Test: Need for Speed Heat (Rennspiel)

von Michael Krosta





FAZIT



Erst das Positive: Need for Speed Heat ist nicht die Katastrophe geworden, die ich nach der grottigen Demo auf der gamescom befürchtet hatte. Trotzdem ist der jüngste Teil selbst nach Arcade-Maßstäben kein gutes Rennspiel: Die Fahrphysik ist mit ihrer übertriebenen Bodenhaftung genauso simpel und anspruchslos wie die lahme Hintergrundgeschichte, während das plötzliche Umschalten in den Drift erst nach einer Eingewöhnungszeit gut von der Hand geht. Forza Horizon zeigt, wie es besser geht, obwohl sich Ghost Games mit einer noch stärker zugemüllten Welt voller Aktivitäten sowie übertriebenem Mode-Schnickschnack auffällig stark am Vorbild orientiert, gleichzeitig aber ausgerechnet auf das motivierende „Kudos-System“ oder einen breit gefächerten Soundtrack verzichtet. Das größte Problem ist aber der Spielfortschritt: Zum einen wird man durch die Rang-Hürden bei Story-Missionen und Tuning zum Grind gezwungen. Zum anderen fehlt bei den Veranstaltungen eine Leistungsbeschränkung der Fahrzeuge, was besonders online für miserabel ausbalancierte Rennen und entsprechenden Frust sorgt. Lob gebührt vor allem den Gestaltungsmöglichkeiten der Boliden, insbesondere im visuellen Bereich. Der Teile-Überfluss mit seinen farblichen Quatsch-Abstufungen kann mir aber genauso gestohlen bleiben wie die das Einkleiden der Avatare. In diesen Momenten habe ich das Gefühl, dass Ghost Games in Zukunft vielleicht doch besser in die Weiterentwicklung der Sims eingebunden werden sollte anstatt weiterhin mittelmäßige Rennspiele zu produzieren, die mittlerweile nicht mal mehr eine Lenkradunterstützung bieten. Aber wer will schon in einem Rennspiel ein Lenkrad verwenden oder eine Cockpitansicht nutzen, wenn man stattdessen virtuelle Schuhe von Adidas oder Puma für seinen coolen Rennfahrer kaufen kann?  
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
08.11.2019
08.11.2019
08.11.2019
Erhältlich: Digital (Origin, PSN, Xbox Store, Microsoft Games Store)
Erhältlich: Digital (Origin, PSN, Xbox Store, Microsoft Games Store)
Erhältlich: Digital (Origin, PSN, Xbox Store, Microsoft Games Store)
Jetzt kaufen
ab 18,98€
Spielinfo Bilder Videos

Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Need for Speed Heat ist pures Mittelmaß: Die simple Fahrphysik sorgt zwar für solides Arcade-Flair, aber die Serie hat mit ihren lahmen Geschichten und fragwürdigen Designentscheidungen immer noch zu viel Sand und Staub im Getriebe. ”

Wertung: 64%

PlayStation 4

„Need for Speed Heat ist pures Mittelmaß: Die simple Fahrphysik sorgt zwar für solides Arcade-Flair, aber die Serie hat mit ihren lahmen Geschichten und fragwürdigen Designentscheidungen immer noch zu viel Sand und Staub im Getriebe. ”

Wertung: 64%

Xbox One

„Need for Speed Heat ist pures Mittelmaß: Die simple Fahrphysik sorgt zwar für solides Arcade-Flair, aber die Serie hat mit ihren lahmen Geschichten und fragwürdigen Designentscheidungen immer noch zu viel Sand und Staub im Getriebe. ”

Wertung: 64%

Need for Speed Heat ab 18,98€ bei kaufen


Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.
  • Es gibt Käufe nur für optionale Kosmetik wie Farben, Skins, Kostüme etc.
  • Man kann sich keine Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, kein Pay-to-win.
  • Käufe haben keine Auswirkungen auf das Spieldesign.

