Test: Need for Speed: Carbon (Rennspiel)

von Michael Krosta





FAZIT



Ich stehe wieder vor dem gleichen Problem wie schon bei Most Wanted: Wie bewerte ich ein Spiel, das von der Struktur und dem spielerischen Gehalt genau so gut Need for Speed Underground 3 heißen könnte? Illegale Straßenrennen bei Nacht, viele Tuning-Optionen, Verfolgungsjagden mit der Polizei und eine frei befahrbare Stadt - das alles kennen wir schon. Ist das schlecht? Nein, denn wer das bekannte NFS-Gerüst mag, wird auch hier seinen Spaß haben. Dennoch ist Carbon einer der schwächsten Teile der bekannten Serie. Warum? Weil viele bekannte Modi der Vorgänger wie die KO- und Drag-Rennen wegrationalisiert wurden oder an Bedeutung verloren haben (Cop-Verfolgungen), der Umfang viel zu gering ausgefallen ist und die Rennen für geübte Spieler keine wirkliche Herausforderung darstellen. Da helfen auch die wenigen Neuerungen nicht viel: Die Canyon-Rennen sind spannend, werden in der Karriere aber kaum gefahren. Das Crew Feature ist zwar nicht störend, aber auch keine echte Bereicherung. Autosculpt ist ein beeindruckendes Feature, mit dem man sich allerdings nur anfänglich intensiv beschäftigt, bevor man es kaum noch beachtet. Ernüchternd ist zudem der Online-Auftritt: Während auf dem PC erst noch ein Patch nachgereicht werden muss, wird der Online-Spaß auf der Xbox 360 trotz interessanter Modi durch fiese Lags und komplette Spielabbrüche ausgebremst. Einfacher haben es da die Current-Gen-Konsolen, bei denen der Onlinemodus komplett gestrichen wurde, was ich vor allem bei der Xbox nicht nachvollziehen kann. So bleibt unterm Strich ein grundsolides Rennspiel, das jedoch gerade als Teil der Need for Speed-Serie mehr enttäuscht als begeistert.Dass der Online-Modus nur unzureichend zufrieden stellen kann, ist bedauerlich, aber für mich als Offline-Rennfahrer nur Nebensache. Doch auch hier hat EA einige Chancen verpasst, um das beste Need for Speed aller Zeiten auf die Piste zu stellen. Und das, obwohl man sich sichtlich Mühe gegeben hat, nicht nur ein "Best of NfS" zu präsentieren, sondern mit dem Autosculpting, der Crew und den Canyon-Rennen auch frische Impulse unter die Haube zu packen, die allerdings allesamt unter Kinderkrankheiten leiden. Und trotz Polizei (aus Most Wanted), den Drift-Rennen (aus Underground) und der frei befahrbaren Stadt (seit Underground 2) bleibt ein leicht unbefriedigendes Gefühl zurück. Die Jagd nach Territorien hat mir zwar von Anfang bis Ende Spaß gemacht und wird sehr stylisch präsentiert, ist allerdings viel zu früh vorbei und bedingt durch den nicht balanciert scheinenden Schwierigkeitsgrad letztlich zu einfach für Veteranen. Selbst wenn der direkte Vorgänger Most Wanted mit latenten Rucklern zu leben hatte, muss ich zugeben, dass ich unter dem Strich mehr Spaß mit seinen Tagrennen hatte als jetzt mit den allnächtlichen Abstechern nach Palmont City...
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
09.11.2006
02.11.2006
09.11.2006
15.04.2010
22.03.2007
15.10.2008
09.11.2006
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

Wertung: 76%

PC

Wertung: 76%

Xbox

Wertung: 75%

Nintendo GameCube

Wertung: 74%

PlayStation 2

Wertung: 74%

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Kommentare

johndoe803702 schrieb am
Eigentlich ein sehr schönes Spiel mit einigen Makeln, weswegen der Spielspaß auf der Strecke bleibt.
Nervige Cops, muss es denn sein, dass Cops im Rennen auftauchen, das nervt total, zumal sie sehr schwer abzuschütteln sind (schwerer als bei Most Wanted) und wenn alle Wagen weg sind, dann heißt es alles noch mal von vorne. Besser wäre, wenn es extra dafür solche Cops & Robbers Rennen gäbe.
Lästige Canyon Rennen, Frust pur sag ich da nur, lieber weg lassen, Drift und Drag waren da besser gewählt.
Verteidigungsrennen, obwohl schon alles eingennommen wurde nerven total.
Der lästige Gummiband-Effekt sorgt dafür, dass man einige Rennen einfach nicht gewinnen kann, weil man nicht an die Gegner herankommen kann.
Und wieso man trotz 2. oder 3. Platz verliert ist mir total unverständlich,
nach meinem Verständnis bedeutet 2 Silber und 3 Bronze. Wieso gibt es kein Medaillen-System wie bei Burnout? Die machen es richtig, da müssen die Entwickler von Ea noch einiges aufholen wie mir scheint.
Dat Scharger schrieb am
Ist mir keine 40 Teuros wert.
Spiel ist etwas kurz (Ist auch nicht wirklich schlimm), aber dass man die Muscle-Cars KAUM um die Kurve kriegt, ohne jedesmal Bekanntschaft mit der Wand zu machen (Wände muss man schon als Fahrverhalten mit einbeziehen), stößt mir als Muscle-Car-Fan sauer auf. :evil:
Und warum zur Hölle wird der normale Streifenwagen im Quickrace als Muscle-Car eingestuft? Ebenso wie Feuerwehrwagen und Laster? Bestimmt, damit sie sich grausig steuern lassen.
Nicht zu vergessen: Zu wenig Preisgeld nach dem Durchspielen.
palle2706 schrieb am
Die Darstellung der Dynamik bei dem letzten Need for Speed Ableger wurde nie richtig gewürdigt. das neu hinzugekommene Feature der Verschiebung nach rechts/links im rahmen der Fliehkraftdarstellung ist durchaus mitnehmend und wird bestimmt noch oft kopiert werden.
Kratos-93 schrieb am
ich habe wirklich nichts gegen tuning aber irgendwann reichts mit nfsu2 hat ea eien großen hit gelandet. aber wie heißt das sprichwort so schön: Wenns am schönsten ist soll man aufhören. man kann ja vielleicht auch ein paar andere automarken vorstellen ( z.b. anstatt porsche mal mercedes oder was weiß ich was noch) Das einzig schöne an carbon sind die musclecars mehr net. :evil:
schrieb am