Auch das Upgraden der Waffen und die Herstellung von Tränken nimmt nicht wirklich viel Zeit in Anspruch, man findet erst garnicht genug Materialien um hier viel Zeit rein stecken zu können, selbst wenn man Alles mitgehen lässt. Zeitfresser sind in Vampyr da eher die Dialoge und die Laufwege zu den NPCs um ihnen Medizin zu geben, sofern man imer Alle gesund halten will.
Test: Vampyr (Rollenspiel)
FAZIT
Vampyr ist in seinen besten Momenten ein stimmungsvolles Abenteuer. In seinen schlechtesten Momenten ist es wie ein Holzpflock mitten ins Herz eines Rollenspielers. Dieses Auf und Ab deutet sich schon im Einstieg an, zieht sich durch das komplette Abenteuer und lässt einen erahnen, was mit einer reiferen Regie möglich gewesen wäre. Denn drei Stärken blitzen immer wieder auf: Die Dialoge, die Konsequenzen und die Kämpfe. In den Gesprächen zeigt sich die Erfahrung der Macher von Life Is Strange, denn man entschlüsselt die Bürger wie kleine Rätsel, indem man biographische Hinweise sammelt und menschliche Abgründe offenbart. Die eigenen Entscheidungen über diese Schicksale wirken sich auf ganze Stadtviertel sowie das Ende aus. Hinzu kommt eine Spielweise, die man angenehm frei zwischen brutal und verständnisvoll auslegen kann. Wer viele Leute aussaugt, hat es in den mit vielen coolen Fähigkeiten inszenierten Kämpfen leichter, verliert aber Quests oder riskiert die Stabilität. Aber da war so viel mehr drin! Manchmal wird man zwar an Dishonored, inFamous oder Deus Ex erinnert, aber weder die Technik noch das Spieldesign erreichen deren Klasse. Es gibt immer wieder Brüche und Ärgernisse. Die künstlichen Beschränkungen in der Erkundung nerven ebenso wie die immer gleichen Laufwege im letzten Drittel oder das ständige Crafting für Medizin und Waffen. Aber all das hätte eine gute Wertung noch nicht gefährdet. Dafür sorgt etwas anderes: So toll die Dialoge sind, versinkt die Glaubwürdigkeit angesichts des bis ins Extrem freigegeben Sammelns irgendwann im Keller - man kann sich ohne Konsequenzen überall bedienen, wo es blinkt, selbst vor den Leuten (!) und in exklusiven Clubs alles klauen und in Tagebüchern lesen. Geht's noch? Als Rollenspieler hab ich das der Krankenkasse gemeldet, denn ich hatte körperliche Schmerzen! Und was für ein Witz sind diese Händler? Hier ist das Abenteuer schrecklich primitiv, zumal man dem Vampir-Mythos, der sich um Geheimnisse und Verborgenes dreht, mit einem subtileren Ansatz wesentlich gerechter geworden wäre. Warum dann noch eine befriedigende Wertung? Das liegt vor allem daran, dass die Verbreitung der Seuche gut simuliert wird, die Atmosphäre aufgrund des hervorragenden Sprechers sowie der Musik immer unheilvoll bleibt und man die Konsequenzen des eigenen Handelns über 30 Stunden bis hin zum beeinflussbaren Ende spürt. Auch wenn Spiele wie Dishonored 2 zwei Klassen besser designt sind und die Faszination von Vampire: Die Maskerade - Bloodlines aus dem Jahr 2004 nicht erreicht wird, wird zumindest eine Lücke gefüllt.
(Mehr zu den körperlichen Schmerzen im Video-Epilog. Oder auch in der Kolumne "Spielen an der Oberfläche". Anm.d.Red.)
PC
„Vampyr ist ein stimmungsvolles Action-Rollenspiel mit starken Dialogen und flotten Kämpfen, aber oftmals beschränkter Erkundung und plumper All-you-can-grab-Sammelei, die die Glaubwürdigkeit der Spielwelt torpediert. Da war mehr drin!”
PlayStation 4
„Vampyr ist ein stimmungsvolles Action-Rollenspiel mit starken Dialogen und flotten Kämpfen, aber oftmals beschränkter Erkundung, technischen Defiziten und plumper All-you-can-grab-Sammelei, die die Glaubwürdigkeit der Spielwelt torpediert. Da war mehr drin!”
Wertung: 70%
Xbox One
„Vampyr ist ein stimmungsvolles Action-Rollenspiel mit starken Dialogen und flotten Kämpfen, aber oftmals beschränkter Erkundung, technischen Defiziten und plumper All-you-can-grab-Sammelei, die die Glaubwürdigkeit der Spielwelt torpediert. Da war mehr drin!”
Wertung: 70%
* getestet auf Xbox One X
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