Test: We. The Revolution (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig





FAZIT



We. The Revolution macht es mir nicht ganz leicht. Da ist ein stilvolles, thematisch reizvolles Spiel, das sich um gerechte Entscheidungen, moralische Fragen und den Einfluss auf das persönliche Umfeld dreht: Das Arbeiten am Richterpult ist vielschichtig sowie erzählerisch interessant, während das Entkommen aus Intrigen bzw. Spinnen eigener Komplotte ein spannendes Spiel mit Wahrscheinlichkeiten ist, bei dem sehr unterschiedliche Minispiele zum Einsatz kommen. Spätestens die Tatsache, dass man auf einer kleinen Karte im Stil einer Rundenstrategie Figuren verschiebt, sorgt dafür, dass die Karriere als Richter nie langweilig ist. Sie besteht aber an entscheidenden Stellen aus schon im Vorfeld ablesbaren Werteänderungen – man entscheidet sich nicht für Recht oder Unrecht, sondern für Variable eins, zwei oder drei. Alle die das ungewöhnliche Konzept reizt, dürften durchaus fündig werden! Ein großes Spiel ist das edle We. The Revolution aber leider nicht.
Entwickler:
Publisher: Klabater
Release:
21.03.2019
21.03.2019
21.03.2019
25.06.2019
25.06.2019
25.06.2019
Erhältlich: Digital
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WERTUNG



PC

„Allzu durchschaubares Werteverschieben in einem interessanten Szenario und mit einer spielerisch vielschichtigen Karriere als Richter.”

Wertung: 78%

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Kommentare

Sevulon schrieb am
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Habs heute auch direkt mal angespielt, weil ich die geschichtliche Epoche grundsätzlich interessant finde - teile aber das Urteil und die Kritik, das man eigentlich viel mehr darauf achtet wie man Wertemäßig gerade dasteht und dann entsprechend danach urteilt (und vorher noch die Jury entsprechend beeinflusst). Schon ein bisschen Schade, aber die ganzen Balken mit den angezeigten Auswirkungen fordern das echt heraus die eigene Meinung mehr oder weniger zu ignorieren.
4P|Benjamin schrieb am
Eisenherz hat geschrieben: ?05.04.2019 16:18Und genau das ist es wohl, was das Spiel dem Spieler vermitteln möchte; das es eben seinerzeit keine wirkliche Gerechtigkeit gab. In der Zeit der Revolution wurden Menschen zu Monstren, die alles getan hätten, um ihren Kopf und den ihrer Familien zu retten. Und nicht nur damals, denn solches Verhalten erlebte (und erlebt) man immer wieder in der Geschichte.
Dahingehend denke ich nicht, dass es missglücktes Gamedesign ist, sondern ein geplantes Feature. Die Arbeit, also die Urteile, werden zur Routine, über die man irgendwann nicht mehr wirklich nachdenkt, sondern sie nur noch nach den Auswirkungen auf das eigene Leben abwägt.
Da hast du grundsätzlich natürlich Recht! Es ist nur so, dass sich das Spiel zu sehr an Zahlen und Werten aufhängt, anstatt sie in etwas erzählerisch Greifbares zu übersetzen. Man bekommt ja keine Morddrohung oder gar eine Drohung, die die Familie betrifft, sondern weiß einfach: OK, Wert wird definitv (!) auf Null fallen, was definitv Game Over bedeutet - es gibt keine Notiz, keine Unterhaltung, kein bekanntes Gesicht, das sich irgendwo zeigt. Dadurch erzeugt man keine Angst vor den Konsquenzen, sondern vermittelt reine Rechenaufgaben, die einen aus dem eigentlichen Spiel reißen.
Spätestens bei der Familie ist es doch seltsam, wenn Freizeitaktivitäten nichts weiter als Werte für Fraktionen sind, die im Grunde gar nichts mit den Familienmitgliedern zu tun haben. ;)
Papinho schrieb am
Das werde ich mir irgendwann bestimmt zulegen. Wunderbares Szenario, unverbraucht und spannend. Ich bin sowieso absolut fasziniert von der Französischen Revolution und habe mir schon immer gewünscht, dass es mal ein Spiel in dieser Epoche gibt. Bitte unbedingt mehr davon, z. B. Mantel und Degen-Spiele :Hüpf:
Sollte Sekiro mich irgendwann mal aus seinen wunderbaren, grausamen, nervtötenden Klauen entlassen, könnte das hier als Beruhigungsmittel gerade richtig kommen...
Eisenherz schrieb am
Ich interessiere mich inzwischen jedenfalls kaum noch für die Fälle, sondern schaue als erstes in die möglichen Urteile und welche Auswirkungen auf mein Ansehen sie jeweils haben werden. Danach erst schalte ich die Fragen frei und stelle genau so viele der richtigen Art, bis die Jury das gewünschte Urteil fordert.
Und genau das ist es wohl, was das Spiel dem Spieler vermitteln möchte; das es eben seinerzeit keine wirkliche Gerechtigkeit gab. In der Zeit der Revolution wurden Menschen zu Monstren, die alles getan hätten, um ihren Kopf und den ihrer Familien zu retten. Und nicht nur damals, denn solches Verhalten erlebte (und erlebt) man immer wieder in der Geschichte.
Dahingehend denke ich nicht, dass es missglücktes Gamedesign ist, sondern ein geplantes Feature. Die Arbeit, also die Urteile, werden zur Routine, über die man irgendwann nicht mehr wirklich nachdenkt, sondern sie nur noch nach den Auswirkungen auf das eigene Leben abwägt.
schrieb am