Erst wollte ich Saints Row 2 garnicht spielen, doch dann wurde ich dazu überredet und es hat sich wirklich gelohnt, denn es macht einfach Spaß! Zwar ist die Grafik beinahe schon veraltet, doch das ist eher nebensächlich und man gewöhnt sich sehr schnell daran - das liegt vor allem an den sher gut gelungenen und abwechslungsreichen Story- und Nebenmissionen: Hier bespritzt man Häuser, Fahrzeuge und Menschen mit Exkrementen, da beschützt man einen Promi, indem man die Angreifer packt und in der Nähe stehenden Bauarbeitern im wahrsten Sinne des Wortes vorwirft, denn diese haben natürlich nichts besseres zu tun, als sie mit ihren Presslufthammern zu bearbeiten.
Die Story selber ist recht simpel, aber dennoch unterhaltsam. Sie erzählt vom Kampf der 3d Street Saints gegen feindliche Banden und einen Großkonzern um die Macht in der Stadt.
Auch das Gameplay stimmt bis auch das gewöhnungsbedürftige Fahrzeughandling, welches das Schießen während der Fahrt oft noch schwieriger macht , als es in GTA 4 ist, denn nur mit eingeschaltetem Tempomaten kann man gleichzeitig lenken, Gas geben und schießen, ohne sofort in die nächste Wand zu krachen...das hätte man auch besser lösen können.
Aber kann man in GTA mal eben Hydranten aus dem Asphalt reißen und Leuten an den Kopf donnern, die 20 Meter entfernt stehen? Eben nicht!
Die Stadt Stilwater wirkt zwar nicht so lebendig wie beispielsweise Liberty City, doch gibt es, anders als in GTA 4, häufig Momente, die einfach zum totlachen sind, wie Flitzer, die (natürlich geblurt sind wie die Sims wenn sie duschen) durch die Straßen rennen und nach einiger Zeit sowohl von den Cops, als auch von sämtlichen Bandenmitgliedern gejagt werden, die in Sichtweite sind. All das macht Saints Row 2 zu einem völlig übertriebenen GTA Klon, der sich selbst glücklicherweise nicht allzu ernst nimmt.
Das Allerbeste ist jedoch der Charaktereditor, der einem nahzu jede Freiheit gibt, die man sich wünschen kann - man kann sogar Männern Brüste wachsen lassen(!) und es gibt zahlreiche Shops, in denen man sich mit Designerklamotten eindecken, oder auch einen boratähnlichen Badeanzug kaufen kann.
Das Waffenarsenal ist sehr groß ausgefallen: Es reicht von einfachen Knüppeln, über Katana, Kettensäge, vollautomatische Schrotflinte, Minigun, oder den Zuhälterstock, ein Spazierstock, den man aber auch als Gewehr nutzen kann, bis hin zu Flammen-, Raketen- und Granatwerfer.
Man sollte sich natürlich die Uncutversion zulegen, auf die sich auch dieser Test bezieht, da in der dt. Fassung einfach zu viele Gameplayelemente wegfallen.