E3-Vorschau: Bleeding Edge (Prügeln & Kämpfen)

von Eike Cramer



Bleeding Edge: Chaotische erste Runde
Eine chaotische Runde
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
24.03.2020
24.03.2020
Erhältlich: Digital (Xbox Store, Steam, Microsoft Games Store), Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos
Multiplayer statt Charakterzeichnung, Vier-gegen-Vier statt starker Story – mit Bleeding Edge haben die letztes Jahr von Microsoft übernommenen Briten von Ninja Theory ein für sie sehr untypisches Spiel angekündigt. Wir haben auf der E3 2019 eine Runde spielen können.


Acht Helden in der Arena

Es ist so eine Sache, teambasierte Mehrspieler-Titel nach nur einer einzigen Runde für eine Vorschau einzuschätzen. Denn der Einstieg mit zwei Teams voller Neulinge ist meist übermäßig chaotisch, unkoordiniert und wenig zielführend - zumal man kaum Gelegenheit hat, sich an die Spezialfähigkeiten seiner Helden zu gewöhnen.

Moment, Helden? Die Grundlagen von Bleeding Edge erinnern an eine Mischung aus Overwatch und dem 2016 gefloppten
sdfsfd
Barfuß in den Kampf springen - hurra!
MOBA-Shooter Battleborn von Gearbox. Die derzeit zwölf angekündigten Charaktere teilen sich in die Klassen Tank, Heiler und Damage Dealer auf und verfügen wie bei Helden-Shootern und MOBA üblich über jeweils eigene Persönlichkeiten und natürlich Spezialfähigkeiten. Bei Bleeding Edge kann etwa die rothaarige Gizmo Kanonentürme platzieren und beharkt die Feinde mit ihrer Gatling-Gun aus der Ferne, während der an einen Black-Metal-Musiker erinnernde Nidhöggr mit seiner E-Gitarren-Axt austeilt und per flammendem Gitarrensolo in seine Gegner rutscht, um ordentliche Schaden zu verteilen. Das Charakterdesign wirkt auf den ersten Blick eigenständig und überdreht genug, um sich von Overwatch abzusetzen, zeigt aber gleichzeitig auch keine wirklich klar erkennbare Linie, um einen schlüssigen Überbau für die Mehrspieler-Gefechte zu liefern.

Unübersichtlich und überdreht

In unserem kurzen Match hatten wir die Aufgabe, in klassischer Domination-Manier dynamisch auf der Karte erscheinende
asd
Das würde auch auf der Bühne eines Metal-Konzerts gut aussehen...
Kontrollpunkte zu erobern, um den eigenen Punktestand nach oben zu treiben. Anders als bei Overwatch kontrolliert man seine Figuren dabei aus der Verfolgerperspektive, was zwar Nahkampf-Attaken einfacher, die effektgeladenen Kampfhandlungen allerdings auch deutlich unübersichtlicher macht. Direkt sichtbar wurde aber sofort: Zusammenarbeit ist auch bei Bleeding Edge der Schlüssel zum Erfolg. Sobald eines der Teams eine Koordination aus rettender Heiler-Aura, Tank-Schilden und viel Schaden durch die Damage-Dealer erzeugen konnte, war jeder Einzel-Angriff auf feindliche Teammitglieder zum Scheitern verurteilt. Gerade bei der Kontrolle von Punkten müssen die vier Spieler gut koordiniert und mit klarer Rollenverteilungen agieren, um die Oberhand zu gewinnen . Dies gelang meinem Team allerdings leider deutlich zu spät, sodass die Runde mit einer krachenden Niederlage endete.
 

AUSBLICK



Wie eingangs erwähnt, fällt es mir schwer nach nur einer Runde einschätzen zu können, welche spielerischen und taktischen Möglichkeiten Bleeding Edge bereithält. Auf den ersten Blick kann sich Ninja Theory aber nicht weit genug von den bereits bekannten (oder sogar schon gescheiterten) Vorbildern wie Overwatch, Battleborn oder auch Smite absetzen. Zwar liefern die Briten ein weitgehend griffiges Kampfsystem mit schlüssiger Steuerung und abwechslungsreichen Attacken, doch die Gefechte wirkten bisher wenig eigenständig - und schon gar nicht innovativ oder richtungsweisend. Es scheint ein wenig als sei Bleeding Edge, das sich bereits seit drei Jahren in Entwicklung befindet, als finanzieller Rettungsanker nach einem monetär mäßig erfolgreichen Hellblade geplant worden. Dessen Erfolg und die anschließende Übernahme durch Microsoft haben dieses gewöhnliche Spielkonzept bereits vor Release obsolet gemacht hat. Dennoch könnte Bleeding Edge am Ende durchaus gut unterhalten – dafür müssen aber innovativere Modi und abwechslungsreichere Karten gezeigt werden als in Los Angeles.

Einschätzung: befriedigend

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Kommentare

MaxDetroit schrieb am
Ich mag das Character Design. Zum Gameplay kann ich noch nichts sagen. Aber grundsätzlich genießen Ninja Theory bei mir persönlich einen guten Ruf, ich habe Enslaved, DMC und Hellblade gespielt und fand alle drei Spiele gut bis sehr gut. Ich werde dem Spiel wohl eine Chance geben, wenn es rauskommt.
Doc Angelo schrieb am
Gut zu wissen das es schon länger in Entwicklung ist. Eine Idee aus der Schublade kann auch von MS ausgewählt werden und dann noch geändert werden. Man erinnere sich an Mass Effect: Da hatte Bioware den ersten Teil der Trilogie schon fertig... dann wurde Bioware aufgekauft und die folgenden Spiele wurden dann ganz anders, obwohl die Trilogie schon seit Jahren in Entwicklung war.
Man muss einfach abwarten was draus wird. Ich hoffe das Microsoft es mal mit der lockeren Führung probiert, und das sie weiterhin auf Nicht-Exklusivität setzen und keine Linux-Ports abwürgen.
HeLL-YeAh schrieb am
Also ich muss ehrlich sagen dass ich gerne mal so einen Fastfood-titel spiele. Schnell 1-2 Runden gemacht und dann wieder weg ~ Von dem was ich bisher gelesen hab ist ein 4vs4 Brawler mit Fokus auf Nahkampf (in 3rd Person) auch eigentlich frischer im Ansatz als die ein oder andere ernüchterte Stimme hier zugestehen möchte.
Ich werd bestimmt mal reinschauen solange das Geschäftsmodell mich nicht im Vorfeld schon abschreckt.
Spiritflare82 schrieb am
Überrascht hat mich das eher gar nicht, ist ein 4vs4 Spiel im Zeitgeist und mit Overwatch Look....heute muss ja alles irgendwie Koop/versus sein.
johndoe1197293 schrieb am
Ein paar Infos zum Spiel:
- Bleeding Edge has been in development for a long time now, the game's director explained to us: "I wanted to do [the idea for the game] straight after DmC. We got to start in properly just over three years ago. We've been working on it with a small team - a Hellblade-sized team - an average of about 15 people."
- The game is based on prototyping they did after doing DmC, imaging what a multiplayer version of that game might be.
-They only had 10-20 people on the project for most of development. That number jumped to 30 as they got closer to launching the Alpha. He said they have a ton of other projects in the works.
https://www.gamereactor.eu/ninja-theory ... community/
schrieb am