Welch ein wunderschönes Spiel!

Man fliegt durch eine traumhafte Landschaft, trifft auf seine skurillen Bewohner und sammelt ala Pikmin2 herumliegende Gegenstände und türmt sie aufeinander um zu noch weiter entlegenen Orten zu gelangen.
Hier stimmt einfach alles!

Doch ist es lange nicht so friedlich wie es den Anschein hat- Ein stetig steigender Wasserstand bedroht diese traumartige Welt und seine Bewohner, wegen eines laufenden Wasserhahnes. Themen wie Verschwendung und der ansteigende Meeresspiegel werden angesprochen.
Die unbeschwerten Bewohner dieser Welt nehmen diese Bedrohung jedoch nicht wahr und gehen "anderen" Dingen nach.
*Spoiler*: Auch die anschließende Reise zum Mond spielt auf den Menschheitstraum und das Streben nach Höherem an.

Blueberry Garden fasziniert aber in erster Hinsicht durch seine grossartige musikalische Untermalung und seinen kindlich naiven Auftritt, der in einen Kindheitstraum entführt.
Es leigt an den vielen Details, den Blumen und Gräsern und den fein ausgeklügelten Öko Systemen zwischen Bäumen und Lebewesen. An den Bäumen wachsen Beeren aus denen neue Bäume entstehen. Braucht man selbst alle Beeren auf stirbt der Wald.

Erst war ich skeptisch, da dieses Spiel mit 75% gespeist wurde, doch nach dem Schluss würde ich es in eine Reihe mit Spielen wie ICO, Portal und Shadow of the Colossus stellen, nicht weil es deren Umfang erreicht, sondern weil es anders ist als so vieles Andere.
Auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Man sollte es nicht als Roman sondern eher als Kurzgeschichte sehen, die man auch gerne ein zweites mal liest. Vielleicht ein wichtiger Schritt in die Zukunft, in der sich aufstrebende Entwickler in eben solchen Projekten verwirklichen können *wer weiss, wer weiss...

Schluss endlich: Ein durchweg gelungenes Projekt, das seine lange Entstehung und den Sieg beim IGF rechtfertigt- Herzlichen Glückwusnch an Erik Svedang an dieser Stelle nochmal.

Wozu also weiter schwärmen, wenn man dieses Spiel erleben muss...