Test: Le Tour de France 2015 (Sport)

von Mathias Oertel





FAZIT



Das Spiel zur Tour der Leiden hat einige starke Momente. Die Kulisse mit ihrem Schluckauf und den vielen unsauberen Kleinigkeiten gehört allerdings nicht dazu - auch wenn sie es schafft ein Fahrerfeld mit gut 200 Radlern gleichzeitig abzubilden. Doch mechanisch macht Cyanide einiges richtig. Man muss das Energiemanagement der Fahrer im Auge behalten, kann seinen Teamkollegen Anweisungen geben und sich bei Bedarf sogar jederzeit aktiv hinter den jeweiligen Lenker klemmen. Die taktische Komponente der Tour, bei der sowohl individuelle als auch Teamziele beachtet werden müssen, wird gut transportiert. Mit dem neuen Pro-Team-Modus sowie den Herausforderungen hat man zudem noch abseits der eigentlichen Tour genug zu tun. Doch leider geht Cyanide bei der Umsetzung nicht weit genug. Es gibt weder Wetterwechsel, sei es nun dynamisch oder geskriptet. Mechanische Defekte der Drahtesel sind ebenfalls verpönt. Darüber hinaus gibt es weder Karambolagen noch Stürze - nicht einmal die Option darauf ist irgendwo für diejenigen verankert, die absoluten Realismus wollen. Unter dem Strich zeigt sich Tour de France 2015 ambitioniert, aber für eine Radsport-Simulation fehlt es in einigen Bereichen an authentischem Flair sowie entscheidenden Details.
Entwickler:
Release:
26.06.2015
26.06.2015
26.06.2015
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PlayStation 4

„Ambitionierte, aber im Detail inkonsequente Radsport-Simulation rund um die Tour der Leiden.”

Wertung: 59%

Xbox One

„Ambitionierte, aber im Detail inkonsequente Radsport-Simulation rund um das wichtigste Radrennen der Welt.”

Wertung: 59%



 

