Test: Moto GP 17 (Rennspiel)

von Michael Krosta





FAZIT



Gab es im letzten Jahr noch interessante Einblicke in den Werdegang von Multitalent Valentino Rossi, bei denen man zeitweise sogar hinter das Steuer von Rallye-Boliden verfrachtet wurde, kehrt Milestone mit Moto GP 17 zum gewohnten Trott zurück. Ja: Der Manager-Modus ist eine gelungene Bereicherung und die längst überfällige Darstellung mit 60 Bildern pro Sekunde lässt Konsolen-Piloten nicht länger neidisch zu den PC-Fahrern rüber schielen. Und auch die Fahrphysik geht mit ihren vielen Anpassungsmöglichkeiten weiterhin in Ordnung, sofern man keinen großen Wert auf ein realistisches Schadens- oder Kollisionssystem legt. Allerdings erinnert die Kulisse immer noch an ein mittelprächtiges PS3-Spiel, die Maschinen klingen teilweise wie Staubsauger und die Präsentation wirkt angestaubt wie eh und je. Hinzu kommt eine KI, die sich erst auf höheren Stufen vom Gummiband löst und aufgrund des laschen Strafsystems häufig als Bremsklotz missbraucht werden kann. Leider liefert der diesjährige Ableger abseits der Manager-Karriere und aktualisierten Saison-Daten inhaltlich keinen Mehrwert zum Vorjahr – ganz im Gegenteil, denn Rossi hatte insgesamt sogar mehr und eine interessantere Karriere zu bieten. Zudem bleibt die Raserei auch mit der höheren Bildrate technisch ernüchternd. Trotzdem steckt in der Basis von Moto GP 17 weiterhin ein solides Rennspiel auf zwei Rädern, das vor allem für Neueinsteiger interessant sein dürfte, die noch nicht das Gefühl haben, jedes Jahr das gleiche Spiel zum Vollpreis vor die Nase gesetzt zu bekommen. Vielleicht wäre es eine gute Idee gewesen, einfach mal auszusetzen und dafür im nächsten Jahr mit der Power der Unreal-Engine ordentlich durchzustarten, anstatt ein weiteres Mal die alte Motorrad-Suppe aufzuwärmen...

Entwickler:
Publisher: -
Release:
15.06.2017
15.06.2017
15.06.2017
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WERTUNG



PlayStation 4

„Endlich Motorrad-Rasen mit 60fps auf der PS4! Trotzdem wirkt Moto GP 17 wie ein überflüssiges Mini-Update mit veralteter Technik, auf das man in diesem Jahr besonders gut verzichten kann. ”

Wertung: 56%



 

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Kommentare

DanySahne85 schrieb am
Für mich ist das unbegreiflich: 4Players gibt diesem Spiel eine Bewertung von 56 %, weil Recycling betrieben wurde, während Fifa 18 82 % bekam - bei letzterem wird jedes Jahr der selbe Kram angeboten (inklusive der Kommentar!) und DAS ist tatsächlich Recycling per excellence. Von der Tatsache, das EA Sports vier verschiedene Versionen anbietet, spreche ich gar nicht (reine Geldmacherei); das sollte meiner Meinung nach mal in die Bewertung einfließen.
Gaspedal schrieb am
ronny_83 hat geschrieben: ?29.06.2017 20:48Warum macht das niemand?
Ich würde mal behaupten, weil Leute wie Geoff Crammond solche Spiele aus Leidenschaft und mit viel Liebe entwickelt haben ohne große Gewinnabsichten. Heute will man einfach das schnelle Geld machen und es muss alles schnell gehen (und das auf möglichst vielen Plattformen). Deswegen hauen sie jedes Jahr immer die selben Games raus mit minimale Verbesserungen. Das sind Spiele ohne Seele.
Brian Jones schrieb am
Das sind eine Menge guter Ideen. Fragt sich nur ob MileStone das
a. Budget für solche Sachen hat,
b. technisch überhaupt kann.
Auf jeden Fall würden solche Features dem Spiel mehr als gut tun.
Gaspedal schrieb am
ronny_83 hat geschrieben: ?29.06.2017 20:32Halt alles auch manuell oder Automatisierung, was ich bei modernen Spielen sowieso zum Kotzen finde. Fliegst du bei Dirt Rally aus der Kurve, beamt der dich nach 5m neben der Strecke wieder zurück. WTF? 8O
Genau! Bei Richard Burns Rally kommen Dir die Zuschauer um zu helfen und den Wagen wieder auf die Strecke zu schieben. Das fand ich damals schon mega geil, genauso wie die Streckenposten in Grand Prix 4 die rund um die Unfallstelle die Autos wirklich mit schieben & Kran geborgen haben und nicht nur einfach in die Luft aufgelöst haben wie es die Rennspiele heute machen.
Brian Jones schrieb am
Gaspedal hat geschrieben: ?29.06.2017 19:23 ich mag Motorrad Spiele aber nicht solche wie MotoGP die total langweilig sind. Da tut sich seit Jahren nichts und die Lizenz wird nur noch als Geldruckmaschine verwendet. MileStone, Kylotoon oder wie die alle heißen, so lange die Spiele von denen kommen wird es nix.
Naja wie gesagt, die Karriere spielt sich langatmig. Aber wie soll man eine reale Rennserie wie die Moto GP in einem Spiel anders präsentieren. Man fährt halt über Rundstrecken die nicht unbedingt prickelnd aussehen. Die Spannung liegt ja in den eigentlichen Rennen. Mit einem hohen Schwierigkeitsgrad sind die für mich (bin kein "Pro Gamer") durchaus fordernd und damit auch spannend.
Ältere Moto GP Teile von Climax oder auch Namco hab ich auch gespielt. Die fand ich jetzt aber nicht besser als die Spiele von MileStone.
Man sollte sich nur wirklich nicht jedes Jahr einen neuen Teil holen. Mach ich bei den F1-Spielen auch nicht.
schrieb am