Test: Bastion (Rollenspiel)

von Mathias Oertel





FAZIT



Es ist anfangs merkwürdig, nahezu jede Aktion des Helden vom Erzähler kommentiert zu bekommen. Und man braucht auch ein paar Minuten, um sich an das Artdesign zu gewöhnen, das leicht an den Mega Drive-Klassiker Landstalker erinnert. Ganz zu schweigen von den unten nach oben steigenden Bauteilen, die sich zur Landschaft zusammenfügen. Doch aus all diesen Elementen entsteht schnell eine Faszination, der ich mich nicht entziehen konnte. Alles passt wunderbar zusammen: die melancholische Grundstimmung, das dynamische Kampfsystem, die abwechslungsreichen Kompositionen, die Möglichkeit, nicht nur seiner Waffen, sondern auch seines eigenen Glückes Schmied zu sein und den Schwierigkeitsgrad am Schrein über Modifikatoren anzupassen. Und das ist auch bitter nötig, da das Abenteuer in der Standard-Einstellung viel zu leicht ist - obwohl die manuelle Zielumschaltung sich redlich, aber letztlich vergeblich Mühe gibt, einem Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Bastion ist sperrig, vor allem auch, weil der hervorragende Erzähler  einen mehr oder weniger zum Zuhören zwingt - man kann ihm nicht entkommen und ja: Manchmal kann er ebenso nerven wie süffisant unterhalten. Doch ohne ihn wäre dieses Action-Rollenspiel trotz der interessanten Kampfmechanik und des Artdesigns nur wenig mehr als Durchschnittskost von der Stange. Erst mit den Kommentaren und Erklärungen öffnet sich das isometrische Abenteuer in eine emotionale Dimension und wird so zu einem spielbaren Buch, in dem man die Hauptrolle übernimmt.  Bastion ist das Paradebeispiel, wie man den Spagat zwischen gewöhnlichen Mechanismen und ungewöhnlichen Ansätzen bewältigt und dabei ein ganz besonderes Erlebnis schafft.
Entwickler:
Publisher: Warner Bros.
Release:
20.07.2011
30.08.2012
16.08.2011
2015
2015
13.09.2018
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ab 13,99€
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WERTUNG



Xbox 360

„Bastion ist ein Action-Rollenspiel abseits der Norm, das nicht nur mit dem omnipräsenten Erzähler und der geheimnisvollen Story punktet. Artdesign und Kampfsystem können ebenfalls überzeugen.”

Wertung: 86%

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Lesertests

Kommentare

Kassibers schrieb am
Einfach ein großartiges Spiel. Ich liebe die melancholische Atmosphäre und die western/noir-artigen Monologe des Sprechers, welche das Spiel mal eben im Alleingang in Gefilde hebt welche auch dem reiferen Publikum gefallen könnte. Einfach jeden Cent wert.
Leider ist es manchmal schwer in Gefechten den subtitles zu folgen, da gehen leider einige Kommentare bei verloren.
|Chris| schrieb am
Stellenweise ist es ganz ordentlich. Aber mit der richtigen Kombination aus Destillaten und Waffen wird es vor allem gegen Ende sehr leicht. Von daher ist das Götzensystem eine sehr gute Sache.
Zu den Götzen sei erwähnt das man durch die auswahl derjenigen nicht nur +Schaden/Leben bei den Gegnern bewirkt, vielmehr verleiht jeder Götze allen Gegnern bestimmte eigenschafften. Z.B. reflektieren sie hin und wieder Schaden, lassen Bomben beim ableben fallen die dann nach kurzer Zeit explodieren oder heilen sich.
Hatte es mir bei der Steam Aktion für 7 Euro gekauft, würde aber auch nochmal 15 dafür ausgeben. Sehr gutes Spiel.
El_Pocho schrieb am
Das Spiel ist sicher großartig, hat eine schöne Atmosphäre und viele Ideen.
Bin ich allerdings der einzige, der es bereits im Normalzustand (ohne aktivierte Götzen) durchaus..ähem...herausfordernd findet? OK, ich bin nicht gerade der Messi aller Joypads, aber zu einfach - wie 4players mal wieder schreiben muss - ist es definitiv nicht.
WizKid77 schrieb am
Die Demo hat Appetit auf mehr gemacht.
Die Steuerung halte ich für gelungen.
Eiskommando schrieb am
Demo ist sehr interessant, werde ich mir wohl mal zulegen. Bin auf die Langzeitmotivation gespannt.
schrieb am