Als die ersten Details zu ACB bekannt wurden, gab es berechtigte Sorgen unter den Spielern. Kein neuer Assassine? Nur eine Stadt? Da fragte sich der von halbgaren DLCs und Addons geplagte Gamer schon, ob jetzt bereits das Ausschlachten und der Verfall der UbiSoft-Assassinen beginnt. Doch um gleich zu entwarnen, ACB wirkt zwar storytechnisch etwas gezwungen, hat aber genügend neue Ideen und Optimierungen im Petto, um als voll- und hochwertiger Titel zu gelten.

Das Spiel setzt ohne Umschweife zeitlich direkt nach Teil 2 an. Nach etwas Vorgeplänkel wird Monterigionni angegriffen, Ezios Onkel Mario erschossen und der "Apfel" mal wieder vom neuen Bösewicht entwendet. So weit, so einfallslos. Währenddessen verstecken sich die verbliebenen Assassinen um Desmond im heutigen Monterigionni, welches man zwar nach ein paar kleinen Gegenständen absuchen darf, aber das ansonsten spielerisch ohne Bedeutung ist.

Um wieder in den Besitz des Apfels zu gelangen, begibt sich Ezio nach Rom, wo sich viele bekannte Assassinen-Gesichter tummeln, die uns bei unserer Suche unterstützen wollen. Neben dem gewohnten Gameplay wurde der Wirtschaftsaspekt weiter gestärkt. Von den Borgia ruiniert, kann Ezio Geschäfte und Sehenswürdigkeiten renovieren und Rom wieder verschönern. Über Sinn und Unsinn dieses Gameplay-Elements lässt sich streiten; mir hat der damit mögliche aktive Eingriff in die Gestaltung der Umgebung gut gefallen.

Als weitere Neuerung darf Ezio nun Assassinen rekrutieren und sowohl im Kampf einsetzen, als auch auf Missionen schicken. Belohnt wird man dadurch mit Florins, Gegenständen und aufgelevelten, noch stärkeren Assassinen. Wer sich also die Hände nicht mehr selber schmutzig machen will, darf nun "Pate" spielen und die Zielperson per coolem Fingerzeig markieren, bevor ein Assassine aus dem Nichts springt und sie eliminiert.

Ebenfalls angepriesen wurde das neue Feature, dass bestimmte Bedingungen gestellt werden, unter deren Einhaltung die Mission beendet werden sollte, z.B. "Verfolge den Kurier ohne den Boden zu berühren" oder "Töte den Aufseher durch die versteckte Klinge". Nur wenn man diese Forderungen einhält, wird die Erinnerung zu 100% synchronisiert und als Belohnung werden zusätzliche Erinnerungen über die Vergangenheit von Ezio und Caterina freigeschaltet. Diese Art des "Handlungszwanges" schränkt zwar leider die spielerische Freiheit etwas ein, erhöht aber den Schwierigkeitsgrad und den Wiederspielwert.

Ansonsten wurden bekannte Element neu getarnt. Die Templerverstecke aus Teil II werden nun durch Verstecke der Wölfe Romulus' ersetzt und dienen erneut dem Zweck, Schlüssel zu sammeln, mit denen sich letztendlich wertvolle Rüstung freischalten lässt.

Fazit: Der Singleplayer-Modus ist spielerisch gewohnt stark, klasse inszeniert und mit sinnvollen Neuerungen durchsetzt. Kaufen!
(Durch die Zeichenbegrenzung muss ich leider zum Schluss kommen, ohne den Multiplayer+VR Modus zu rezensieren.)