Krönender Abschluss eines kongenialen Science-Fiction-Epos!

Auch der dritte Teil der Saga um Commander Shepard hat mir wieder sehr viel Spaß gebracht und mich für viele Stunden vor den Bildschirm gefesselt. Auf die sinnlose Diskussion über das Ende möchte ich mich nicht herablassen. Es ist eben, wie es ist und alles in allem ein runder Abschluss, auch wenn es mich ein wenig gestört hat, dass erst ein DLC nötig war, um einige Logiklücken des Endes zu beseitigen.

Die Steuerung geht wieder hervorragend von der Hand. Neu ist, dass man jetzt auch per Knopfdruck von Deckung zu Deckung sprinten/rollen kann, was in den hitzigen Gefechten auch notwenig ist, vor allem wenn man auf "Wahnsinn" spielt. Das Verhalten der KI ist dabei nicht immer sonderlich intelligent, aber aufgrund der vielfältigen Gegnertypen und Fähigkeiten bleibt es immer spannend. Leider hat man nicht mehr die schwere Waffe mit im Gepäck. Stattdessen liegt gelegentlich eine in der Mission verteilt, die man dann zeitweise benutzen kann. Der Sinn dieser Neuerung erschließt sich mir nicht.

Grafisch hat sich zu Teil 2 relativ wenig getan. Einige Lichteffekte wurden verbessert, aber hinsichtlich der Tatsache, dass ME2 schon optisch ausgezeichnet war ist das kein Kritikpunkt.
Schwächen weißt diesmal das Dialogsystem auf. Hat man in den Vorgängern häufig noch die Wahl zwischen mindestens drei möglichen Antworten (einer vorbildlichen, einer neutralen und einer abtrünnigen), so kann man jetzt meist nur noch zwischen der Vorbild- und Abtrünnigen-Option wählen, was sich ein bisschen so anfühlt, wie die Entscheidung zwischen "schwarz" und "weiß".
Zudem fühlte ich mich durch die im Vordergrund stehende Reaperbedrohung konsequent "unter Druck" gesetzt, was automatisch meine Spielweise beeinflusst und mich dazu bewogen hat durch das Spiel zu hetzen. Leider wurden auch die Minispiele zum Türenüberbrücken und Truhenknacken herausgenommen, die mir persönlich eine wilkommene Abwechslung waren, auch wenn es nur zwei Varianten gab. Jetzt steht Shepard lediglich vor einer Tür und benutzt durch Drücken von A sein Universalwerkzeug, um weiterzukommen.
Der hohe Actionanteil steht dem Spiel wieder gut zu Gesicht, wenn man es als Actiontitel sieht und weniger als Rollenspiel. Das Charakteraufbausystem bietet zwar mehr Tiefgang, als in den Vorgängern, aber für wahre Rollenspielfans zu wenig.

Jeder mag seine eigene Meinung von Mass Effect und vor allem seinen Ausgang haben. Mich hat auch der dritte Teil hervorragend unterhalten und das Universum hat ganz eindeutig einen Platz in meinem Zockerherz gewonnen.

RS