Test: Evil Genius (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl





FAZIT



Demis Hassibis hat dazugelernt: Evil Genius ist besser als sein störrischer Erstling Republic und entfacht für kurze Zeit endlich wieder das, was Klassiker wie Dungeon Keeper oder Risiko ausmacht: die Aufbau- & Eroberungssucht. Das Tutorialsystem ist vorbildlich, die Musik passt wunderbar, die Animationen strotzen vor schwarzem Humor. Und im Gegensatz zu vielen seelenlosen Spielen von der Stange verströmt dieser Titel von der ersten Sekunde an sein ganz eigenes, witziges und makaberes 60er-Jahre-Flair. Vor allem die Verquickung von Taktik im Basisbereich und Strategie auf der Weltkarte ließ die ersten Stunden nur so verfliegen. Aber der Faszination folgt zur Mitte hin schnell der Frust. Und deshalb segelt Evil Genius trotz seines enormen Potenzials klar am Award vorbei. Insbesondere die künstliche Intelligenz und die Spielbalance sorgen für Motivationseinbrüche. Nicht weil man schlecht taktiert, sondern weil die letzte Kontrolle fehlt: Die Untertanen machen nicht immer das, was sie sollen, die mächtigen, aber zickigen Gefährten brauchen einen Babysitter und die Fallen versagen angesichts feindlicher Agenten und Special Forces, die plötzlich alles in Schutt und Asche legen. Hinzu kommen einige Sackgassen, da die interne Hilfe nicht alles klar genug erklärt. Außerdem bleiben die feindlichen Nationen relativ blass, zeigen kein Gesicht, keinen Anführer, der vielleicht etwas mehr Persönlichkeit in die auf Dauer sterile Weltkarte gebracht hätte. Sehr schade ist zudem, dass die Wahl des Bösewichts keine Auswirkungen hat und dass sich jede neue Evil Genius-Karriere komplett gleich spielt. Man vermisst einfach den nötigen Feinschliff und die letzte kreative Konsequenz, die ein am Ende gerade noch gutes Spiel locker zu einem grandiosen hätten machen können.
Entwickler:
Release:
28.09.2004
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WERTUNG



PC

„Dungeon Keeper mit James Bond-Flair: witzig, makaber, motivierend!”

Wertung: 76%



 

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Kommentare

johndoe-freename-70448 schrieb am
Ich gehöre auch zu denjenigen die mit Freude den ersten sowie den 2ten DugeonKeeper Teil nächtlang spielten. Ich verfeinerte und baute immer wieder meinen Dungeon aus, wozu man im ersten Teil reichlich Zeit hatte, da die verstärkten Wände für den Gegner undurchdringlich waren. Ich versuchte nur die stärksten und mächstigsteb Kreaturen in meinem Dungeon anzuziedeln und dann meinen Gegner zu überrennen.Mir ist bislang kein verglerichbares Strategiespiel untergekommen ,was mich so fazinieren und fesseln konnte - zumal ich nicht so der Fan von Militärstrategieaspielen bin und gerne den Krieg nachspiele. DungeonKeeper verbindet typische Welten und Charaktere, die man sonst in Fantasy-Rollenspielen vorfindet, mit der Spielweise eines actiongeladenen Echtzeitstrategiespiels.
Gibt es überhaupt ein vergleichbares Spiel zu DungeonKeeper ? ich als gelegenheits PC-Spieler kenne zumindest keins.
Wurde nichteinmal über einen 3ten DK Teil gemunkelt ?
Ultragore schrieb am
Das wären doch aber alles Features, die sich durchaus nachpatchen liessen.
Problem hierbei wird halt sein dass die Abverkäufe wohl nicht zuuu rosig aussehen werden und EG in ein paar Wochen in der Bedeutunslosigkeit verschwunden sein wird.
Schade drum.
Aber als Niceprice Titel in paar Monaten werd ichs mir dann wohl holen.
johndoe-freename-55627 schrieb am
das beste feature von dungeon keeper 2,
ist und bleibt das ohrfeigen der untertanen.
der richtige quälerspass. ;)
man konnte doch auch diverse monster einsammeln und an einem punkt herablassen.
das wäre für evil genius auch ganz gut.
Jörg Luibl schrieb am
Dream works hat geschrieben:Dungeon Keeper 2 hatte noch ein Feature, das ich sehr geschätzt habe und das für einen erheblichen Spaßfaktor sorgte. Man konnte sich nämlich in seine Untertanen buchstäblich hineinversetzen und aus ihrer Ego-Perspektive die eigene Basis erkunden, was extrem spaßig war. Sowas gibts bei Evil Genius leider auch nicht, oder?
Man kann per Doppelklick auf eine Figur die Kamera hinter ihm positionieren, so dass man ihm beim Flanieren durch die Flure über die Schulter schaut. Aber eine Ego-Sicht ist nicht möglich.
Dream works schrieb am
Dungeon Keeper 2 hatte noch ein Feature, das ich sehr geschätzt habe und das für einen erheblichen Spaßfaktor sorgte. Man konnte sich nämlich in seine Untertanen buchstäblich hineinversetzen und aus ihrer Ego-Perspektive die eigene Basis erkunden, was extrem spaßig war. Sowas gibts bei Evil Genius leider auch nicht, oder?
schrieb am