Ich versuche mal ein Review zum besten Spiel aller Zeiten zu schreiben. Ich hoffe, es gelingt mir, mich in die gute alte Zeit zurückzuversetzen, denn aktuell ist es immer noch und wird voraussichtlich auch noch lange aktuell bleiben.

Die Graphik ist der schwächste Aspekt des Spiels und selbst die ist nicht schlecht, lediglich gegen Ende des Spiels sind die Texturen sehr matschig (im wahrsten Sinne des Wortes). Effekte gibt es nicht viele, bei manchen Waffen nicht einmal Mündungsfeuer. Die Waffenmodelle sehen leider auch nicht sonderlich gut aus. Dafür ist die Umgebung allerdings sehr detailliert.

So, damit hätten wir das negative beiseite geschafft. Das Gameplay: Wo soll ich anfangen? Der Wiederspielwert ist recht hoch, wenn man jemand ist, der ein 18-stündiges Spiel mehrmals spielen kann, denn es gibt drei Klassen: Den Techniker, den Marine und den Psioniker. Am Anfang des Spiels durchläuft man viele Monate Training, in denen entschieden wird, welche Vorteile der Charakter erhält. Im weiteren Verlauf des Spiels kann man dann frei seine Fähigkeiten an bestimmten Stationen mit Cybermodulen steigern, die man findet und verdient. Die Waffen nutzen sich ab, sodass man sparsam mit ihnen umgehen muss. Verschiedene Munitionsarten gibt es auch. Neben Waffen gibt es auch noch viele andere benutzbare Gegenstände, die man finden, kaufen und in seinem Inventar aufbewahren kann, sogar einen Gameboy. Es ist auch möglich, fremdartige, biologische Gegenstände von Gegnern zu erforschen, um Vorteile im Kampf gegen sie zu erhalten. Dazu benötigt man Elemente, die man in bestimmten Lagerräumen findet, sodass man oft quer durch das, relativ frei begehbare Raumschiff wandern muss. Das Raumschiff besteht aus mehreren Decks, wie dem Wissenschaftsdeck oder dem Erholungsdeck. Natürlich gibt es auch viele verschiedene Gegner. Eine Sache ist bloß komisch beim Gameplay: Man ist schneller, wenn man schräg nach vorne läuft. Es ist schon recht merkwürdig, wenn man sich oft so fortbewegt, weil es einfach am effektivsten ist.

Das "coole" an den Feinden ist, dass sie einen teilweise an den Rand eines Herzinfarkts bringen können. System Shock 2 ist das atmosphärischste, gruseligste und erschreckendste Spiel, das ich jemals gesehen habe. Ich musste, als ich es noch vor einem Jahr oder so durchgespielt habe, mehrere Male im Zimmer auf und ab gehen, um mich zu beruhigen und, zur Info, Doom 3 finde ich großteils nicht sonderlich gruselig. Die Angst ist allgegenwärtig, sogar an Orten, an denen man schon war, weil die Gegner respawnen. Was die Atmosphäre auch unterstützt, sind die auffindbaren Audiologs, die allesamt grandios vertont sind und teilweise wirklich schockierend sind und zwar nicht auf eine billige Art wie bei Twinkle-Twinkle-Dead Space.

Wieder einmal, mehr als bei meinen anderen Reviews, ein Spiel, dem ich unmöglich in so ein paar Zeilen gerecht werden kann. Das Spiel hat fast keine wirklichen Schwächen. Bis zum heutigen Tage zusammen mit Deus Ex ein unerreichtes Unikat.