Test: Amy (Action-Adventure)

von Jörg Luibl





FAZIT



Selten hat mich ein Abenteuer gleichzeitig so fasziniert und frustriert. Amy hat starke Momente, die eindrucksvoll demonstrieren, wie unterentwickelt die Spielwelt auf emotionaler Ebene ist - und genau das rettet es für mich gerade auf ein befriedigendes Niveau. Aber so sehr ich diesen subtilen Ansatz im Horror schätze, so wichtig gerade die Beziehung zwischen Figuren ist: Leider überwiegen letztlich die Momente des Ärgers über die Steuerung, die langatmige Inszenierung, die KI-Inkonsequenzen und zu viel Trial&Error. Das Fatale ist: Amy hatte so viel Potenzial! Es sprach alles dafür, dass Paul Cuisset nach Flashback (1988) wieder etwas Bemerkenswertes gelingt – vor allem dramaturgisch hinsichtlich der Beziehung und Bindung zweier Charaktere. Ich habe seinen Ansatz schon auf der gamescom gelobt. Und die Atmosphäre kann auch in der finalen Version überzeugen, obwohl der Einstieg im Zug recht plump wirkt  – da musste man noch eine Actionorgie befürchten. Es geht aber später hauptsächlich um die clevere Erkundung im Duo, um das Schleichen und Ablenken. Leider haben die Entwickler dieses kreative Spieldesign nicht konsequent zu Ende gedacht und so viele handwerkliche Fehler gemacht, dass einem häufiger der Geduldsfaden reißt als dass wirklich Gänsehaut aufkommt. Wie man subtilen Horror auch mit kleinen Mitteln viel besser inszenieren kann, zeigt Amnesia.
Entwickler:
Release:
11.01.2012
kein Termin
11.01.2012
Spielinfo Bilder Videos

Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

„Ein Horrortrip mit einigen starken, aber zu vielen schwachen Momenten - da war viel mehr drin!”

Wertung: 60%

PlayStation 3

„Emotional stark, tolle Koop-Momente, aber zu viele frustrierendes Trial & Error, Wiederholungen und Steuerungstücken - schade.”

Wertung: 60%



Versionen & Multiplayer

Preis zum Test 10 Euro (XBL und PSN)
Getestete Version Deutsche digitale Verkaufsversion.
Sprachen Englische Sprachausgabe, deutsche Untertitel.
Schnitte Nein
Multiplayer & Sonstiges Kein Multiplayer, drei Schwierigkeitsgrade, Steuerung anpassbar.

Vertrieb & Bezahlinhalte

Online-Aktivierung Ja
Online-Zwang Nein
Account-Bindung Ja
Sonstiges Spiel nur über PSN oder XBL als Download verfügbar.
 

