Test: Kingdoms of Amalur: Reckoning (Rollenspiel)

von Mathias Oertel





FAZIT



Machen wir uns nix vor: Lässt man Kingdoms of Amalur als klassisches Rollenspiel gegen Skyrim & Co. in den Ring steigen, dürfte von Reckoning nur noch Staub übrig bleiben. Denn was das Design als auch die Immersion und Spieltiefe der Welt betrifft, können sich die 38 Studios und Big Huge Games nicht mit Bethesda messen. Als beute- und kampforientierte moderne Variante eines Baldur's Gate Dark Alliance ist Amalur jedoch richtig gut - teilweise sogar sehr gut. Es ist im Prinzip genau das, worauf ich seit den Champions of Norrath und Dungeons & Dragons Heroes seit Jahren gewartet habe. Angetrieben von einer simplen Kampfmechanik, die sich erst spät mit Kombos und Variationen vom üblichen Hack&Slay-Knopfgehämmer löst, sowie unterstützt von einer freien Charakterentwicklung kommt man schnell in einen angenehmen Spielfluss, der allerdings unter dem Strich häufiger fordern müsste - bis auf Bosse sind die meisten Kämpfe selbst auf "Hart" zu leicht. Dennoch werden die Jäger unter den Action-Rollenspielern mit vielen Missionen sowie haufenweise Gegnern in der weiten Welt Amalurs bedient, während die Sammler sich über Beute ohne Ende freuen - wobei gerade seltene und Set-Gegenstände etwas zu häufig ausgeschüttet werden. Dass das Inventarsystem derart unübersichtlich ist, ist allerdings sehr ärgerlich. Trotzdem: Amalur verhilft dem zu lange sträflich vernachlässigten klassischen Action-Rollenspiel zu neuem Leben - auch wenn das Weltdesign nicht markant genug und zu austauschbar ist. Hacker & Slayer werden so gut unterhalten wie schon lange nicht mehr.

Update 10.2.2012: Die PC-Version zeigt sich inhaltlich identisch und visuell bei entsprechender Hardware etwas ansehnlicher. Leichte Verbesserungen hinsichtlich der Kampfsteuerung bei Maus- und Tastaturnutzung werden durch die leider auch am Rechner fehlende Inventar-Optimierung egalisiert.

Zum Video-Fazit
Publisher: Electronic Arts
Release:
09.02.2012
09.02.2012
09.02.2012
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ab 4,13€
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

„Als Rollenspiel-Epos spielt Amalur nur die zweite Geige, doch als Hack&Slay gibt es derzeit nichts Besseres - auch wenn die Inventar-Führung vermurkst wurde.”

Wertung: 79%

PC

„Visuell leicht besser als auf den Konsolen, wurde das vermurkste Inventar leider nicht für Rechner optimiert. Dennoch ist der Ausflug nach Amalur auch am PC ein unterhaltsames Hack&Slay.”

Wertung: 79%

PlayStation 3

„Rollenspieler auf der Suche nach einem neuen Epos werden abwinken, Hack&Slay-Fans finden derzeit nichts Besseres - auch wenn das Inventar ordentlich verbockt wurde.”

Wertung: 79%

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Versionen & Multiplayer

Getestete Version Deutsche Verkaufsversion
Sprachen Deutsch, Englisch (nur PS3)
Schnitte Nein
Multiplayer & Sonstiges keinerlei Multiplayer-Optionen

Vertrieb & Bezahlinhalte

Online-Aktivierung Ja
Online-Zwang Nein
Account-Bindung Ja
Sonstiges Nach einmaliger Online-Aktivierung kann man das Spiel am PC auch offline starten.
 

Lesertests

Kommentare

Kumbao schrieb am
Stalkingwolf hat geschrieben:Story war schon etwas merkwürdig und es spielt sich etwas wie ein Singleplayer MMO.
Aber das Kampfsystem machte das Spiel interessant und hat mich auch 80h beschäftigt.
Das fasst es in meinen Augen gut zusammen. Teilweise schafft es das Spiel auch, eine wirklich coole Atmo zu erzeugen. Aber wofuer genau man jetzt Todd McFarlane und R.R. Salvatore bei diesem Spiel gebraucht hat, verstehe ich bis heute nicht.
Stalkingwolf schrieb am
Story war schon etwas merkwürdig und es spielt sich etwas wie ein Singleplayer MMO.
Aber das Kampfsystem machte das Spiel interessant und hat mich auch 80h beschäftigt.
Sevulon schrieb am
Gab damals ne Demo, die man eine Stunde lang spielen konnte. Gibt es die nicht mehr? Dann hättest du dir die 10 ? nämlich auch sparen können, wenn du nach ner Stunde schon keinen Bock mehr hattest. Ich habs damals auch nicht länger ausgehalten ;)
Und auch wenn ich bei KoA deiner Meinung bin: Farscape zu dissen macht dich aber gerade sehr unsymphatisch ;p
Hahle schrieb am
Letztes Jahr hab ich es mal für einen Zehner eingepackt. Kann man nichts falsch machen, dachte ich mir. Tja, leider falsch gedacht.
Das ganze Art-Design ist eine einzige Katastrophe. Alles ist auf niedlich und kindgerecht getrimmt und alles ist irgendwie nur quietsch-bunt, aber gleichzeitig wird eine ernsthafte Story präsentiert, die sich anscheinend an Erwachsene richten soll (USK-18-Einstufung). Aber die Dialoge und Texte sind auch nur mittleres Schüler-Niveau und setzen dem Ganzen damit noch die Krone auf.
Da wirkt alles nur wie lieblos zusammen-geflickschustert.
Zum viel-gelobten Crafting-System und den unzähligen Möglichkeiten im Spiel kann ich leider nicht viel sagen. Der Anfang hat mich komplett vergrault. Man soll ja keine Vorurteile haben, aber ich hab es nur mal eine Stunde angetestet und das reicht mir fürs Leben. Wirklich kein Wunder, der aktuelle Preis von 10? und dass der Hersteller pleite gegangen ist.
Der Creative-Director hat wirklich ganz schlechte Arbeit geleistet und die Geschäftsführung ebenso. Die hätte das von Anfang an erkennen müssen, dieses vollkommen unpassende Art-Design und die schlechten Dialoge.
Ein guter Vergleich ist da in meinen Augen die SciFi-TV-Serie Farscape.
Wurde ja von Vielen gemocht und die Autoren sollen da viele tolle Einfälle gehabt haben, wenn man die Fans so hört. Für mich wars einfach nur ein kurioser Mix aus SciFi und Muppet-Show. Von den Vorzügen hab ich dann nichts mitbekommen, weil ich das immer nur 5 Minuten am Stück ertragen konnte.
schrieb am