Test: Draugen (Adventure)

von Benjamin Schmädig





FAZIT



Betrachtet man alleine die Geschichte dieser Reise ins vergangene Jahrhundert, dann ist Draugen nicht das beste der Erzählspiele. Denn so spannend und vielschichtig die Handlung auch ist, so gehetzt werden entscheidende Elemente irgendwann einfach vorgetragen und so viel tiefer hätte man in Edward Harden und seine Schwester sowie die quirlige Alice blicken können. Gleichzeitig lebt die Handlung aber von einem angenehm toleranten Blick auf unsere von Wissenschaft und Fantasie interpretierte Welt – und noch mehr ist es die Art und Weise, mit der Red Thread Games dieses Abenteuer zum Leben erweckt: indem es den Ort der Handlung etwa nicht als vorüberziehende Kulisse, sondern als veränderliche Bühne nutzt. Mit einer starken phsysischen Präsenz ist der Protagonist dort ein glaubhafter Teil des Schauspiels, das vor allem deshalb so lebendig wirkt, weil die Dialoge in manchen Szenen selbst dem hervorragenden Firewatch in nichts nachstehen. Dank nachvollziehbarer Antwortmöglichkeiten, optionaler Kommentare bzw. Fragen sowie überraschend konsequenter Reaktionen der Gesprächspartner unterhält man sich als Edward jedenfalls ähnlich frei mit Alice, wie es die Protagonisten in Firewatch taten, sodass Draugen trotz seiner Schwächen einen starken bleibenden Eindruck hinterlässt.
Entwickler:
Publisher: Red Thread Games
Release:
29.05.2019
21.02.2020
21.02.2020
Erhältlich: Digital
Erhältlich: Digital (PSN)
Erhältlich: Digital (PSN)
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Spannende und emotionale Reise in die Vergangenheit, die von lebendigen Dialogen und interessanten Charakteren lebt.”

Wertung: 85%



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Kommentare

JunkieXXL schrieb am
Ich finde, Alice ist das mit Abstand beste am "Spiel". Hat viel Humor, ist fantasievoll und verspielt. Ich finde den Charakter faszinierend. Ganz im Gegensatz zum Protagonisten, der auf mich zugeknöpft und langweilig wirkt. Ein Charakter, der zum Lachen in den Keller geht. Aber Edward bildet einen guten Gegenpol zu Alice, immerhin.
Grafik ... na ja. Technisch keinesfalls auf dem neuesten Stand, aber trotzdem ganz nett. Hässliche Spiele gibts ja heutzutage nicht mehr.
Die Geschichte ist für mich die Schwäche des Spiels:
Show
Der Twist, dass der Protagonist geisteskrank ist, hat mich beim Film "A Beautiful Mind" noch übelst geflasht und schockiert, da ich diese Art von Wendung damals noch nicht kannte. Mittlerweile hab ich dieses psychodramaturgische Element aber so oft in Filmen, Romanen und Spielen präsentiert bekommen, dass es fast schon klischeehaft rüberkommt.
Mafuba schrieb am
Ich habe es gestern angefangen und habe bereits ca. 4 Stunden hinter mir. Müsste jetzt ca 3/4 durch haben, wobei ich mir auch sehr viel Zeit lasse und alles genauer beobachte. Hier meine Eindrücke bisher:
Alice: Diese Figur hat mich am Anfang mit ihrer Ausdrucksweise und Benehmen tierisch genervt. Später gewöhnt man sich etwas daran. Finde trozdem, dass eine "ernstere" Figur besser gepasst hätte.
Welt: Sehr Idylisch und harmonisch. Grafik geht auch in Ordnung
Geeschichte: Finde die Geschichte bis jetzt interessant und es fesselt einen. Leider sind viele Sachen jedoch voraussehbar, wenn man die Umgebungen etwas genauer beobachtet und nicht durch rusht (sollte man bei dieser Art spielen eh niemals tun). Meistens fühlt man sich in seinen Vermutungen Bestätigt ohne große Überraschungen.
Protagonist: Interessanter Character mit nachvollziehbaren Handlungen, Gedankengängen und motiven. Sehr gelungen.
Alles in allem gefällt mir das Spiel bereits ziemlich gut. Es kommt nicht an "What remains of edith finch" oder "everybody gone to the rapture" ran ist aber klar besser als "gone home" und "dear esther".
Wer auf so was steht kann bedenkenlos zu schlagen
JudgeMeByMyJumper schrieb am
Super atmosphärisch, zudem eine interessante Geschichte in völlig unverbrauchtem und mich sehr ansprechendem Setting in Norwegen. Pflichtkauf bei One Veröffentlichung für mich.
JunkieXXL schrieb am
Guck doch das Lets Play bei Gronkh.
Freya Nakamichi-47 schrieb am
Briany hat geschrieben: ?05.06.2019 23:11 Edith ist absolut empfehlenswert. Eine leicht andere Schiene aber hat extrem Eindruck bei mir hinterlassen: Firewatch! ;)
"Firewatch" war eine große Überraschung und gehört für mich zu den besten Spielen der letzten Jahre. Die Navigation nur mit Kompaß war cool, es schwebte der Geist von Stephen King über der Landschaft, und die Dialoge sind bis heute die besten und erwachsensten, die ich je in einem Videospiel bewundern durfte. Das war erstklassige Schriftstellerei und für die Spiele, die ich so kenne, ein völlig neues Niveau.
Ich würde vielleicht auch "Draugen" eine Chance geben, ist aber wohl blöd auf dem PC ohne Grafikkarte ...
schrieb am