Test: Final Fantasy 13 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff





FAZIT



Meine Spielerfahrung mit Final Fantasy XIII ist sowohl von Bewunderung als auch Enttäuschung geprägt. Es bricht mit vielen Traditionen, was teilweise erstaunlich gut funktioniert, oft aber auch klaffende Lücken hinterlässt. Die Story um eine mit persönlichen Konflikten belastete Schicksalsgemeinschaft wird bildprächtig inszeniert, stimmungsvoll erzählt und selbst die klischeebelasteten Protagonisten haben mich letztendlich charakterlich überzeugt. Die fast nur aus engen Levelschläuchen zusammengesetzte Spielwelt blieb hingegen reichlich blass und sämtliche Randfiguren nahezu belanglos. Das dramaturgisch geschickt geknüpfte Korsett der Story tröstete zwar teilweise darüber hinweg, aber die spielerische Enge schnürte mir als Rollenspieler fast die Luft ab. Vor allem das automatisierte Kampfsystem, der Verzicht auf jegliche Inhalte am Wegrand sowie der harmlose Schwierigkeitsgrad sorgten für ein Stechen in der Brust. Was mich als eingefleischten Fan enttäuscht, könnte natürlich Neuling oder Gelegenheitsspieler erfreuen: Die Erkundung der Spielwelt ist idiotensicher, die Handhabung kinderleicht, der Spielfluss tadellos, Frust ein Fremdwort, die Präsentation eine Pracht - als interaktiver Film ist Final Fantasy XIII wirklich klasse! Als Rollenspiel kann ich ihm aber nicht mehr als ein knappes "Gut" abringen, was es primär seinen erzählerischen Qualitäten zu verdanken hat. In punkto Spielspaß hat mich selbst ein Star Ocean 4 trotz all seiner Macken besser und länger unterhalten. Schade drum...
Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
11.02.2011
09.10.2014
25.02.2011
kein Termin
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

„Inhaltlich identisch zur PS3-Fassung, technisch vor allem durch die komprimierten Renderfilme leicht schwächer. Den Spielspaß schmälert das jedoch nicht.”

Wertung: 76%

PlayStation 3

„Final Fantasy als Light-Rollenspiel: Spielerisch erschreckend anspruchslos, aber erzählerisch gutes Kino.”

Wertung: 76%

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Lesertests

Kommentare

NotSo_Sunny schrieb am
Onekles hat geschrieben:Bei Bioshock war Sterben sogar völlig unmöglich. Man konnte überhaupt nicht verlieren. Erst Monate später wurden die Vita Chambers dann rausgepatcht. Aber schon bei Release wurde das Spiel gefeiert wie die zweite Ankunft Christi. Keinen hat der Billo Schwierigkeitsgrad gejuckt. Aber bei FF XIII ist's auf einmal ne Todsünde. Warum?
Ich denke das kann jeder anders empfinden, aber auch ich kam mir von FF13 nochmal deutlich mehr verarscht vor als von Bioshock (und glaub mir, ich hab die VCs verachtet wie kaum ein Zweiter). Leider ist es etwas schwierig zu erklären, deswegen will ich erstmal mit einer etwas holprigen Metapher einleiten:
- Bioshock (mit VCs) ist wie gegen einen würdigen Gegner Tennis zu spielen, dessen Punkte nicht gezählt werden.
- FF13 ist wie mit jemanden Tennis zu spielen, dessen Punkte gezählt werden... aber man hat ihm seine Hände auf dem Rücken verbunden. Oh, und die ersten beiden Sätze sollst du den Ball erstmal nur mit der Hand spielen. Nicht das dich der Schläger gleich zu Beginn überfordert.
Irgendwie beides ziemlich dämlich, aber solange ich es bei Variante 1 schaffe, die schwachsinnige Ausgangslage zu ignorieren, hab ich immernoch jemanden, der mit mir theoretisch vernünftig spielen kann.
Was das genau mit dem Games zutun hat: Wenn ich bei Bioshock die VCs außen vorgelassen habe, gab es prinzipiell Gegner die mich unter Druck setzen konnten. Da waren Nah und Fernkämpfer, schwere Brocken wie die BigDaddys und Plasmid Nutzer die doch ordentlich Schaden gemacht haben. Also Gegenspieler die mich dazu anhalten mit dem reichhaltigen Waffenarsenal zu experimentieren, um mich so der Situation anzupassen. Wie gehabt alles unter der Bedingung, dass ich ignorieren kann, dass der Schaden, den die Gegner machen, bestenfalls zu einem billigen Scheintot führt.
Bei FF13 bringt es nichts, zu ignorieren, dass die Gegner Luschen sind, weil es keinen Sinn macht, nur aus Jux und Tollerei mit den Paradigmen zu experimentieren. Dazu braucht...
Onekles schrieb am
Viele Pressevertreter tun zumindest genau das.
Exedus schrieb am
Du weist also ganz genau das jeder der FF für zu leicht, hält AC dafür lobt?
Onekles schrieb am
Exedus hat geschrieben:Jaja Haters gonna Hate. Ich finde es immer super wenn von Fanboys immer die selben Sprüche kommen. Und ja ich habe das Spiel echt zu wenig gespielt, aber nach 20 Stunden hatte ich auf die nervigen Charaktere und schlauchelvel einfach kein Lust mehr. Da hilft es auch nicht wenn es nach 30 Stunden voll gut wird.
Weiß ich nicht, ich fand's von Anfang an gut. Wenn's einem nicht gefällt, auch kein Ding. Ich versteh nur einige der Argumente einfach nicht, besonders in Bezug auf Schwierigkeit. Um bei Assassin's Creed zu sterben, muss man's beispielsweise echt drauf anlegen. Normalerweise rennt man da im Halb-Godmode rum. Das Ding wurde hochgelobt. Bei Bioshock war Sterben sogar völlig unmöglich. Man konnte überhaupt nicht verlieren. Erst Monate später wurden die Vita Chambers dann rausgepatcht. Aber schon bei Release wurde das Spiel gefeiert wie die zweite Ankunft Christi. Keinen hat der Billo Schwierigkeitsgrad gejuckt. Aber bei FF XIII ist's auf einmal ne Todsünde. Warum?
Stalkingwolf schrieb am
Oldholo hat geschrieben:
Mirabai hat geschrieben:wäre ja schrecklich wenn man im Spiel bei einem Boss nicht weiter kommt, weil man verskillt ist. :wink:
Das wäre es auch!
Wenn ein Spiel es schafft, einen bezüglich Intelligenz nicht völlig unterversorgten Spieler in eine Situation zu bringen, in der ein zum Beenden des Spiels erforderlicher Kampf nicht schaffbar ist, weil die Charaktere unwiderruflich verskillt sind, haben die Entwickler an der Stelle versagt. Alle Wege müssen nach Rom führen.
Aber das nur nebenbei. :P
Nö. Das kommt nur von Leuten die nur eine Taste von Anfang bis Ende drücken wollen.
schrieb am