Test: BioShock (Shooter)

von Benjamin Schmädig





FAZIT



BioShock ist ein Meisterwerk. Es ist nicht die Revolution der Ego-Shooter; es hat kleine inszenatorische sowie technische Schwächen und es stellt in Anbetracht Levines früherer Werke nicht einmal eine Erweiterung seiner warnenden Vision dar. Aber es befreit ein Genre, das sich oft den Vorwurf der Gewaltverherrlichung gefallen lassen musste, von dem Vorurteil, diese zum Selbstzweck zu erheben. BioShock gelingt die Gratwanderung, Ausbrüche von Gewalt ebenso unausweichlich wie moralisch verwerflich darzustellen - sowohl spielerisch als auch erzählerisch. Dabei schafft es Irrational, dem Spieler mit wenigen Knopfdrücken eine endlose Anzahl an Möglichkeiten beim Erforschen der Welt und beim Erledigen seines Auftrags in die Hände zu legen. Nicht zuletzt zeugt es von der Aufrichtigkeit der Macher, mit wie viel künstlerischem Verständnis und mit welcher Liebe zum Detail sie den einzigartigen Schauplatz zum Leben erwecken: Rapture ist wegen seiner optischen und akustischen Wucht schon jetzt eine Ikone der Computer- und Videospiele. Rapture ist ein Kunstwerk!
Entwickler:
Publisher: 2K Games
Release:
24.08.2007
Q3 2014
Q3 2014
24.08.2007
17.10.2008
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ab 17,99€

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Vergleichbare Spiele

WERTUNG



Xbox 360

„Hervorragend erzählte Retro-SciFi in einer atemberaubenden Welt!”

Wertung: 94%

PC

„Der geistige Nachfolger zu System Shock 2 ist ein grandioses Meisterwerk.”