Erläuterung

  • Kostenpflichtiges, optionales Upgrade-Angebot für die Deluxe Edition mit weiteren Fahrzeugen, Outfits und Boostern für Geld und Reputation.

 

Lesertests

Kommentare

Flux Capacitor schrieb am
Da es nun in der EA Access Vault ist, werde ich mal reinschauen. Zum Glück habe ich es mir bis jetzt nicht gekauft. Die Eindrücke wurden mit jedem Gameplay Video schlechter.....aber so im Abo, why not.
Herschfeldt schrieb am
Ist gerade im Steam Summer Sale für 27,99 ?. Definitiv immer noch zu teuer für Standardkost. Habe mir das Video noch mal gegeben. Nö! Wenn es mal deutlich unter 20 ? kommen sollte werde ich mal überlegen. Habe zuviele Spiele von dem Kaliber rumliegen die keinen Spaß machen oder nur sehr kurz und dann vergisst man sie.
lurchihar schrieb am
ka warum manche das so schlechtreden müssen. seit langem mal wieder ein gutes nfs. wer auf arcade und tuning steht, kann ohne zu zögern zuschlagen.
Igorsam schrieb am
Wow, habe das Spiel gerade angespielt, wer bitte veröffentlicht soetwas, was ist bitte mit NFS passiert? ....
Wie kann man eine Serie so gegen die Wand fahren ...
Cons:
- Fahrgefühl und Fahrphysic ist absolut unterirdisch
- nicht einmal die Grafik wirkt wirklich gut
- es wirkt fast schon comic-haft wenn man etwa einen Baum Rammt der irgendwie setlsam wegkippt ...
Pro:
-
Sorry, aber wenn ich mich zurückerinnere wie viel Spaß ich mit NFS-Underground etc. hatte und mir ansehe was aus der Serie geworden ist ... Das kann sich doch bitte auch finanziell nicht lohnen, da wäre es mir lieber sie würden die Serie mit der sie sicher noch sehr erfolgreich sein könnten - aber eben nicht so - begraben ...
Sorry, aber ich finde das frustrierend, wieso wird nicht wieder ein Spiel wie NFS-Underground gemacht?
Und am besten fand ich ja, dass man nichteinmal die Maus ins Menü integriert hat (oder ist das ein Bug) - vermutlich wusste man schon das es nichts wird und wollte Geld sparen ... :roll:
Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, vllt bin ich auch nicht mehr die Zielgruppe, wobei ich mich frage wer hier die Zielgruppe sein soll ...
darkchild schrieb am
Promillus hat geschrieben: ?14.11.2019 14:55 ...
Sagen wir mal so, meine Berührungspunkte mit EA haben sich in den vergangenen Jahren auf ein absolutes Minimum reduziert. Zum Einen, aufgrund einer teils diskussions- und mitunter fragwürdigen Geschäftspolitik, zum Anderen durch die Tatsache, dass EA-Veröffentlichungen einfach kaum noch meinen Geschmack treffen.
Eine Ausnahme hiervon sind Arcade-Racer im Allgemeinen sowie die Marke Need for Speed (aus Nostalgiegründen) im Speziellen. Da kann ich dann auch mal über meinen Schatten springen, insbesondere dann, wenn das Endergebnis wie hier mindestens okay ist und ich desweiteren nicht das Gefühl habe, ständig zum weiteren Geldausgeben aufgefordert zu werden. Bzw. nicht den Eindruck bekomme, nur mit zusätzlichen Ausgaben das volle Spielgefühl zu erreichen.
Und wie gesagt, Heat macht vielleicht insgesamt nichts außergewöhnlich gut oder besser als die Konkurrenz, ist aber im Großen und Ganzen mal wieder die Art Racer, nach der ich die letzten Jahre gelechzt habe. Zumal ich mal etwas Abwechslung zu den Horizons auf der Box brauche, deren Content ich abseits von Online-Rennen einfach "fertig" gespielt habe.
schrieb am