Action-Adventure
Entwickler: Capcom
Publisher: Capcom
Release:
02.10.2012
22.03.2013
02.10.2012
29.03.2016
Q4 2019
29.03.2016
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Durchschnittswertung

64%Gesamt
62%
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Lesertest von Oguz-Khan

Capcom präsentiert mit "Resident Evil 6" eine hervorragende Parodie auf die aktuell grassierende "Actioanisierung" ala Call of Duty im Videospielmarkt. Die Japaner investierten ein riesiges Budget um den geneigten Spieler die Dummheit von uniform gestalteten Shootern vor Augen zu führen. Da die Zielgruppe für ein derart intelligent angelegtes Projekt nur sehr klein sein kann, muss man ein ungeteiltes Lob für Capcom aussprechen...

...und es ist ihnen hervorragend gelungen. Schon der Titel ist ein Geniestreich.
Dadurch das auf der Verpackung "Resident Evil" steht, wird dem Käufer ein gut Designtes Actionspiel mit Horrorelementen versprochen. Tatsächlich könnten einige Nostalgiker sogar ein sog. "Survival Horror" Spiel erwarten. Für alle jüngeren Spieler hier eine Erklärung was es damit auf sich hat. Als Spieler wird man mit limitierten Reccourcen in eine unbekannte und feindselige Welt gestoßen. Das Ziel ist es zu "Überleben". Meistens wird dem Spieler dieses ominösen Genres, das Leben dadurch schwer gemacht, dass man nicht überall Speichern kann. Dadurch wird jede Situation zum Spießrutenlauf. Es entsteht Angst und situative Spannung. Da dieses Prinzip, speziell nach der x-ten Wiederholung etwas langweilig wurde, hatte Serienvater Shinji Mikami, den vierten Teil um das Element Panik aufgebaut. Vieles war neu, aber das gute alte Survival stand auch hier im Vordergrund.

Da aber sehr viele Leute die BWL Studiert und noch nie ein Videospiel gespielt haben der Meinung sind den Gewinn ihres Unternehmens dadurch zu steigern,indem man sich ganz einfach an den Marktführer orientiert, oder noch besser klont(!), entstand dieses außergewöhnliche Spiel. Die Entwickler geben ein süffisantes Kommentar zu diesem offensichtlichen Irrtum ab. Man erkennt das an sehr vielen liebevollen Details. So sieht eine der spielbaren Kampagnen, nahezu identisch wie eines der zahlreichen gängigen Kriegshooter aus. Das der spielbare Avatar Chris Redfield heißt, ist ein zusätzlicher genialer Coup Seiten Capcoms. Dadurch wird dem Spieler die Lächerlich- und Limitiertheit dieses speziellen Genres vor Augen geführt. Der ehemals aus dem Original Resident Evil stammende Held, den man damals nur mit sechs(!) Inventarplätzen ausgestattet und ohne Dietrich vorsichtig durch ein Herrenhaus steuern musste, ist hier ein Testosteron geschwängertes, um sich schießendes und völlig austauschbares Actionpupplein geworden. Ein genialer Schachzug den ehemals Respekteinflößenden Chris, in so eine generische Rolle zu stecken. Dadurch wird dem Spieler vor Augen geführt, wie schnell selbst traditionsreiche Serien zu redundantem Spielwerk werden können. Da gegen gute Action an sich nichts einzuwenden währe, gingen die Spieldesigner bei Capcom einen Schritt weiter. Sie entwickelten eine KI Routine für die Gegener und Mitstreiter, so dass diese sich besonders Merkwürdig auf den Schlachtfeld verhalten. Sie stehen häufig nur in der Landschaft herum, führen kopflos und nicht gerade zielführend ihre Aktionen durch. Häufig sind sie nicht mehr als bloßes Kanonenfutter. Auch an dieser Stelle könnte der geneigte Spieler denken es mit einem billig Produziertem Genrevertreter zu tun zu haben. Aber natürlich nur ohne die hintersinnige Prämisse der Entwickler zu kennen.

DIE KUNST DES SCHLEICHENS

Aber nicht genug das sich die Experten bei Capcom dem Thema "Gleichschaltung im Actiongenre" angenommen haben. Sie hatten auch noch Muße ein stechendes Kommentar zum Schleichspielgenre Abzugeben. So schlüpft man in die Haut der "Dead or Alive" mäßig aussehenden Puppe "Ada Wong". Ihre Aufgabe ist es eine geschickte Infiltration auszuführen. Auch hier haben die Designer bei Capcom ihr spezielles parodistisches können bewiesen. So sind alle Gegner vollständig Taub! Auf diese Weise wird einem Sam Fisher oder Solid Snake vorgeführt, wie Sinnlos es ist sich vorsichtig und lautlos voranzubewegen um möglichst unentdeckt zu bleiben. "Die Paralympics des Schleichens" hätte der Untertitel zu diesem Kapitel lauten sollen, aber das hätte eventuell die ehrwürdigen Sportler dieser Veranstaltung beleidigen können. Und so weit das man Minderheiten beleidigen würde, ist man bei Capcom auch nicht bereit zu gehen (Man stelle sich mal vor ein weißer, gut bewaffneter Mann würde reihenweise dunkelhäutige Menschen erschießen! Gott sei dank war das noch nie der Fall). Wenn sie in einen Schacht kriecht fixiert die Kamera ihr scheinbar aus PVC geformtes Gesäß. Damit wollten die Entwickler auch noch dem Thema "offensichtliche Onaniervorlage" ala Team Ninja, ein Denkmal setzen welches jeden von uns zum Nachdenken anregen soll.

Es gäbe noch unzählige beispiele Aufzuzählen für die aber leider 5000 Wörter nicht genug sind. Bei Kunstspielen dieser Art die ein ernstes Problem thematisieren bleibt immer auch die Frage ob man dafür denn den Vollpreis Zahlen soll? Die klare Antwort lautet JA unbedingt! Denn sonst wird der Mut dieser Pioniere umsonst gewesen sein.
Pro
  • Mein Text ist mehr eine Analyse den eine klassische Review mit klaren Pro/Kontra Marken. Selbst der 4Players Text ergänzt um das gute Kommentar zum Spielemarkt, geht dieses mal sehr analystisch vor. Mein Lob an die Redaktion.
Kontra
  • Eine Kleinigkeit möchte ich Kritisieren. Nicht jeder könnte den offensichtlich parodistischen Aspekt des Spiels begreifen, da vieles so wirkt als hätten es die Entwickler ernst gemeint. Also immer mit offenen Augen durch die (Spiele)welt gehen.
 

Resident Evil 6

Resident Evil 6
Oguz-Khan
Oguz-Khan 03.10.2012 PS3 
50%
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