barry lyndon der videospiele

prächtige bauten, verträumte wälder, schneebedeckte pässe und das alles eingefangen wie in einem einzigen durchkomponierten gemälde. der beweis das eine feststehende kamera auch heutzutage noch seine daseinsberechtigung hat. hier bestimmt das spiel was vom spieler bestaunt wird und die aussicht ist atemberaubend, detailreich und nicht selten überwältigend.
in sachen gamplay teilt sich castlevania in drei recht unterschiedliche bereiche auf, welche aber durch ein perfektes gefühl für pacing schön miteinander verknüpft werden.
im zentrum steht der kampf gegen das typische castlevania schreckenskabinett, d.h. so ziemlich alles was man in klassischen horror filmen zu sehen bekommt. von werwölfen, über vampire, bis hin zu frankenstein monstrositäten wird einfach jedes klischee perfekt bedient und stimmig in das spiel integriert. das kampfsystem sollte man auf keinen fall nach dem ersten eindruck aus der demo oder allgemein der ersten spielstunde als god of war kopie abstempeln. spätestens nach einführung von licht und schattenmagie ergeben sich ungeahnte taktische möglichkeiten die durch neu erlenbare combos stetig erweitert werden. die herausfordernden kämpfe motivieren einen bis zum ende des spiels und verlieren nie an spannnung.
ein weiterer gameplay bereich ist das regelmäßige lösen von rätseln. auch wenn sich einige der typischen schalter rätsel im lauf des spieles desöfteren wiederholen, wurde viel wert darauf gelegt möglichst viel abwechslung zu bieten. die rätsel sind spaßig, genau im richtigen maße vorhanden und sogar optional überspringbar. dies sollte aber nicht notwendig sein, da die meisten rätsel sehr leicht, wenn teilweise sogar nicht etwas zu leicht angelegt sind.
der letzte große bereich ist klettern und kraxeln an felswänden und burgmauern. das ganze geht zwar flüssig von der hand ist aber sehr linear gehalten und lässt einen kaum spielraum zum experementieren. die ausblicke sind dabei teilweise schwindelerregend und schwer beeindruckend, nur leider entsteht dabei nie ein erntshaftes gefühl von gefahr, da man sich dafür doch zu sehr auf schienen entlang hangelt.
die story ist insgesamt solide und unterhaltsam erzählt, vorallem da einige hochkarätige sprecher verpflichtet worden sind. vorallem im ersten kapitel wirkt alles noch etwas holprig. zuviele cutscenes die einen aus dem spiel reissen, zuviel tutorial erklärungen und ein noch nicht vollständiges kampfsystem können einen durchaus abschrecken. aber in den folgenden 20 stunden entwickelt sich das ganze zu einem atmosphärischen, epischen adventure das man nicht mehr weglegen will.

ein großes ärgernis gibt es leider doch noch. unsichtbare wände. ich habe keine probleme mit linearem leveldesign aber man sollte zumindest versuchen die unsichtbaren wände zu kaschieren und den spieler erst gar nicht in versuchung führen unzugängliche wege auszuprobieren. es ist manchmal ein frustrierendes ratespiel welche plattformen und pfade zugänglich sind oder nicht