 3, POE, Divinity 2, etc.)
Also die Switch als Indie-Konsole zu betiteln ist halt Bullshit.
oceansoul1987 schrieb am
kuri hat geschrieben: ?26.02.2020 09:48 Und wieder ein Spiel mit der Optik eines Handy Games von 2017....
Bis auf ein paar gute Spiele von Nintendo (größter Teil Portierungen von Wii U Spiele) kann man die Games für die Switch echt in die Tonne hauen.
Eine Grafik wie vor 10 Jahren....Gameplay hin oder her, das ist für mich unglaublich was im Moment für Spiele heraus kommen.
Diese ganzen Indie Games mit ihrer 8/16 Bit Optik gefallen mir überhaupt nicht, das Spiele Angebot für die Switch ist daher sehr limitiert für mich.
Alle gute Games waren von der Wii U, daher sind die enzigsten 2 Spiele die ich besitze.
Zelda und Mario and Rabbits(geniales Spiel!).
In meinem Freundeskreis wird das leider genau so gesehen, echt Schade, richtige Innovationen sucht man auf der Switch aktuell vergebens.
Viele Leute vergessen einfach, dass es sich um einen Handheld handelt, welcher an den TV angeschlossen werden kann. Aber: es ist und bleibt ein Handheld. Und dafür das es ein Handheld ist, zeigen viele wie man Spiele richtig auf die Switch portiert oder grundsätzlich für die Switch entwickelt. Ein gutes Beispiel ist hier quasi alles von: Panic Button, Feral Games, Saber. Was alles mit der Switch möglich ist mit wenigen Einschränkungen. Alien: Isolation, dass einfach mal auf der Switch besser aussieht als auf der PS4 - schon beeindruckend für einen Handheld.
djsmirnof schrieb am
aGamingDude hat geschrieben: ?26.02.2020 10:25
kuri hat geschrieben: ?26.02.2020 09:48 Und wieder ein Spiel mit der Optik eines Handy Games von 2017....
Bis auf ein paar gute Spiele von Nintendo (größter Teil Portierungen von Wii U Spiele) kann man die Games für die Switch echt in die Tonne hauen.
Eine Grafik wie vor 10 Jahren....Gameplay hin oder her, das ist für mich unglaublich was im Moment für Spiele heraus kommen.
Diese ganzen Indie Games mit ihrer 8/16 Bit Optik gefallen mir überhaupt nicht, das Spiele Angebot für die Switch ist daher sehr limitiert für mich.
Alle gute Games waren von der Wii U, daher sind die enzigsten 2 Spiele die ich besitze.
Zelda und Mario and Rabbits(geniales Spiel!).
In meinem Freundeskreis wird das leider genau so gesehen, echt Schade, richtige Innovationen sucht man auf der Switch aktuell vergebens.
Letztes Jahr hat Nintendo viele gute Titel für die Switch rausgebracht, von daher ist dein Post leider nichts weiter als rumgetrolle.
Nicht jeder mag aber die Indy Titel.Ich für mein Teil finde es auch sehr schade das zu wenig "exclusive" Titel für die Switch raus kommt.Kann mit Pokemon nicht viel anfangen. Und der Rest sind einfach nur Umsetzungen von "alten" PC Spiele.
Von daher kann ich ihn gut verstehen das die Switch nicht so sein ist.Ich hab mir auch überlegt eine zu Kaufen, was ich bis jetzt wegen den für mich dürftig Software Angebot daran abgehalten hat mir eine zu kaufen.
schrieb am