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Kommentare

superboss schrieb am
hab früher häufiger TDF geschaut. So ne Gruppe an Fahrern (unterteilt in Teams) die zusammen durch die Pampa fahren, das hat irgendwie was abenteuerliches. Dazu ist es auch durch die verschiedenen Taktiken und Erfolgs-möglickeiten (Trikots, Tagessieger) immer recht spannend und interessant gewsen.
Da hab ich gerne mal mehrere Sommertage damit verbracht.
Aber momentan hab ich dafür keine Zeit mehr, Doping und krasse Verletzungen haben genervt, die großen Idole haben aufgehört und bin inzwischen auch einfach aus dem Thema raus.
skSunstar schrieb am
Kommt mal wieder klar Leute.
Was anscheinend viele nicht beim Radsport verstehen, ist die Bedeutung des Luftwiderstands und dementsprechend die Rolle des Hauptfelds. Mit mehreren Leuten im Windschatten zu fahren ist eine immense Kraftersparnis. Man spart sich bis zu 40% Energie im Gegensatz zur Solofahrt.
Da ist es selbst als Amateur ein Leichtes mit dem Rennrad über die 50 km/h zu fahren (in der Ebene). Neben der Kondition und Fahrtechnik ist dann schon noch auch eine gute Taktik für den Erfolg wichtig. Es ist wie bei den meisten Sportarten: Erst muss man sie grundlegend verstehen und nachvollziehen können um sie zu mögen. Oder selbst mal probiert haben.
Das ist das größte Manko. Wer setzt sich schonmal aufs Rennrad der damit überhaupt kein Kontakt hat?
Dabei ist das Fahrgefühl auch einem Rennrad gigantisch. Federleicht, schnelle Beschleunigung, punktgenaue Lenkung und vor allem leichte Laufräder mit denen man über dem Asphalt hinwegschebt.
Eleanor_Rigby schrieb am
Das_lachende_Auge hat geschrieben:Auch ohne Doping find ich diese "Sportart" so dermaßen öde. So viele Jahre SOmmerurlaub als ich meinen Vater auf der Couch Gesellschaft geleistet habe, während er auf dem Fernseher zu gesehen hat, wie Leute durch die Walachei radeln. Langweiliger ist da nur Skispringen.
Skispringen auf Eurosport ist Kult. Und die Sportart ist kompexer als viele denken. Sowas sieht einfach beeindruckend aus:
https://www.youtube.com/watch?v=dnCzG4fVRro
Ja, die Tour de France hatte in ihrer Vergangenheit ein Doping-Problem. Aber deswegen pauschal alle Teilnehmer der aktuellen Tour unter Generalverdacht stellen, geht gar nicht. :roll:
Ich schau aber lieber Wimbledon als Tour de France.
Wulgaru schrieb am
Interessante Vergleiche, es gibt zum Beispiel populäre Beispiele wo Ullrich und Armstrong jeweils aufeinander gewartet haben, wenn der eine gestürzt war oder einen Defekt hatte. Diese Anständigkeit gibt es dann nämlich auch. Es ist eine lächerliche Rechnung diesen "bösen" Menschen zu zeichnen der man ist wenn man dopt. Gerade der Radsport ist mit der Logik des Teamgedankens und des Pelotons da eine der Sportarten die im reinen Rennverlauf diverse Ehrenkodexe hat was man macht und was man nicht macht. Eben zum Beispiel direkter Konkurrent stürzt, da greift man nicht an, wenn Not am Mann ist leiht man dem anderem Team mal ein Ersatzrad oder gibt die Wasserflasche weiter usw.
Was den definitiv besten angeht, kann man darüber gerne diskutieren. Nenne mir den Fahrer der besser war als Armstrong. So gut wie seine gesamte Konkurrenz, die er klar dominiert hat, ist entweder vollständig des Dopings überführt oder zumindest unter erhärteten Verdacht geraten. Die These "er war der beste" ist kaum zu widerlegen ganz trocken und logisch betrachtet (denn ich war auch kein Fan von ihm als nichts von diesen Skandalen bekannt war). Aber wie gesagt...ohne was gegeneinander aufrechnen zu wollen, bin ich immer daran interessiert was mein Gegenüber, also in dem Falle du ronny, denn so für Sportarten gut findet und welche Athleten er mit diesen deinen doch recht hohen, um nicht zu sagen unrealistischen Maßstäben anfeuert.
Wulgaru schrieb am
Das_lachende_Auge hat geschrieben: Kann es sein dass wir unterschiedliche Grundeinstellungen zum Thema Sport haben? Ich bin Fan eines Sportlers, weil ich seinen Siegeswillen, seinen Stil und seine Leistung schätze. Weil er zeigt, was Menschen mit Willen machen können und nicht, weil er mir eine tolle Show abliefert. Dann könnte ich auch Wrestling gucken. Wenn ich dann nun mal merke, dass es eben nicht nur an seinem Willen liegt sondern er sich einen einfacheren Weg gesucht hat (und nein damit sage ich nicht, er hätte es einfach gehabt. Unterschied) dann ist er ab da an nicht mehr Vorbild für mich. Und du siehst ja an den vielen hämischen Kommentaren, dass er der Tour mehr geschadet hat als man denkt.
Ich muss sagen das wir wahrscheinlich eine andere Vorstellung von Sport haben wenn es darum geht warum man einen Sportler bewundert, da das für mich persönlich darauf hinausläuft eben nur den besten zuzujubeln, während ich jemand bin der auch mal den achten eines Wettbewerbs super findet, wenn er innerhalb seines Kontextes seine Sache gut macht.
Was aber den Rest angeht, finde ich deinen Vergleich falsch und zwar gleich doppelt. Wrestling ist ja kein Betrug, es ist Entertainment für die Leute die das gut finden (ich nicht). Das dort alles abgesprochen ist, wissen die Fans (wenn sie älter als 8 Jahre sind zumindest) und niemand wird hier wirklich über den Tisch gezogen. Es ist wie eine Art Theater.
Daher trifft das auch nicht auf den Radsport zu. Wenn man wie gesagt mal ausblendet das in einem Klima das systematischen Dopings Armstrong seine Konkurrenten sowieso nicht betrügen konnte, da er nur das gleiche gemacht hat wie sie, wenn man also das ganze wie du sieht....dann bleibt der Wrestlingvergleich immer noch falsch. Denn das Ergebnis der Tour ist nicht abgesprochen und war es auch niemals. Es war und ist stets ein Wettkampf den Armstrong lediglich klar dominiert hat, weil er eben der beste war. Das ganze würde völlig anders aussehen wenn zum Beispiel Jan Ullrich...
schrieb am