Lesertests

Kommentare

Anarchocandy schrieb am
Ups, danke für den Hinweis. Ist mir wohl ein Fehler unterlaufen
crewmate schrieb am
Da ist was verrutscht, Anarcho:
Thats.it hat geschrieben:
crewmate hat geschrieben:Naughty Dog werden einen feuchten Dreck auf diese Indiproduktion geben.
Sie sprechen ein Millionenpublikum an. Among Thieves kratzte an der 5 Millionen Grenze.
5 Millionen mal 50-30 Euro (Platinumversion und Bundels)
Die können sich solche Ideen gar nicht erlauben.
So ein großes Publikum wird am besten und sichersten mit
möglichst präziser polierung und dem Abschleifen aller Ecken und Kanten gewährleistet.
Das Funktioniert bei Uncharted, das funktioniert bei Halo, das funktioniert bei Need for Speed, das funktioniert bei Call of Duty, das funktioniert bei Resident Evil, das funktioniert bei Gears of War, das funktioniert bei Fifa, das funktioniert bei God of War...
das funktioniert weil ihr alle dumm seit..
nichts gegen uncharted und vielleicht ein wenig anderer..
aber bei call of duty.. da schüttel ich mir seit jahren schon den kopf.. und hab ne halsverenkung...
naja manches ist echt so traurig.. das ein einfach beschissenes spiel als das meistverkaufte auch noch durchkommt......
ein highlight war für mich Heavy Rain.. die grösste besonderste atmosphäre die ich erlebt hab..
und würde alles liegen lassen wenn ein 2.teil käme.. und wäre jeder so gesund wie ich.. wären vielleicht solche spiele das meistverkaufteste.. und keine kleine furz updates.. wo fast nur die zahl das neue ist
Das Zitat ist von Thats It, nicht von mir.
Anarchocandy schrieb am
Thats.it hat geschrieben:
crewmate hat geschrieben:
das funktioniert weil ihr alle dumm seit..
nichts gegen uncharted und vielleicht ein wenig anderer..
aber bei call of duty.. da schüttel ich mir seit jahren schon den kopf.. und hab ne halsverenkung...
naja manches ist echt so traurig.. das ein einfach beschissenes spiel als das meistverkaufte auch noch durchkommt......
ein highlight war für mich Heavy Rain.. die grösste besonderste atmosphäre die ich erlebt hab..
und würde alles liegen lassen wenn ein 2.teil käme.. und wäre jeder so gesund wie ich.. wären vielleicht solche spiele das meistverkaufteste.. und keine kleine furz updates.. wo fast nur die zahl das neue ist
Ich wage mal zu behaupten, dass sich selbst innovative Spiele, mit gewagten Ideen verkaufen würden (gesetzt den Fall sie sind gut umgesetzt). Es ist aber nun in unserer heutigen Gesellschaft so, dass die Leute mit viel Geld nur nach mehr Geld gieren. Und die stehen nunmal über den wirklich guten Entwicklern. Warum sich den großen Aufwand machen und etwas Neues erschaffen wenn man ganz einfach Altbewährtes kopieren kann? Und das zieht sich mittlerweile durch die komplette Konsumindustrie. Schaut euch mal die Medienbranche in ihrer ganzen Fülle an und ihr erkennt eine erschreckende Stagnation. Habt ihr in den letzten 10 Jahren mal was wirklich frisches von einem großen (!!!) Studio entdeckt? Egal ob Film-, Musik- oder Spieleindustrie. Jedes Lied, jeder Film und jedes Spiel ist ein mikrowellen-schockgefrohrenes Fragment eines wunderbaren Gerichts. Den guten Geschmack haben die Leute längst vergessen. Deswegen werden alle auch noch das 10. Call of Duty, Fifa, Resident Evil oder Gears of War kaufen. Es hat also insofern nur wenig mit der Dummheit der Leute, als mit der Lenkung von oben zu tun. True Story.
ganz genau und ich bin nicht dumm und lass mich nicht lenken ganz einfach ;)
..damit meine ich die leute tragen natürlich auch eine mitschuld.. sie lassen sich von vieles einfach blenden..
was aber man...
FlyingHorst schrieb am
crewmate hat geschrieben:Die meisten von euch bevorzugen stumme Protagonisten, weil sie sich mit nichts anderem identifizieren können als Personen, die genau so innerlich tot, leer und einsam sind wie sie selbst. Link, Gordon Freeman, Claude aus GTA3.
Ich denke, man kann das auch so sehen, dass man eben noch gute Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen braucht um auch bei Spielen wie das genannte Zelda mitzufühlen. Ansonsten muss man sich natürlich selbst emotionale Mimik und Gestik noch auf dem Bildschirm präsentieren lassen.
Und dein Angriff gegen die Öffentlichkeit zeugt nicht gerade von einem gesunden und zufriedenen Inneren. Ja, es ist wirkt geradezu ironisch.
Sevulon schrieb am
crewmate hat geschrieben:Fast5 wurde häufiger gesehen als Scott Pilgrim.
Natürlich. Du kannst auch nichts anderes erwarten.
Wer häufiger gesehen wurde stand auch nicht zur Frage. Zum Einen spricht Fast5 eine viel größere Gruppe an Leuten an, als das "Nischenprojekt" der Nerdgeschichte Scott Pilgrim. Die mögliche Zuschauermenge ist bei Fast5 also schon mal viel größer als bei SP. Zum Anderen hat Fast5 einen bekannten Namen mit bekannteren Schauspielern, die der Kunde schon/besser kennt. Und wenn der Kunde die Wahl zwischen zwei Filmen hat, wobei er von einem sowohl die Schauspieler wie auch die Vorgänger kennt und gut findet, ist die Wahl relativ leicht auf Nummer Sicher zu gehen, statt einen Film zu wählen, von dem er nicht wissen kann, ob er ihm überhaupt gefällt.
Auf dem Spielemarkt ist es ähnlich. Wer eine Reihe und die direkten Vorgänger toll fand, wird auch eher den Nachfolger kaufen als bspw. Beyond Good and Evil. Er weiß ja schon, was er bekommt und das ihm das voraussichtlich gefällt. Experimente dagegen sind unsicher und kosten Zeit wie Geld. Ressourcen, die knapp sind.
Deshalb hat Scott Pilgrim logischerweise weniger Zuschauer als Fast5. Darum ging es aber überhaupt nicht und mit Scheinheiligkeit hat das erst recht nichts zu tun [ich hab übrigens beide auf Bluray daheim, von daher]
schrieb am