Shooter
Entwickler: G5 Software
Release:
08.12.2005
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

59%Gesamt
59%

Alle Lesertests

Lesertest von mr archer

Das russische Studio Orion wählt für seinen zweiten Shooter nach dem spaßigen Hellforces diesmal ein dunkleres, ernsteres Setting. Als junger KGB-Offizier machen wir uns im Jahr 1953 auf dem Höhepunkt der Stalin-Ära auf, unseren in Gefangenschaft geratenen Vater zu retten - und entdecken dabei eine Verschwörung innerhalb der Partei, die auf die Spitze des Landes selbst zielt. Dieser Plott wird über zehn Spielstunden hinweg in einem düsteren, bleihaltigen Szenario langsam aufgebaut, bei dem sich die Entwickler einige Mühe gegeben haben, den Geist der Zeit auch atmosphärisch und gestalterisch einzufangen - was immer wieder auch Dank der vorzeigbaren Eigenbau-Engine gelingt.

Spielerisch ist The Stalin Subway ein konservativer Oldschool-Shooter reinen Wassers, der auf sämtliche Genrestandarts des Jahres 2005 pfeift. Die KI trifft gut und macht dabei viel Schaden, ist aber ansonsten nicht besonders intelligent. Das Waffenhandling ist befriedigend gelungen, bietet Abwechslung und ist mit seiner Bemühung um historische Korrektheit beim "Anwenden" eine angenehm fordernde Angelegenheit, die insgesamt immer wieder einen guten Flow herzustellen versteht.

Leider bietet der Shooter insgesamt aber ein zu wenig schlüssiges Gesamtbild ab, um ihn wirklich empfehlen zu können. Das liegt vor allem am teils wirren, teils monotonen Leveldesign (vor allem in den mehr als ein Drittel der Spielzeit füllenden Metro-Leveln), an einigen nicht ins Setting passenden Szenarios, die die angepeilte Atmosphäre immer wieder konterkarieren und an der Story, die die Gratwanderung zum Trash nicht über die vollen zehn Stunden hinweg meistern kann.

The Stalin Subway ist damit ein Shooter, der nicht all zuviel völlig falsch macht und den man durchaus mal für ein Wochenende testen kann - auch des erfrischend anderen Szenarios wegen. Aber ein wirkliches Muss ist er auf keinen Fall. Wer eine interessante Umsetzung der Stalin-Ära in einem FPS sucht, dem empfehle ich daher weiterhin den Griff zu You are empty, dessen Klasse hier nie erreicht wird.
Pro
  • Interessantes, unverbrauchtes Setting
  • Gute grafische Umsetzung des Themas mit passenden, zeitgenössischen Texturen
  • Einige interessante Versuche zur Auflockerung: Wechsel der spielbaren Hauptperson vor dem Finale, Labyrinth-Level
  • Solides Waffenhandling mit Fokus auf historischer "Korrektheit" und fordernder Schwierigkeitsgrad
  • Stimmige Spielzeit von 10 Stunden
  • Extrem schmissiger Spielmenü-Song
  • Freies Speichern
  • DRM frei
Kontra
  • Einige Längen und Wiederholungen im Leveldesign (vor allem in den Metro-Maps)
  • Kreml-Map leblos und unfreiwillig komisch
  • Einige Settings unpassend für das gewählte Szenario
  • Gegner-KI unterdurchschnittlich
  • Zivilisten-KI völlig verunglückt
  • Story verfehlt den eigenen Anspruch
  • Leicht überambitionierte, unpassende englische Sprecher (in der internationen Version)
 

The Stalin Subway

The Stalin Subway
mr archer
mr archer 29.08.2012 PC 
59%
2 0

War dieser Bericht hilfreich?