Mafia 2 ist ein sehr gutes Spiel, welches bis zum Schluss spaß macht, aber an vielen Ecken Mängel hat, die einem einen etwas bitteren Nachgeschmack geben.

Zum technischen ist die Stadt wunderschön. Die vielen Details, welche man sogar in kleinsten Gassen wiederfindet sind hervorragend. Dazu kommt eine für eine Open World starke Grafik, welche sich auch in den sehr schicken Automodellen wiederspiegelt. Leider kann man außer ein paar Läden nicht viel betreten, sondern nur rumfahren. Die Charaktere sehen auch sehr schick aus, leider gibt es kaum Modelle bei Gegnern und Einwohnern, dass man das Gefühl hat in einer Stadt voller Klone zu leben. Tag/Nacht und Wetterzyklen gibt es nicht, fällt aber kaum ins Gewicht.

Klasse ist die Musik bei der man sich einige berühmte Songs lizensiert hat die sehr gut zum Geist dieser Zeit beitragen. (spoiler)Sehr schön ist hierbei auch der Jahreszeitenwechsel und Stilwechseln nachdem Vito im Knast saß(/spoiler).

Die Handlung ist sowohl ausgezeichnet als auch ein Manko des Spiels. Vito arbeitet sich vom kleinen zum größeren Licht hoch der so an ganz schön viel Geld kommt. Leider wechseln die Stränge trotz Episodentrennung viel zu abrupt, dass man hin und wieder das Gefühl irgendwas fehlt oder hat man verpasst. Dazu kommt, dass der Aufstieg von Vito irgendwann stagniert und eigentlich alles nur noch schief geht. Es fehlt der Aufstieg zu wem der wirklich wichtig ist und gerade dann wo man vieleicht etwas davon sehen kann endet es mit einem Cliffhange. Im Endeffekt ist es eine sehr gute Handlung bei der die Regie nicht stimmt und zuwenig auf Details und Charaktere eingeht. Dabei bedient man sich auch viel zu oft den Klischees von Mafiafilmen oder spielen wie GTA, worunter vorallem die Charaktere leiden. Vito wirkt leider auch zu sehr wie der typische, hübsche Saubermann der der perfekte Freund ist und dabei es allen recht machen will, auch wenn er hin und wieder nicht ganz über alles nachdenkt.

Spielerisch ist Mafia 2 ziemlich simpel worunter die Handlung auch leidet. Die Verfolgungsjagden sind meist viel zu schnell beendet und damit zu einfach. Die Epsioden verfließen zu oft in Massenkämpfe gegen Klongegner, wobei man positiver Weise wenig aushält, was die Kämpfe taktischer erscheinen lässt. Gespräche gibt es nur als Sequenzen, dass man in der Handlung eigentlich mehr ein Zuschauer ist. Selbst gehts meist nur von A-B. Geld ist nie ein Problem, obwohl man das eine um andere Mal alles verliert. Man muss sich für nichts anstrengen, was man als kleiner Handlanger einer Familie eigentlich sollte. Das begründet auch das vollkommene Fehlen von Nebenhandlungen/Missionen, die schon erfrischt hätten.

Mafia 2 macht auf den ersten Blick vieles richtig, aber auf den zweiten erheben sich doch einige Mängel, die der durchgehenden Handlung zwar nicht immer einen Abbruch bieten, allerdings wäre hier viel mehr aus dem schonen Empire City rauszuholen gewesen. Man sollte sich vieleicht mal ganz von der GTA Spur verabschieden.