Test: KARDS (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl





FAZIT



Ich mag Kartentaktik, egal ob am Tisch oder Bildschirm - und ich freue mich über jede kreative Abwechslung. Umso schöner, dass KARDS tatsächlich eine markante Duftnote in diesem Genre setzen kann - es hat sogar das Zeug zum Evergreen. Und das, obwohl ich zunächst skeptisch war: Zwar spiele ich gerne Wargames im Zweiten Weltkrieg, aber Free-to-play sorgt meist für Fluchtreflexe. Außerdem erreicht man hier weder die animierte Klasse eines Gwent: The Witcher Card Game noch die Vielfalt eines Magic: The Gathering Arena. Doch den Isländern gelingt es sehr gut, einen ohne Zusatzkosten immer tiefer in die Sammelwelt mit ihren knackigen Gefechten und geschickten Belohnungsreizen hineinzuziehen. Das liegt nicht nur am edlen Artdesign, das markante historische Originalmotive verwendet, oder an der akustischen Präsentation mit authentischen Geräuschen von den Sirenen der Stukas bis zur Stalinorgel der Katjuschas. Das liegt vor allem am dynamischen Spielprinzip mit der flexiblen Front und vier von Beginn an zugänglichen Fraktionen, die alle militärische Eigenheiten zeigen und zum Feintuning des Decks animieren. Wer Lust auf taktische Kartengefechte hat und nur nebenbei mit Kumpels zocken will, wird hier für viele Stunden richtig gut unterhalten, ohne einen Cent ausgeben zu müssen. Erst wenn jemand professionellere Ambitionen hat, kommt er um Käufe nicht herum. Unterm Strich ist das ein richtig gutes Spiel.
Entwickler:
Publisher: 1939 Games
Release:
Q2 2020
Q2 2020
Q2 2020
15.04.2020
Early Access:
kein Termin
kein Termin
kein Termin
12.04.2019
Erhältlich: Digital (Steam)
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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



PC

„Wer Lust auf taktische Kartengefechte im Zweiten Weltkrieg hat, wird hier richtig gut unterhalten!”

Wertung: 80%



Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.
  • Käufe beeinflussen das Spieldesign stark.
  • Der Shop ist penetranter Bestandteil der Menüs oder Benutzerführung.
  • Man kann sich klare Vorteile im Wettbewerb oder der Karriere verschaffen, Pay-to-win.
  • Käufe können durch Zufallsfaktoren zum Glücksspiel werden.

 

Lesertests

Kommentare

Fankman schrieb am
Kards ist genial, endlich wieder einmal ein Kartenspiel ohne viel BlingBling und Effektgedröhns. Ich habe mich z.B. in Witcher 3 immer wieder gerne an einen Tisch gesetzt um Gwint zu spielen, einfach weil ich das Spiel in seiner Einfachheit und dem stimmigen Artdesign unglaublich abgefeiert habe. Als das Spiel dann als Standalone-Ausgabe erschienen ist, habe ich es mir natürlich gleich geholt und wurde bitter enttäuscht: Irgendwie ist der ganze Zauber von Gwint verflogen. Alles wirkt überladen, überall fürchterliches Effekt-Geblinke und massig neue Regeln.
Hier geht Kards für mich genau den richtigen Weg. Das Spielprinzip ist auf das Wesentliche reduziert und das Design ist schlicht, aber extrem stimmungvoll. Top.
BitteeinByte schrieb am
Trotz der vielen prominenten Ableger dieses Genres konnte ich bislang noch keinen Anreiz zum Einstieg finden, vermutlich aufgrund meiner Ferne zu mystischen Welten.
KARDS hat es schonmal geschafft mein Interesse zu wecken, u.a. weil ich mir die richtige Mischung aus Authentizität und Spiel im Bezug der WW2-Maschinerie verspreche und nicht die Brutalität ansich. Nicht dass ich mir die Moral auf die Fahne schreibe, aber nach zwei Jahrzenten Geballer und Milliarden von e-Toten fühle ich mich diesbezüglich einfach gesättigt. Von Schlachtschiffen und Donnervögeln hingegen kann ich niemals genug bekommen.
Bin gespannt was mich hier erwartet, ohne den Test wäre das Spiel vermutlich an mir vorbei gegangen.
Jörg Luibl schrieb am
Innerhalb der F2P-Konzepte gehört KARDS zu den positiven Ausnahmen. Man kann sich sehr lange damit beschäftigen, alle Schlüsselmechaniken und fünf Fraktionen ausprobieren, sich gegen KI oder im Netz austoben, ohne zu zahlen. Für Gelegenheitsspieler mit Freundesliste ist das vollkommen ausreichend, was man nebenbei an Karten gewinnt.
Ich würde sogar sagen, dass 1939 Games - inklusive Early Access, der ja ein Jahr lief und viele Fans schon bedient hat - fast zu viel zu lange gratis anbieten.
Aber das ist ein cooles Spiel, ich drücken den Isländern die Daumen, dass es sich auch auszahlt.
Bestu kveðjur!
LootZiffer schrieb am
Ich spiele KARDS seit dem Early Access und die Spielmechanik macht wirklich Spaß. Durch den authentischen Hintergrund hebt es sich natürlich von anderen Fantasy Kartenspielen wie Hearthstone, GWENT, und Magic ab. Aber KARDS hat für Anfanger jetzt natürlich das große Problem das es eben schon lange im EA war. Viele EA Spieler haben ihre Mega Decks komplett. Wer als Anfanger gegen einen EA Spieler in den Kampf gewurfen wird, kann quasi gleich ausmachen. Auch am Balancingmuss noch sehr gründlich gearbeitet werden. So kann man sich Flieger Decks basteln, da man Nationen Karten mischen kann. Diese fliegen dann einfach mal über jede Frontkarte drüber und bomben das HQ so einfach weg. Noch anzumerken wäre dasman wie in anderen Kartenspielen auch, sehr viel Echtgeld ausgeben kann.
Dat Scharger schrieb am
Für mich macht Kards jede Menge richtig, sodass es auch gegen Bots spaßig bleibt. :)
Nur sind die Belohnungen so mickrig und die Achievements so grindy, dass man als F2P-Spieler jede Menge Zeit investieren muss, um ein halbwegs kompetitives Deck zusammenzustellen. Und die geringe Spielerzahl sorgt leider auch dafür, dass Anfänger gegen Decks und Spieler gematcht werden, gegen die sie keine Chance haben. Was auch die ganzen negativen "Pay 2 win"-Reviews erklärt - auch wenn das kein P2W ist, da man alles auch ohne Echtgeldeinsatz erreichen kann. Neulinge an der Stange zu halten, sieht jedenfalls anders aus.
Als Buy 2 Play und mit den daraus resultierenden Einnahmen für neue Entwicklungen würde es meiner Meinung nach besser funktionieren.
schrieb am