Action-Adventure
Publisher: Konami
Release:
28.10.2010
29.08.2013
28.10.2010
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ab 19,99€
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

84%Gesamt
78%
87%

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Lesertest von Ponte

Als ich die Demo zu LoS antesten durfte, war ich eher herb enttäuscht. Es ist mehr Hack ?n Slay als Adventure, die starre Kamera hat ihr übriges dazu beigetragen. Trotzdem wurde ich an dem Spiel interessiert, als die überwiegend guten Wertungen langsam in Fahrt kamen.

Und es hat sich aus vielerlei Hinsicht wirklich gelohnt: Noch nie zuvor (ausser teilw. bei Trine) habe ich derart gute europäisch angehauchte Fantasy Szenarien durchkämpfen dürfen, ganz selten ist ein Soundtrack so passend und ein Kampfsystem in sich so durchdacht.

Okay, zugegeben, die Taktik im Kampsystem ist künstlich erzeugt, aber in seiner kleinen Welt funktioniert es hervorragend und bietet auf den zweiten Blick viele Möglichkeiten und Abwechslung. Eine große Monsterartenvielfalt und größtenteils sehr gute Bosskämpfe wurden passend dazu auch gleich mitgeliefert.

Aber es gibt auch eine Menge negativer Seiten des Spiels, und die sind besonders ärgerlich, weil man sie so einfach hätte lösen können.
Da wären zum einen die nicht ganz ausgereiften Kletterpassagen. Ich finde es immer besser einem Charakter überhaupt irgendwelche Platforming möglichkeiten zu geben, statt ihn vor jeder 30cm Hürde stehen zu lassen. Aber es ist teilweise schon sehr ungenau bzw. weniger gut durchdacht. Gerade in späteren Levels kommt man schon mal an seine nervlichen Grenzen.

Weit schlimmer ist - wie bereits erwähnt - die feste Kamera. Schon bei God of War 3 empfand ich diese als sehr Rückständig, dort war sie jedoch wenigstens gut plaziert. Bei Castlevania kämpfe ich manchmal meilen entfernt, Gegner greifen mich aus toten Winkeln an und bei sehr einfarbigen Levels verliert man schonmal schnell die Übersicht. Auch wäre das ganze Entdeckung und Suchen wesentlich sinnvoller gewesen, wenn die Kamera frei justierbar gewesen wäre.

Zweiter großer Kritikpunkt ist die Story. Zu Beginn wird durch wenig input eine m.E. gute Atmosphäre aufgebaut, LoS verzichtet darauf alles und jeden bis ins Detail erklären zu müssen - sehr löblich!
Leider gibt es keine spürbare Charakterentwicklung, lediglich in den Ladezeiten wird erzählerisch der innere Twist von Gabriel angesprochen. So manches mitte 90er Jump 'n Run hat das besser gemacht.

Richtig mussmutig wirds dann gegen Ende - zum einen versucht man mit aller Gewalt noch eine sehr lapidare Auflösung des ganzen Geschehens zu erzwingen, zum anderen ist der letzte Endgegner einer der leichtesten des ganzen Spiels. Wer nach den Credits noch vor dem Bildschirm sitzt bekommt zumindest noch eine brauchbare Information präsentiert.

Insgesamt bin ich zufrieden mit LoS, die Kritikpunkte wären jedoch nicht unvermeidbar gewesen und wenn das Ende nichts taugt, bleibt zu meist ein eher negatives Bild des Spieles übrig. Wenn man aber die durchaus lange Spielzeit mit vielen Highlights bedenkt, ist das Gesamtbild dennoch ziemlich positiv.
Pro
  • sehr gutes Szenario
  • wunderbar designte Schauplätze
  • imposanter Soundtrack
  • forderndes Kampfsystem
  • gute Grafik
Kontra
  • feste Kamera
  • keine charakterlichen Wandlungen des Protagonisten
  • unbefriedigendes Ende
 

Castlevania: Lords of Shadow

Castlevania: Lords of Shadow
Ponte
Ponte 21.10.2010 PS3 
85%
6 1

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