Test: Band of Bugs (Taktik & Strategie)

von Jens Bischoff



Band of Bugs
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
20.06.2007
Spielinfo Bilder  
Freunde rundenbasierter Strategiespiele haben auf der 360 nicht viel zu lachen. Gut, es gibt ausgezeichnete Brettspiel-Versoftungen wie Catan oder Carcassonne. Fans von Titeln wie Final Fantasy Tactics & Co haben aber lange schmachten müssen, bis die Jungs von Ninja Bee mit Band of Bugs endlich einen Titel für echte Hobbygeneräle auf die Xbox Live Arcade los ließen. Doch können die militanten Insekten mit ihren vermeintlichen Vorbildern spielerisch überhaupt mithalten?

Eine Ameise für ein Königreich

Im Insektenreich herrscht Krieg und Ameise Maal zieht aus, um sein Heimatreich von fiesen Käfern und anderen Eindringlingen zu säubern.
Bewährtes Konzept: Die Käferschlachten spielen sich sehr traditionell, bieten aber nette taktische Finessen.
 Klingt schräg, ist es auch irgendwie, aber Freunde klassischer Rundentaktik wird während der zwanzig Missionen umspannenden Einzelspielerkampagne einiges geboten. Gut, die Schlachtfelder sind nicht allzu komplex, die Truppenzahl und -vielfalt überschaubar und die Story recht kompakt. Aber für ein nicht mal zehn Euro teures Arcade-Spiel gibt es viel zu tun, bis alle Invasoren aus dem Ameisenreich verbannt sind.

Ihr schlagt euch durch Horden von Käfern und anderen Insekten, zerstört bedrohliche Artefakte, kappt Nachschubwege, baut Wehrmauern, geleitet Verbündete sicher durch feindliches Gebiet, geratet zwischen die Fronten rivalisierender Käferstämme, rekrutiert Weggefährten und vieles mehr. Schade nur, dass die humorvoll inszenierte Kampagne plus einer Handvoll Bonusmissionen nach wenigen Stunden auf dem einzig verfügbaren Schwierigkeitsgrad bereits erfolgreich geschlagen ist. Das ist aber zum Glück nur halb so schlimm, denn Band of Bugs bietet nicht nur Einzel-, sondern auch Multiplayer-Schlachten.

Gesellige Schädlingsbekämpfung

Sowohl off- als auch online stehen euch eine Reihe Spielmodi für bis zu vier Kontrahenten zur Verfügung bei denen ihr euch entweder gegenseitig den Garaus machen, rechtzeitig einen Fluchtpunkt erreichen oder eine gegnerische Stellung einnehmen müsst. Zudem gibt es noch ein paar witzige Team-Spiele, bei denen ihr entweder mit- oder gegeneinander bestimmte Aufgaben erfüllen müsst. Online wartet zudem noch eine muntere Spinnenjagd auf bis zu acht Teilnehmer, bei der angesichts der feindlichen Übermacht inklusive wütendem Ameisenbär alle zusammen und doch gegeneinander arbeiten, denn gewinnen kann nur einer - eine Zwickmühle, die für spannende Auseinandersetzungen sorgt.

Des Weiteren können online natürlich auch Ranglistenspiele ausgetragen werden. Schön auch, dass sowohl Headset als auch Vision Cam zum Einsatz kommen und es sogar einen Multiplayer-kompatiblen Leveleditor gibt, der einfach zu bedienen ist und den Mangel an Standardkarten hervorragend ausgleicht.
Selbstversorger: Mit dem komfortablen Leveleditor bastelt man im Handumdrehen neue Schlachtfelder.
 Auch die Befehlsvergabe an eure tierischen Söldner geht abgesehen von seltenen Übersichtsproblemen locker von der Hand und bietet dennoch einige taktische Facetten. Es gibt nicht nur genretypische Höhen- und Stellungsvorteile, sondern auch individuelle Fähigkeiten sowie die Möglichkeit zwischen verschiedenen Waffen zu wechseln. Manchmal können sogar Gegenstände auf dem Schlachtfeld eingesammelt und verwendet werden.

Ansonsten wird geschlagen, geschossen und gezaubert, Gegner können ins Wasser oder vom Spielfeld geschubst werden und mit Zaubern kann man sogar Einfluss auf die Umgebung nehmen: Kältezauber verwandeln flüssige Hindernisse z. B. in begehbare Eisschollen, Hitzezauber lassen selbige wieder schmelzen und aus dem Boden gerufene Ranken hindern Gegner an der Fortbewegung, während eine praktische Zugfolgenanzeige über die Kampfreihenfolge aufklärt und eine Reichweitenanzeige euren Bewegungs- und Aktionsradius angibt. Bei Gegnern wird hingegen nur die Bewegungsreichweite angezeigt, was jedoch nur ausgebuffte Taktikfüchse bemängeln dürften.   

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