Egal, ob man nun ein fanatischer Fan des CoD-Franchise ist oder dem ganzen Hype eher skeptisch gegenüber steht; die neueste Auskopplung CoD:Black Ops dominiert sowohl die Verkaufslisten als auch die einschlägigen Gaming-Seiten.
Dementsprechend halte ich mich auch nicht zurück und schildere nachfolgend meine Eindrücke von Treyarchs neuestem Werk.

Ebenso streng wie das Spiel selbst zwischen Single- und Multiplayer zu unterscheiden scheint, werde ich dies auch tun. Der rote Faden der Einzelspielerkampagne ist schnell umrissen: Unter Folter wird der Protagonist nach seiner Vergangenheit befragt und erinnert sich an die zurückliegenden Missionen, die der Spieler nacherleben darf.
Die Missionsszenarien sind daher auch sehr abwechlsungsreich, aber wirken durch die Zeitsprünge auch irgendwo aneinandergestückelt. Neben einigen wenigen originellen Ideen - wie etwa den Gefängnisausbruch - wird vom Missionsdesign insgesamt "nur" Standardkost mit einer großen Portion Krach & Bumm geliefert. Statt fordernden, cleveren Feinden trifft man leider nur auf endlose Gegnermassen, die in Lemmingmanier im Kugelhagel des Spielers sterben. Viel enttäuschender ist, dass es oftmals ausreicht, durch die Gegner bis zum nächsten Skript-Checkpoint zu sprinten, damit die Mission weiterläuft.
Als positiver Schlusspunkt ist zu erwähnen, dass die Story hinten heraus noch einmal interessanter wird und den Einzelspielermodus dadurch noch auf das Niveau "solide bis gut" rettet.

Der Mehrspielermodus ist zweifellos der interessantere Modus; liefert er doch potentiell endlosen Spielspaß. Nach den ersten Wochen lässt sich sagen: Ja, der Multiplayer rockt wie eh und je. Bei den Maps wurden zwar spürbar viele Elemente aus älteren CoD-Maps recycled, aber insgesamt gibt es nur wenige Maps, die ich ungern spiele.
Parallel zum üblichen Level-Aufstieg erwirbt man nun CoD-Geld und kann dieses für neue Waffen, Tarnungen, Ausätze usw. ausgeben. Damit wird dem Spieler keine Levelbonus-Waffe aufgezwungen, obwohl die Waffen allerdings immernoch Level-Beschränkungen haben.
Technisch hat der Multiplayer Modus noch mit Problemen zu kämpfen. Verbindungen brechen ab, Parties werden aufgelöst und Spiele starten nach Ablauf des Countdowns einfach nicht. Nicht einmal ein simpler "Mute-All"-Knopf ist enthalten, so dass man jeden Spieler einzeln muten muss, wenn man nicht gerade das französische Radioprogramm oder die meckernde Ehefrau des Mitspielers hören will. Da muss Treyarch noch nachbessern.


Fazit:
Das Problem des Einzelspieler-Modus ist das hohe Niveau, dass die Vorgänger vorgelegt haben. Auch wenn alles toll inszeniert ist, so ist man nie wirklich beeindruckt, weil man schlichtweg von einem CoD viel erwartet. Was außer der Inszenierung noch bleibt, ist das Missionsdesign. Und das ist leider nur 08/15 - Stangenware.
Der Multiplayer ist jedoch das Herz von CoD:BO und wird noch lange Zeit youtube um Videos von Across-The-Map Tomawhawk-Würfen und an Köpfen klebenden Semtex-Granaten bereichern. :)