Ja, dachte ich mir, weil das Latenz Problem dürfte man ja auch ohne VR deutlich spüren und somit ist das ganz sicher kein neues Problem, sondern eher ein schon uraltes, so lange wie es jetzt schon Motionrigs gibt. ^^
Test: DiRT Rally (Rennspiel)
FAZIT
Genau wie bei Project Cars verstärkt das Fahren in VR selbstverständlich auch bei DiRT Rally das Mittendrin-Gefühl und damit die Immersion. Vor allem lassen sich Abstände und Unebenheiten viel besser abschätzen. Es ist klasse, wenn man beim Rutschen durch eine Kehre einfach aus dem Fenster schaut, um sich vom Abstand zum Felsen zu überzeugen. Abhänge am Streckenrand wirken zudem greifbarer und gleichzeitig viel bedrohlicher - bei den fiesen Abgründen rund um den Pikes Peak kommt man in VR sofort noch etwas mehr ins Schwitzen. Generell gilt: Auf den mitunter extrem holprigen Pisten mit ihren großen Höhenunterschieden, zahlreichen Bodenwellen, gewaltigen Sprüngen, spektakulären Drifts durch enge Haarnadelkurven und plötzlichen Senken fällt der VR-Ausflug ins Rallye-Cockpit deutlich intensiver aus als die Fahrten in Sport- und Rennwagen auf klassischen Rennpisten. Damit Piloten keine böse Überraschungen in Form von Übelkeitsattacken erleben, hat Codemasters jeder einzelnen Strecke eine Komfort-Einstufung zugewiesen, die sich am Comfort Rating von Oculus orientiert und mit Comfortable, Moderate and Intense ebenfalls drei potenzielle Befindlichkeitsstufen zuweist. Während sich Wertungsprüfungen in Deutschland oder bei der Rally Monte Carlo meist im grünen Bereich befinden, wird der Magen in Finnland mit seinen vielen Extrem-Sprüngen oder Griechenland mit seinen holprigen Schotterpisten häufiger auf eine harte Probe gestellt. Hier wird aus dem Fahrspaß schnell ein Höllenritt, der Erinnerungen an Achterbahnerlebnisse der härteren Art weckt. Ich habe generell eigentlich weniger mit VR-Übelkeit zu kämpfen, stieß hier aber auch an meine Belastungsgrenzen und musste manche der längeren Etappen mit Intensiv-Einstufung vorzeitig abbrechen. Das ist kein Problem, so lange man im freien Spiel die Wahl hat. Da im Rahmen der Karriere aber Strecken und Schauplätze vorgegeben werden, könnte man irgendwann gezwungen sein, das Headset (und den Kotzeimer) wieder gegen den Monitor zu tauschen. Immerhin bietet man ein paar zusätzliche VR-Optionen, um möglicher Übelkeit entgegen zu wirken. So hat man z.B. die Wahl, ob man sich die Wiederholungen in VR oder in Form eines Cinema-Mode ansehen will, der auch bei der Menü-Navigation genutzt wird. Viel bedeutender ist allerdings die Kamera-Einstellung der Bewegungen im Cockpit in Relation zur Umwelt, die neben weiteren Sicht-Optionen angeboten wird. Obwohl ich bei DiRT Rally vorerst meine Grenze hinsichtlich der VR-Übelkeit entdeckt habe, sehe ich die nachgereichte VR-Unterstützung ähnlich wie bei Project Cars: Die Erfahrung mit Oculus Rift ist auch für den virtuellen Rallye-Sport eine echte Bereicherung und übertrifft die ohnehin schon hohe Intensität beim klassischen Fahren am TV oder Monitor nochmal bei weitem - auch wenn es für mich manchmal zu viel des Guten war.
WERTUNG
Oculus Rift S
„Manche Etappen erfordern zwar einen starken Magen, aber hinsichtlich Intensität und Immersion schaltet DiRT Rally in VR noch einen Gang nach oben.”
Wertung: 88%