Action-Adventure
Publisher: Capcom
Release:
07.06.2013
07.06.2013
07.06.2013
Erhältlich: Einzelhandel
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Durchschnittswertung

63%Gesamt
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Lesertest von Oguz-Khan

Die Astralprojitzierten Probleme einer Familie auf eine Gesellschaft von steckdosenerinnerungssüchtigen Individuen welche nicht mehr mit Schmerzen klarkommen und außerdem "Ghost in the Shell" gesehen haben...

... das in etwa ist "Remember Me" (RM). Klingt nicht einleuchtend oder gar sinnvoll? Dann willkommen in diesem Spiel. Was ist die Grundidee von RM? Erinnerungen können ausgelesen werden. Danach kann man an sie entweder teilen, löschen, outsourcen oder verändern. Was machen einige Menschen mit dieser "Technologie"? Sie nutzen sie um unliebsame Erinnerungen zu löschen. Leider ist dies auch schon das Ende einer möglichen sinnvollen Handlung. Warum? Nun ja, überlegen wir mal: Ein Kind berührt die heiße Herdplatte. Als Folge weint es und ist total aufgelöst. Normalerweise würde man es trösten und ihm klar machen was passiert ist. Als folge hätte das Kind etwas dazugelernt, und der Schmerz wäre ein eminent wichtiger Teil dieser Erfahrung gewesen. Nun kommt aber was neues. Die Erinnerung an den Vorfall wird einfach gelöscht. Kein Trauma mehr bis zum nächsten mal wenn das Kind die heiße Herdplatte berührt... Ach ja, und warum tut meine Hand so weh Mami? Dies gilt in kleinem wie im großen (Weltkriege, Atomwaffen). Alle sollen glücklich sein weil das Unglück einfach aus der Erinnerung gelöscht werden kann. Aha, und was passiert mit den objektiv physikalischen Folgen des Unglücks? Also was ist z.B. mit dem Krater in Hiroshima? Leider ist dies ein großes Problem von RM. Die Protagonistin Nilin manipuliert die Erinnerungen einiger Schlüsselpersonen um. So ist ein geliebter Mensch nun plötzlich in der Erinnerung der jeweiligen Person verstorben. Das Problem dabei? Was passierte danach? Wo ist die Erinnerung an ein Begräbnis? Wo gehe ich hin um über diese Person zu trauern. Was habe ich danach gemacht? Die Kurks an der Idee von RM ist die Annahme das Erinnerungen isoliert betrachtet werden können. Das neurologische Geflecht ist ein Gewitter an Informationen, Emotionen und Eindrücken. Das herausnehmen und verändern eines Ereignisses hätte nur eins zur folge. Es würde ein kurzes "Häh" seitens des betroffenen provozieren. "Was mein Mann soll verstorben sein, und das auch noch in Folge einer grausamen Inkompetenz seitens des behandelnden Arztes?"."Warum habe ich nicht die Klinik verklagt?" Warum habe ich Ihn nicht begraben?" "Moment mal, das ist doch Fake!". "Ich kontaktiere mal das Krankenhaus". Krach bumm und schon ist die Illusion zerstört. Leider kommen noch viele andere mehr als unausgegorene Elemente hinzu. So gibt es Roboter, künstliche Intelligenz, Überwachungsstaat, Terroristen (welche schwachsinniger weise "Erroristen" genannt werden, klar und die Attentäter von 9/11 sind "Plane-oristen" und die von Madrid "Train-oristen"...), Familiendrama, Zombies, Konsumkritik, Klassenkampf... Das Ausmaß der Unfokussiertheit lässt mich mutmaßen das Hideo Kojima hier seine Hände im Spiel hatte. Doch er ist unschuldig. Vielmehr scheinen die Entwickler von RM das Opfer ihrer eigenen Gedächtnismanipulation geworden zu sein. Sie haben so viele Filme gesehen, Comics und Bücher gelesen, Videospiele gezockt (vor allem von Hideo Kojima, hach er ist doch schuld!) und Philosophie Seminare besucht, dass alles in ihren Köpfen "Remixed? wurde. Sie wurden zu unkontrollierten DJ´s der leichtgängigen bis mittelanspruchsvollen Welt der mäßig Philosopiebegabten. Bitte liebe Entwickler, denkt nach: Was sollen die Roboter in dieser Zukunft? Spielen sie irgendeine Rolle? Woher kommen sie? Was soll das überhaupt sein? Stattdessen sind sie einfach nur da, weil wir so was schon mal in "I Robot", "Ghost in the Shell", "Matrix" usw. gesehen haben. Sie bedürfen keiner weiteren Erklärung. Sie sind einfach nur Textur, entstanden durch die populärkulturelle Erwartungshaltung. Tja, Schwachsinn halt. Wie der Rest der genannten Themenpalette. Es gibt keinen Grundgedanken der zu Ende geführt wird. Nichts das einem größeren Zusammenhang dient. Nichts das Kontext schafft, oder gar erleuchtet. Stattdessen gibt es einen dreistufigen Endbosskampf, wie Kratos es getan hat als er gegen Kronos antrat. Oh Gott, schon wieder ein Erinnerungsremix. Das fehlen einer kohärenten , zusammenhängenden, sinnvollen und vor allem stimmigen Handlung, lässt jeden gesagten Satz, jede Szene und jedes Ereignis sinnlos erscheinen. Dinge geschehen und danach passieren andere Sachen. Das ist alles was man der Handlung entnehmen kann. Entwicklungen und Expositionen geschehen einfach. Wichtige Motive werden einfach irgendwann mal so nebenbei Ausgesprochen. So ähnlich wie bei "Transformers" wo mitten im Kampf plötzlich einer der Maschinen sagt: "Ich bin gut und das sind die Bösen. Das ist so weil ich es jetzt sage, und jetzt weiterkämpfen". Leider ist dies keine Übertreibung. Mir scheint das irgendwer dieses Spiel gehackt, danach alles umsortiert, und im Anschluss einfach veröffentlicht hat. Vielleicht waren es Game-oisten oder einfach nur Kleingeister? Wir werden es nie erfahren...
Pro
  • Mein Text ist keine klassische Review ala, "die Kameraführung ist zu ungenau, oder das Kombosystem zeigt Schwächen". Diese Punkte sind sicher valide, aber auch bereits 10050040005,05 mal durchgekaut. Ließt also btte den 4Players Text wenn ihr mehr dazu wissen wollt. Ich versuche vielmehr auf die Intention der Entwickler einzugehen (was in diesem Spiel unmöglich scheint).
Kontra
  • Geroge Orwell ist in diesem Spiel, wenn überhaupt, nur eine Randnotiz lieber 4Players. Wie übrigens das gesamte Spiel nur auf eine Ansammlung von waagen Ideen auf Notizzetteln zu basieren scheint.
 

Remember Me

Remember Me
Oguz-Khan
Oguz-Khan 23.06.2013 PC 
65%
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