Am Schlimmsten fand ich das Würfel-System, wenn ein Gegner eine oder mehrere Stufen zu hoch war. Gewürfelt wird auch bei der Verteidigung. Ist der angreifende Charakter zu schwach (Lvl, krank, Fluch), kann er angreifen wie er will, die Rettungs- und Verteidigungswürfe werden nicht geschlagen. Das ist insbesondere unangenehm, wenn ein ganzer Dungeon (die haben durchaus mehrere Etagen) wie im Selbstlauf niedergemetzelt wurde, nur um am Ende einen Boss stehen zu haben, der die Gruppe in drei Zügen plättet. Ich habe aufgrund von Frust mit einem Mod meine Gruppe dann hochgelevelt. Ich empfand das als ein großes Balance-ProblemTodesglubsch hat geschrieben: ?07.12.2018 11:50
Das gleiche, also das Würfeln, gilt ja auch für den Kampf. Da startet man nen Kampf, kann noch nichts machen, und einer deiner Charaktere bekommt nen kritischen Pfeiltreffer in den Kopf und ist tot. Ohne, dass du irgendwas falsch gemacht hast. Neuladen, Kampf noch einmal probieren - und du gewinnst ohne Probleme, weil die Würfel dir gewogen waren. Würfel, bzw. RNG, tun mir bei Pathfinder irgendwie mehr weh, als z.B. bei einem Darkest Dungeon, wo es irgendwie gepasst hat.
Test: Pathfinder: Kingmaker (Rollenspiel)
FAZIT
Pathfinder: Kingmaker ist ein echtes Umfangsmonster. Wer will, kann problemlos wochen- oder auch monatelang durch die Raublande ziehen und immer wieder etwas Neues entdecken. Die Inszenierung mag zwar trotz gelungenen Pen-&-Paper-Flairs bieder, Spielführung und -balance holprig sein, aber die Doppelrolle als frisch gebackener Baron und Abenteurer gefällt: Vom spannenden Erkunden der Fantasywelt über die taktischen Auseinandersetzungen mit deren Bewohnern bis hin zum motivierenden Aufbau des eigenen Herrschaftshauses. Hier und da wollen auch schwierige Entscheidungen getroffen, individuelle Fertigkeiten und Gesinnungen beachtet sowie klassische Buchepisoden bestritten werden. Charaktere und Schwierigkeitsgrad lassen sich facettenreich individualisieren, Waffen und Formationen rasch wechseln, die Echtzeitkämpfe jederzeit verlangsamen oder pausieren. Schade nur, dass Diebstähle nur in sehr speziellen Fällen geahndet werden, die an sich gute deutsche Lokalisierung nach wie vor einige Lücken hat und die ausufernden Ladezeiten einen fast um den Verstand bringen können. Doch auch wenn die Klasse eines Pillars of Eternity oder Divinity: Original Sin 2 nicht erreicht wird, bin ich immer wieder gern in meine aufstrebende Baronie zurückgekehrt.
Zweites Fazit von Jörg Luibl:
Zu Beginn wirkte dieses Pathfinder: Kingmaker fast schon anachronistisch mit seiner konservativen Fantasy. Wenn man zwanzig Jahre Dungeons & Dragons gespielt hat, sorgen diese allzu bekannten Völker und Klassen sowie die biedere Spielwelt nicht gerade für Feuereifer in den ersten Stunden. Vor allem nicht, weil selbst andere Titel wie Torment, Pillars of Eternity, Tyranny oder Divinity: Original Sin 2 zwar auch an die isometrische Tradition à la Baldur's Gate anknüpfen, aber sie kreativer und interessanter interpretieren. Auch Story, Diebstahl-, Kampf- und Magiesystem sind dort jeweils besser entwickelt. Aber je länger man dieses Pathfinder spielt, desto interessanter und charmanter wird es. Mir gefallen vor allem die direkten Bezüge zu Pen&Paper-Mechanismen, die für nostalgisches Flair sorgen, dazu die offene Art der Erkundung auf der Karte sowie die spürbaren moralischen Unterschiede sowie die Fülle an interaktiven Möglichkeiten. Hinzu kommt der Umfang von über hundert Stunden, daher kann ich Jens' gute Wertung sekundieren und dieses klassische Abenteuer für lange Winterabende empfehlen.
WERTUNG
PC
„Trotz mancher Macken und Unzulänglichkeiten ist das ein richtig gutes Fantasy-Rollenspiel für Pen-&-Paper-Fans.”
Wertung: 83%
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.
- Season Pass, dessen Inhalte Auswirkungen auf Design und Balance haben können, z.B. XP-Boosts, Waffen, etc.