Wertung: 94%

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Lesertests

Kommentare

Nachtgold_88 schrieb am
xKepler-186f hat geschrieben: ?13.07.2019 18:44 @Nachtgold
Wenn man sich mit einem Thema bereits eingehend beschäftigt hat, dann ist es ja offenbar doch ein "inspirierendes Thema". Und wenn man das Thema im Spiel als solches nicht unbedingt erkannt hat, hat man sich vielleicht noch nicht genug damit beschäftigt. ;) Dann würde ich es doch eher als eine Bereicherung ansehen. Gerade in einem Hobbybereich, der an vielen Ecken immer noch künstlerisch verkannt wird.
Ok, dann deutlicher: Was sie da herausinterpretiert haben, ist sehr eindimensional, und sicher keine unheimlich tolle, tiefgründige Erkenntnis;).
Das genannte Thema ist vllt. in viel komplexeren Zusammenhängen inspirierend.
[Ist nicht als Angriff gemeint - mir ging es früher ebenso: Es ist eines der größten Probleme unserer Zeit, dass nicht um mehrere Ecken gedacht wird, und nicht das allen Selbstverständliche hinterfragt wird]
Das Spiel hat mich einfach überhaupt nicht gepackt, und ich verstehe nicht ansatzweise, wie das eine solch hohe Bewertung hat erhalten können.
Ja - ich hatte zumindest etwas System Shock 2-ähnliches erwartet.
Das System Shock 1 Remake könnte interessant werden.
Kajetan schrieb am
JunkieXXL hat geschrieben: ?14.07.2019 04:35 Und das ist halt auch das Besondere an Bioshock: Eine Vision, gut umgesetzt.
Jopp.
JunkieXXL schrieb am
Stimmt schon, eine Erwartungshaltung spielt enorm in eine Bewertung hinein. Den Vergleich zu System Shock 2 habe ich nicht, aber ich habe es bei Splinter Cell: Conviction erlebt, wie sehr man buchstäblich enttäuscht werden kann. So war Conviction für sich genommen ganz okay, aber ich sah nur, dass es nicht in der Tradition seiner Vorgänger stand und fand es deshalb schlecht.
Bei Bioshock hatte ich damals überhaupt keine Erwartung. Ich sah den Trailer und dachte: Das Monster (Big Daddy) ist echt befremdlich und Gewalt gegen kleine Mädchen geht gar nicht. Ich war also eher empört über das Spiel und lehnte es ab. Ein Jahr später kaufte ich es dann im Sonderangebot, eigentlich nur, um mir die viel gelobten DX10-Effekte anzuschauen. Aber nach ner Stunde bemerkte ich, dass es für mich weit mehr als ne Techdemo darstellt und konnte gar nicht mehr genug davon kriegen. Für mich war das auch alles neu. Stadt unter Wasser, lauter Irre, dann die Big Daddys und die kleinen Mädchen ... das Spiel hat einfach enormen Esprit. Man merkt, dass da eine Vision hinter steht. Und das ist halt auch das Besondere an Bioshock: Eine Vision, gut umgesetzt.
Kajetan schrieb am
JunkieXXL hat geschrieben: ?12.07.2019 11:23 These: Du hast ein System Shock 2 in neuem Gewand erwartet, das aber bei Bioshock nicht vorgefunden, deswegen gefällt es dir nicht.
Nun, weder die Entwickler, noch die Presse wurden nicht müde im Vorfeld zu betonen, wie sehr das alles doch ein geistiger Nachfolger von System Shock 2 sei ... von daher überrascht es nicht, dass hier eine Diskrepanz zwischen Erwartung und Ergebnis festgestellt wurde.
Persönlich fand ich Bioshock ganz nett, aber weil ich beide System Shocks schon kannte, mir die Story und das Setting auch schon aus klassischen SF-Romanen bekannt war, wo der Held in einer höchst unwirtlichen Gegend auf die mysteriöse Stadt/Maschine/Installation eines wahnsinnigen XYZ trifft ... ja, war nett, hat Spaß gemacht, aber zumindest für mich war da nichts Weltbewegendes zu sehen.
xKepler-186f (f*ck marquard) schrieb am
@Nachtgold
Wenn man sich mit einem Thema bereits eingehend beschäftigt hat, dann ist es ja offenbar doch ein "inspirierendes Thema". Und wenn man das Thema im Spiel als solches nicht unbedingt erkannt hat, hat man sich vielleicht noch nicht genug damit beschäftigt. ;) Dann würde ich es doch eher als eine Bereicherung ansehen. Gerade in einem Hobbybereich, der an vielen Ecken immer noch künstlerisch verkannt wird.
Zum freien Willen: Zu einem Großteil sind wir mit Sicherheit die Summe vieler Dinge, die uns beeinflusst haben. Stichwort: Sozialisation. Es wird ja beispielsweise auch nicht davon ausgegangen, dass ein Mensch "gut" oder "böse" geboren wird. Genauso wurde ich persönlich auch nicht mit einer besonderen Affinität zu "Nutella" geboren. Dass ich das Zeug grundsätzlich gerne esse, liegt an der Werbung und, dass man es überall kaufen kann. Mein freier Wille entscheidet sich beim Schokocreme-Kauf regelmäßig für diese Marke, die Frage ist, ob das wirklich mein ursprünglicher Wille ist oder ob mir das nur jahrelang eingetrichtert wurde. Und natürlich stellt sich auch die Frage, ob ich daran unbedingt was ändern muss. Ich bekomme ja trotzdem eine gut Schokocreme. Also ist mir mein freier Wille in dem Moment auch einfach egal. :)
Und das muss man Bioshock lassen: In dieser Intensität hat sich vorher kein anderes Videospiel mit dem Thema befasst. Spontan fällt mir da Metal Gear Solid 1 (von 1998) ein, in dem am Ende der Bösewicht den Protagonisten (und somit auch den Spieler) bloßstellt, man hätte ja durchaus "Spaß" am Töten der Feinde gehabt. Was sogesehen vollkommen wahr ist. Wenn man das Spiel anfängt, dann macht man sich keine Gedanken, ob man nun einen virtuellen Gegner abknallt oder nicht. Die Gameplaymechanik ist immer Mittel zum Zweck und meist gibt es eine klare Grenze zwischen Gut und Böse, um den Spieler in keine Gewissenskonflikte zu bringen. Klar ist es ein virtueller Raum, aber ab und zu mal zu hinterfragen, was wir uns medial so alles reinziehen, schadet...
schrieb am