Test: Fragile Dreams: Farewell Ruins of the Moon (Action-Adventure)

von Jens Bischoff





FAZIT



Es gibt viele Spiele, die ausgezeichnet unterhalten, aber nur wenige, die wirklich berühren. Fragile Dreams ist für mich eines dieser wenigen. Ein kleines Kunstwerk, das man trotz aller Mankos in sein Herz schließt und nicht missen will. Das Kampfsystem mag plump, die Rollenspielelemente belanglos, der Schwierigkeitsgrad ein Witz sein. Aber Setos Suche nach Geborgenheit und Wärme in einer wie ausgestorben zu seinen Füßen liegenden Welt wird so ergreifend und liebevoll inszeniert, dass man bereitwillig über so manch spielerische Schwäche hinweg sieht. Die im fahlen Schein der Taschenlampe und des Mondlichts verfallenden Kulissen rund um Tokio werfen viele Fragen auf, das klägliche Wimmern verstorbener Seelen über den Lautsprecher der Remote erzeugt Gänsehaut und die an Habseligkeiten geknüpften Erinnerungen setzen atmosphärische Glanzpunkte. Die Qualität dieser wie Abschiedsbriefe wirkenden Geschichten mag zwar stark schwanken, Setos Leidensweg manchmal zu viel Pathos verströmen, aber insgesamt funktioniert das Spiel mit den Emotionen sehr gut: Man fühlt mit, will mehr über das Wie und Warum erfahren, keine noch so unbedeutende Information verpassen. Schade nur, dass viele Kleinigkeiten im Verborgenen bleiben, da nur die wichtigsten Graffitis, Schilder oder Aushänge übersetzt wurden und man am Ende nicht mehr an bereits besuchte Orte zurückkehren kann, um nach verpassten Erinnerungen zu stöbern. Am ärgerlichsten sind jedoch die teils fragwürdigen Längen und Wiederholungen im Aufgaben- und Leveldesign. Quälend lange und trostlose Gänge, schier endlose Leitern sowie nervige Bring- und Suchdienste zehren unnötig an den Nerven. Auch das umständliche Inventar sowie die scheinbar willkürlich zu Bruch gehenden Waffen sind dem Spielfluss nicht unbedingt dienlich. Doch auch wenn man vieles hätte besser machen können, ist Fragile Dreams ein ungemein charmantes und berührendes Kleinod, weit abseits tosender Fitness- und Minispiel-Ströme.
Entwickler:
Release:
19.03.2010
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WERTUNG



Nintendo Wii

„Charmant inszenierte und berührend erzählte Suche nach Zweisamkeit, dessen spielerische Mankos schnell in den Hintergrund treten. ”

Wertung: 85%



 

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Kommentare

Wulgaru schrieb am
Ich ebenfalls...nur hast du auch wieder angefangen...muss dir doch klar sein das ich das lese. :Blauesauge:
Chibiterasu schrieb am
Ich hab schon wieder ein Déjà Vu wenn es um die Diskussion geht, deswegen steig ich aus :wink:
Wulgaru schrieb am
Chibiterasu hat geschrieben:
Wulgaru hat geschrieben:Wie Silent Hill 2 halt.
Nicht mal annähernd. Das hatte wenigstens Rätsel und das Respawnen, Waffen zerbrechen, unnütze Shopsystem etc. gab es auch alles nicht.
Weniger wäre bei Fragile Dreams viel mehr gewesen.
Ja dafür dumme Türen und Abspänne die kommen wenn ich ein Messer im Menü nicht untersuche.... :P
Die Sonne Mond und Sterne Quest hätte man skippen können und natürlich diesen Designbug mit Bogen/Lampe lassen sollen....ansonsten...Survival Horror halt. Habe schon schlechteres gespielt, wo zum Beispiel der Gegner nicht sofort geschlagen wird, wenn ich A drücke ...obwohl eigentlich ist habe schon irgendwie fast zu nett gesagt...sagen wir jedes Survival Horrorgame außer Resi 4 und Eternal Darkness das jemals gemacht wurde- :wink:
Chibiterasu schrieb am
Wulgaru hat geschrieben:Wie Silent Hill 2 halt.
Nicht mal annähernd. Das hatte wenigstens Rätsel und das Respawnen, Waffen zerbrechen, unnütze Shopsystem etc. gab es auch alles nicht.
Weniger wäre bei Fragile Dreams viel mehr gewesen.
Steppenwaelder schrieb am
Fragile ist das schlechteste Spiel (für das ich mehr als 5? gezahlt habe), das ich in den letzten Jahren gespielt habe.
schrieb am