Ezio Auditore da Firenze ...Meister der Assassinen. Alleine diese Worte habe ich mir genüsslich im Munde zergehen lassen, bis ich dann die ersten Runden als italienischer Kämpfer für die Freiheit, schließlich für die Menschheit, verbrachte.

Und ich war baff. Da hat sich grafisch und spielerisch doch einiges getan! Die Texturen sind scharf bis ans Ende meines Sichtfeldes und schon hier unterscheidet sich das Spiel von seinem Vorgänger. Die Rüstungen sind wunderschön gemalt und ebenfalls deutlich detaillierter. Ganz zu schweigen von den ungleich besser modellierten Gesichtern!

Und als ich dann durch die provinzalen Vororte ritt, war es dann völlig um mich geschehen, denn die Musik ist wirklich atemberaubend schön und dabei legt sie sich wie ein vollendender Rahmen um dieses hervorragende Bild Roms - ohne es je stören zu können!

Dennoch ist zunächst auf grafischer Seite zu bemängeln, dass es im wildesten Treiben der Innenstadt durchaus mal zu dem einen oder anderen Ruckler kommen kann, was sich recht unschön mit dem Tearing zusammen tut. Auch die Pop-Ups und das Fade-In-Problem fällt auf, darüber kann man aber wirklich getrost hinwegsehen, denn es gibt so viel wunderschönes zu entdecken - so weit das Auge reicht! Auf Seiten des Sounds gibt es wie im Vorgänger die sich wiederholenden, zumeist unpassenden Bemerkungen der Bevölkerung zu kritisieren. Das stört die Atmosphäre leicht und schwächt den Hang zu moralisch innerer Regung ab - immerhin nehme ich die dargestellten Menschen dann nur relativ für voll.

Viel wichtiger aber als grafische oder akustische Natur wird dem einen oder anderen wohl die wesentlich rundere Dynamik des ganzen Spielablaufs auffallen. Es gibt wesentlich variantenreiche Quests zu erfüllen, für die dann auch entsprechend sinnvolle Gimmicks winken. Durchkreuzt man bspw. die Pläne der Romulus-Sekte, gehört alsbald eine wunderschöne Rüstung ins sowieso schon schöne Assassinen-Equipment. Die Einzelnen Quests sind also besser Eingebunden in den Spielablauf und suggerieren schnell, dass da etwas sinnvolles gemacht werden kann. Gleiches gilt auch für den Wiederaufbau und die Eroberung Roms. Kein plumpes Ausguck-Türme-Springen mehr. Da wartet Schönes auf den Erkundungsfreudigen.

Auch das Ausbilden der Rekruten macht eine menge Spaß. Allzu oft habe ich sie nicht gebraucht, aber die Illusion war jederzeit da, dass ich diese mächtigen Verbündeten rufen kann. Dieses Bündnis hätte aber noch tiefer inszeniert und storyimmanent eingebunden werden können.

Störend sind allerdings Passagen, die nur mittels Trial-and-Error-Einsicht hatten bewältigt werden können und Tücken in der Steuerung. Manche Missionen haben verlangt, dass ich jemanden ramme: Der Erfolg war hier mehr ein Glücksfall und ich zähle mich wirklich eher zu den geschickten Spielern... der rechte Winkel, das rechte Timing!

Abschließend bleibt allerdings zu sagen, dass all die kleinen Mängel nichts Wirkliches an der fantastischen Illusion verdunkeln konnten!
Storykritik:s.u.