darktrym hat geschrieben: ?11.10.2020 23:45
Sam wird zum Intrigranten, Pauli zum Trottel, Don zum verlogenen Psychopathen.
Gerade das habe ich komplett anders empfunden und fand ich extrem gut erneuert.
Der Don ist kein Psychopath sondern bemerkt, dass ihm seine Machtposition langsam aus den Händen gleitet. Er ist an einigen Stellen drauf und dran alles zu verlieren und tut alles mögliche um seine Position zu erhalten. Von Anfang macht er im Grunde ja schon klar dass die Anzahl der Leute denen er vertraut sehr überschaubar ist und als dann das Geld langsam ausgeht war es auch nachvollziehbar dass er da jede helfende Hand annimmt und seine Leute ausnutzt.
Sam habe ich nicht als böswillig empfunden sondern als jemand, der sich als Nachfolger der Familie empfunden hat und entsprechend gehandelt hat. So wie er mit dem Don zusammengearbeitet hat fand ich es nachvollziehbar, dass er Tommy eher als Konkurrenz empfunden hat und alles dafür getan hat, dass alles nach den Wünschen des Dons weiterläuft. Als sich dann abgezeichnet hat dass Paulie und Tommy Tendenzen haben sich vom Don zu lösen ist das für ihn dann natürlich wie eine Ohrfeige, weil seine ganze geplante Zukunft zusammenbricht.
Paulie habe ich auch überhaupt nicht als Trottel empfunden sondern fand den Charakter extrem gut humanisiert. Es wird viel über ihn gelacht nach dem Motto "Als ob so einer wie er jemals eine Frau bekommt" usw. so dass man ihn teilweise als Witzfigur wahrnimmt, aber genau das wurde dann ja als Zündstoff für das Finale thematisch genutzt und das hat meiner Meinung nach super funktioniert. Im Gegensatz zu Sam hatte er Angst davor dass Dinge einfach so weiter laufen wie bisher weil er eben nicht dieses tragische Ende eines ewigen status quo finden wollte, das Leute ihm immer prophezeit haben. Dieser Wunsch nach Veränderung treibt ihn dann letztendlich auch zum Verrat. Dass ihn seine Situation ärgert hat sich am Anfang mit seinen "Paulie Minuten" wo er dann Leute halbtot geschlagen...