Rollenspiel
Entwickler: CD Projekt RED
Release:
19.05.2015
19.05.2015
2021
15.10.2019
19.05.2015
2021
Erhältlich: Digital (GOG), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (GOG), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Nintendo eShop)
Erhältlich: Digital (GOG), Einzelhandel
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Durchschnittswertung

89%Gesamt
91%
86%
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Lesertest von Oguz-Khan

(Seite 2 weiter bei PC)
FANTASY TELENOVELA

Auch der Gesamte Plotverlauf ist bestimmt von der Suche und dem Schutz von Geralds Ziehtochter Ciri. Diese zu finden ist das Zentrale bemühen des Hexers, seiner Freunde, Liebenden, Feinde und Weggefährten. Doch wie wird hier Dramaturgisch verfahren? Gehe zu einem Punkt wo sie vermutet wird, da ist sie aber schon nicht mehr, also weiter zum nächsten Punkt. Und das für endlose Stunden. Jede Telenovela verfährt so. Schalten sie das nächste mal ein denn dann wird sie der Hexer garantiert finden! Das ganze forciert durch eine Zusammenfassung jedes mal nach dem Einschalten. Ach ja und Plotwendungen laufen IMMER nach folgendem Muster ab:
Können sie sich an dieses obskure Detail erinnern welches wir ihnen in relativer Ausführlichkeit irgendwann vor Augen geführt haben? Sie wissen schon diese Eule, diesen hässlichen Gnom oder diesen Bauer? In Wirklichkeit ist das nämlich Person XY. Gähnend langweilig. Ach ja und natürlich verfolgt Person XY ein ganz anderes Ziel als sie gedacht haben. In seinem Spiel verbirgt sich nämlich ein ganz anders zusätzliches Spiel an das sie bestimmt nicht gedacht hätten.
NATÜRLICH NICHT. Bei derart vielen Figuren die hier auftreten, man muss von einer Flut aus Charakteren, Nebencharakteren und Kurzauftritten reden. Wer soll da die Übersicht bewahren? Dies ist leider das Gegenteil einer gelungenen Erzählung! Sie begegnen einer Zauberin? Bestimmt geht es in eine generisch aussehende Höhle um irgendein wichtiges Artefakt zu finden. Hauptsache es werden Inhalte geschaffen, leider vor allem Inhaltslose!
Kann sich jemand an das kleine Flotsam aus ?Witcher 2? erinnern? Ich erinnere mich an beinahe alles. Hier erinnere ich mich nicht mal mehr an den Ortsnamen einer einzigen Gemeinschaft
(ausser Novigrad). Gerade die Beschränkung von Zeit und Ort war das wunderbare an Witrcher2. Auch der viel gescholtene dritte Akt bot Zeit zum Reflektieren und zur Synthese, anstatt sich im Leerlauf Spektakel abermals übertreffen zu wollen. Hinzu kommt eine bestenfalls als ungelenk zu bezeichnende Inszenierung. Weniger wäre mehr gewesen.
Das Spiel überzeugt am meisten wenn man mal wieder geführt wird. Dort erinnert es an Telltales ?The Walking Dead?. Auch in den an von Hassern als ?Laufsimulationen? getauften Spielen rinnende Szenen kommt Stimmung auf. Aber es gibt viel zu wenige davon als das es ins Gewicht fallen würde. Womit wir beim Kernproblem angekommen wären, das eigentliche Spiel.KEIN BLUT, KEINE SEELE, KEIN KOLOSS UND KEINE ESTHER

Um es kurz zu machen. Die Kämpfe sind nicht mehr als ein notwendiges übel. Die Steuerung ist alles andere als geschmeidig, die Kollisionsabfrage unpräzise und jeder Gegner ist mit der gleichen Taktik zu besiegen. Das einzige Hindernis ist die erforderliche Stufe und die bockige Kamera. Die Kämpfe wirken wie ein kleines Minispiel in der als Witcher3 getauften Laufsimulation. Wären sie nicht drin hätten wir ein ganz passables Spiel. Spuren lesen, mit Zeugen reden und des Monsters Versteck finden. Das was oft an Titeln wie ?Shadow of the Colossus? oder ?Dear Esther? kritisiert wird, die mangelnde Interaktion, wäre hier Gold gewesen. Tatsächlich wird an Witcher3 klar weshalb leere Welten so viel gehaltvoller sein können. Wenn Gerald beim verfolgen einer Spur überlebender und verletzter Personen ein ganzes Wolfsrudel ausschaltet und zusätzlich einen Braunbären erlegt noch bevor das eigentliche Hauptbiest ins Spiel kommt, wie zum Teufel haben es dann die schwerverletzten überhaupt erst so weit gebracht? Eigentlich wären die zahlreichen Scharmützel in der Flora gegen die Fauna gar nicht nötig gewesen. Muss ich während ich einen Werwolf verfolge wirklich noch 30 andere Tiere töten? Nein! Muss ich wirklich noch nebenher 50 Pflanzen ausreisen nur um mich wie ein Hexer zu fühlen ? Nein! Der Werwolf hätte genügt. Aber es müssen ja Inhalte geschaffen werden. Das Auffinden von Rezepten für Rüstungen, gefolgt vom auffinden und zerlegen der Zutaten dafür gefolgt vom auffinden des passenden Schmieds... Ach lassen wir es gut sein Kaufen und Verkaufen einfach alles.

 

The Witcher 3: Wild Hunt

The Witcher 3: Wild Hunt
Oguz-Khan
Oguz-Khan 17.08.2015 One 
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