Action-Adventure
Publisher: Konami
Release:
21.02.2013
kein Termin
2013
21.02.2013
21.02.2013
Erhältlich: Digital (Steam)
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Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

66%Gesamt
62%
73%

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Lesertest von Rudel2530

Metal Gear Rising ist ein Spin-Off der traditionsreichen Metal Gear-Saga mit Raiden als Hauptprotagonist, in der seit MGS4 bekannten "ninjaesken" Form.
Eben jener Raiden ist mittlerweile Anführer einer großen, privaten Sicherheitsfirma, die beauftragt wurde, den Präsidenten eine snicht näher beschriebenen afrikanischen Staates zu schützen. Dies misslingt, wird dieser doch von einem hochrangigen Mitglied einer Söldnerorganisation ermordet, da der Präsident ihre Einkommensquelle versiegen lässt - den Krieg.
Als ehemaliger Kindersoldat und Kriegsgegner versucht Raiden nun an die Hintermänner der Organisation zu gelangen, was sich jedoch schwieriger gestaltet als erwartet. Zum einen, weil die Kamera dem Spieler oft einen Strich durch die Rechnun macht: Besonders im Ninjalauf, bei dem Raiden extrem schnell unterwegs ist, kommt die Kamera nicht hinterher und lässt den Cyberninja nicht selten ins Leere schlagen oder gegen eine Wand laufen. Zum anderen, weil die Drahtzieher der "Desperado Enforcement LLC" extrem gut ausgebildete Elitekiller sind. Und hier liegt die ganz große Qualität in MGR: Die Bosskämpfe (etwa 7 Stück) sind sehr fordernd, abgesehen vom m.E. übermächtigen Endboss immer fair, vor allem aber intensiv. Man kriegt kaum Luft, weiß sich nach einigen Anläufen aber immer zu verteidigen und merkt den Entwicklern einfach den Spaß am Entwickeln der Bosse an. Schön ist zudem, dass einige Bosse gar moralische Ansichten vertreten, über die man durchaus reflektieren kann und sogar Raiden Ansichten vertritt, die man als Spieler nicht mal unbedingt teilen muss!
Eben jene Ansichten werden auch von seinem Team im Hintergrund kommentiert, welches leider nicht besonders inspirierend wirkt: Der schwarze "Kev" bspw. verhält sich extrem jugendhaft und Boris ist ein stereotyper, waffenvernarrter Russe, auch, wenn einige Details in den Zwischensequenzen sehr gut wirken. So schiebt Kev die Kaffeetasse einer impulsiven Kollegin bspw. sukzessive von ihr weg, bevor sie sie umstößt.
Das Kampfsystem von MGR steht ganz im Zeichen von "easy to learn, hard to master". Insbesondere auf den hohen Schwierigkeitsgraden ist es unbedingt nötig, das zehntelsekundengenaue Blocken zu perfektionieren und leichte, sowie schwere Schläge abzupassen, da Raiden nach schweren Schlägen immer etwas Regeneration braucht, um bspw. sein Schwert vom Fuß wieder in die Hand zu legen. Die durchaus passable KI tut ihr Übriges dazu, befindet sich aber eher im Genre-Durchschnitt. Durch extrem großes Gegneraufkommen kann es allerdings manchmal dazu kommen, dass die Kamera einem einen Strich durch die Rechnung macht und man unnötige Tode stirbt in den sterilen Levels. Dies bringt mich zum nächsten großen Kritikpunkt: Die Umgebungen sind einfach eintönig.In der auch zukünftig großen Stadt Denver befinden sich 2 Zivilisten, beide gefangen genommen. Und auch, wenn das futuristische Flair durchaus spürbar ist, so ist die Welt stets leer. Selbst der japanische Garten mit gewollt amateurhaft angemalten Wolken in der Kuppel ist zwar eine nette Abwechslung, aber eben sehr l(i)eblos gestaltet.
Schön ist jedoch, dass man komplett auf Rätsel verzichtet hat, um den Spielfluss aufrecht zu erhalten - denn nur sehr wenige Momente stören diesen, indem sie einfach unpassend, da langsam integriert wurden. Das wäre zum Einen der kurze Ausflug mit einem Tribot, zum anderen manche, nicht abbrechbare Codecsequenzen. Ansonsten ist das Spieltempo stets sehr hoch. Mir unverständlich sind die optional einsetzbaren Zweitwaffen wie Boden-Luft-Raketenwerfer oder diverse Granaten, deren Einsatz nur extrem selten wirklich sinnvoll ist. Auch ist der Umfang trotz einiger VS-Missionen ziemlich kurz geraten, was aber durch die ständig hohe Intensität der Kämpfe, sowie die wirklich nett gehaltene und präsentierte Story wieder wett gemacht wird.

Wer ein kurzweiliges Abenteuer sucht, das hinsichtlich Anspruch, Zugänglichkeit und Intensität im positiven Sinne seinesgleichen sucht und es in Kauf nimmt, dass wirklich nicht das Leveldesign, sondern das, wofür Raiden steht, nämlich der Kampf, im Vordergrund stand, der wird sich mit MGR schnell anfreunden können. Spielmechanisch lässt zwar vor allem die Kamera zu Wünschen übrig, erfreulich ist hingegen, dass Antagonisten genau wie Raiden selbst moralische Prinzipien vertreten und so das typische Schwarz-Weiß-Bild verschwimmt.
Pro
  • sehr hohe Intensität über die gesamte Spielzeit
  • zugängliches Kampfsystem
  • interessante, wendungsreiche Story
  • hübsch animierte Zwischensequenzen
  • fordernde, fast immer faire Bosskämpfe...
  • ...die sogar Prinzipien vertreten, die nachvollziehbar sein können
Kontra
  • insgesamt kurze Spielzeit
  • Nebencharaktere generisch
  • Endboss eine Spur zu schwer
  • zickige Kamera
  • sehr sterile, einfallslose Level
 

Metal Gear Rising

Metal Gear Rising: Revengeance
Rudel2530
Rudel2530 04.10.2013 PS3 
83%
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