Überhaupt gefällt mir die Soundkulisse von Yooka Laylee total gut, besonders die Musik, wie z.B. das jeweilige musikalische Thema immer in ätherisches Harfengeklimper umschwenkt, wenn man unter Wasser unterwegs ist, das ist echt liebevoll gemacht.
Test: Yooka-Laylee (Plattformer)
FAZIT
Wie habe ich das vermisst! Endlich wieder frei hüpfen und erkunden – ganz wie in den späten Neunzigern, als es noch gängig war, sich alles selbst zu erschließen und sich ohne HUD-Overkill und Navi durchzubeißen. Die idyllisch-bunte Welt mit ihrer hübsch aufgetürmten Architektur ist riesig und geradezu vollgestopft mit Aufgaben, Fähigkeiten und Rätseln. Das schönste daran ist, dass der Sammelmarathon nicht zum Selbstzweck wird, sondern als Mittel eingesetzt wird, um sich die Welt mit Hilfe der Fähigkeiten zu erschließen. Beinahe jedes Pagie fühlt sich wie eine Belohnung an, die man sich mit Grips oder Hüpfgeschick verdienen muss! Schade, dass Playtonic es nicht schafft, diese Euphorie auch in den späteren Levels aufrecht zu erhalten, denn ab einem gewissen Punkt beschlich mich der Verdacht, dass sich das kleine Team mit dem gigantischen Umfang übernommen hat. Das Design der letzten Levels wirkt karger, die Herausforderungen weniger poliert und auch technische Probleme wie Kameramacken funken dazwischen. Gut gefallen hat mir dagegen, dass die Rare-Veteranen das kompromisslos bescheuerte Design und Gebrabbel bis zur Schmerzgrenze durchziehen. Wer Lust auf ein altmodisches und äußert umfangreiches Hüpfabenteuer hat, wird mit Yooka-Laylee also trotz einiger Macken gut bedient. Am meisten freut mich aber, dass es endlich jemand gewagt hat, das magische Genre des offenen 3D-Plattformers wiederzubeleben, welches mir in der Jugend so viele schöne Erinnerungen beschert hat.
Update zu den Fassungen für PC und Xbox One vom 11. April 2017:
Langsam ärgere ich mich, dass ich nicht gleich mit der PC-Version starten konnte: Dort läuft das Spiel (von ganz seltenem kurzen Streaming-Rucklern abgesehen) deutlich flüssiger. Mit einer GeForce GTX 980 hielt das Spiel selbst auf höchsten Einstellungen stets über 60 Bilder pro Sekunde, was für ein sauberes und etwas hübscheres Gesamtbild sorgt. Sogar die Steuerung reagiert hier etwas flotter und intuitiver, was das Hüpfen und vor allem das Schießen ein wenig angenehmer gestaltet. Wer die Wahl und einen halbwegs aktuellen PC hat, sollte also möglichst am Rechner spielen! Die Xbox-One-Version ähnelt dagegen der PS4-Fassung und weist nur kleine Unterschiede auf: Dort kommt es sehr selten zu Framerate-Einbrüchen, z.B. wenn viele Flammen gleichzeitig über dem Schirm züngeln. Im Gegenzug ist auch hier die Steuerung einen Deut knackiger und liegt somit etwa zwischen der direkten PC-Version und etwas trägen PS4-Fassung.
PC
„Dank einer sauberen Technik, über 60 Frames und einem direkteren Sprungverhalten die angenehmste Version von Yooka-Laylee.”
PlayStation 4
„Riesiger nostalgischer Hüpfmarathon mit toll eingebundenen Fähigkeiten und Rätseln, der allerdings ein wenig vom fehlenden Feinschliff getrübt wird.”
Wertung: 79%
Xbox One
„Von seltenen Bildrateneinbrüchen und einer etwas direkteren Sprungsteuerung abgesehen identisch mit der PS4-Version.”
Wertung: 79%