Es war defintiv nicht sehr schlau NGS2 nach Bayonetta zu spielen, soviel ist sicher. Zudem war ich schon vom Vorgänger nicht so richtig begeistert,
die 4Players Wertung (und akuter Spielemangel) hat mich aber dann doch zum Griff ins Regal verführt.

Eins vorweg: NGS2 hat sich in fast allen erdenklichen Bereichen verbessert. Das Szenario ist (bis auf New York) sehr gelungen, kein hässliches Empire
City mehr, keine Stil- und Kulturmischungen, keine stundenlangen Dungeonwanderungen. Stattdessen eine Tour durch einige Weltmetropolen, durch sumpfige
Dschungellandschaften und ein kleines Revival an den besten Level von Teil 1. Alles in allem echt stark!

Der Score ist gut, ein klein wenig besser als bei Teil 1, leider bleibt nach Ende des Spiels nicht sehr viel davon übrig.

Die Story hätte man sich hier in Teil 2 genauso wie im Vorgänger sparen können, sie ist mindestens genauso verwirrend und sinnfrei. Schade, ein kleines
bisschen mehr Einfallsreichtum beim Plot wäre wünschenswert gewesen.

Vorwiegend wurde aber am Gameplay gewerkelt: Da wären einmal die neuen Finisher Moves, die sind gut in Szene gesetzt und peppen den Kampf visuell auf.
Dann sind da die neuen Spielbaren Charaktere, 3 an der Zahl, wovon 2 Stück wahrhaft herausragen: Momiji und Ajane. Die Kämpfe mit Sonia gleichen in
etwa denen mit Rachel aus Teil 1, doch auch diese waren absolut ok. Momiji hat einen mittelmäßig schnellen wie starken Kampfstil, Ajane hingegen
kämpft sehr schnell dafür aber schwächer. Mir haben die Episoden mit den Damen richtig Spaß gemacht, visuell machen sie mehr her als Ryu und spielerisch sind sie eine Abwechslung.

Die neuen Team-/Missions- Herausforderungen sind ebenfalls gut integriert, hier kann man sich nach belieben mit seinem Lieblingscharakter auslassen.

Die fehlenden literweise Blut irritierten mich zwar zu Beginn, wurde aber mit guten Stilelementen in Form von weniger Blut und Rauch sehr gut abgedeckt.
Die "springenden Möpse" Funktion kann man getrost als Gag abstempeln, war wohl eher ein Teil der Werbekampagne.
Der Schwierigkeitsgrad wurde ebenfalls gedämpft, das kann man jetzt sowohl positiv als negativ bewerten, soviel sei aber gesagt - das Spiel ist trotzdem noch schwer genug (im direkten Vergleich zum Vorgänger jedoch schon abgeschwächt).

Natürlich unterliegt NGS2 Bayonetta in allen Bereichen. Lediglich das Gameplay ist etwas solider, weil es eben nicht ganz so durchgeknallt ist und sich
auf typischere Elemente wie Blocken und Kontern verlässt.
Seinem Vorgänger aber läuft dieser Teil aber den Rang ab: Das bessere Leveldesign, die neuen spielbaren Charakter und die Team-Modi pushen NGS2 auf ein gutes Niveau.
Mit solchen Erweiterungen stehe ich auch ein drittes Mal gerne mit Ryu gegen den Spider-Clan an!