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Entwickler: Digital Illusions
Publisher: Electronic Arts
Release:
13.11.2008
18.05.2010
15.09.2010
13.11.2008
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

79%Gesamt
81%
82%
71%

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Lesertest von KugelKaskade

Steril, alles überwachend, feindlich. So lässt sich wohl am besten die Stadt beschreiben, die Faith - eine Runnerin - ihr zuhause nennt. Runner. Das sind Übermittler von geheimen Nachrichten ihrer Auftraggeber. Von den Cops sowieso schon gesucht wird Faith in eine Geschichte um den Mord des Bürgermeisterkandidaten Pope hineingezogen, der ihrer Schwester, selber eine Polizistin, scheinbar angehängt wird. Und so springt sie von Leiter zu Dach, von Dach zu Geländer. Immer am Limit. So bewegt sie sich durch ihre Heimat - die Stadt. Und wenn sie nicht schnell genug ist - ihr Grab.

Denn Schnelligkeit ist die einzige Waffe eines Runners auf der Flucht vor den Cops. Die ganz normalen schießen zwar nicht sehr genau, aber es kann immer jeden treffen. Im Nahkampf könnt ihr ihnen auch die Waffen abnehmen. Aber will man das? Ich sage nein. Mirrors Edge zeichnet sich dadurch aus, der Hase zu sein und nicht der Fuchs.

Zeichnet es sich allein dadurch aus? Wieder ein nein. Wirklich auffallend ist die minimalistische, ein wenig inkonsequente, aber nichtsdestotrotz bezaubernde Grafik. Pflanzen sind einfach nur weiß und nur wenige Glasfassaden spiegeln. Es gibt nicht viele Details. Das Bild ist von wenigen, aber dafür kräftigen Farbtönen geprägt. Rot spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie gibt auf den leichteren Schwierigkeitsgraden den Weg an. Dieser ist für sich genommen ein ziemlich linearer. Aber vor allem in den Time-Trials, die man neben der ziemlich kurzen Story spielen kann, tun sich viele verschiedene Routen auf. Man muss nur hinsehen.

Und zwar durch Faiths Augen. Mirrors Edge wird nämlich in der Ego-Ansicht gespielt. Intensiv, schnell und wunderschön. Ebenso wie sein Soundtrack. Manchmal federleicht, hin und wieder impulsiv. Immer an die Situation angepasst. Wie ein Runner eben. Und deshalb steckt die Hintergrundmusik voller Kontraste. So einen Kontrast stellen auch die Comic-Zwischensequenzen in der Story im Vergleich zu den Leveln dar. Anders, aber trotzdem angenehm. Denn irgendwie scheint dieses Spiel wie ein Realität gewordener Manga. Und irgendwie schafft dieser Ausblick von Häuserkanten und Hochhäusern das Gefühl von Freiheit. Dann fallen Schüsse. Alles geht ganz schnell. der Bildschirm bebt, begleitet von Faiths Atmen.

Und trotzdem, trotz der Cops im Nacken, trotz der sterilen Umwelt. Das Spiel findet Zeit für berührende Momente. Ein schlichtes Danke. Eine Umarmung. So viel kostbarer.




Feel the Flow.
Pro
  • wunderschöner Grafikstil
  • toller Sound(track)
  • gute deutsche Synchronisation
  • Time-Trials fordern heraus (Online-Listen) und laden zum Routenfinden ein
  • Wahl zwischen Runner- oder Rambovorgehen
  • intensives Erlebnis (vor allem auf der Flucht und beim Sturz in den Tod, falls man irgendwo falsch springt)
Kontra
  • sehr kurze Storyspielzeit (3-6 Std.)
  • hin und wieder Trial&Error
  • manche Inkonsequenzen in der Grafik (nur manche Glasfassaden spiegeln)
  • Cops treffen manchmal aus zwei Metern Entfernung nicht
 

Mirror's Edge

Mirror's Edge
KugelKaskade
KugelKaskade 30.12.2009 360 
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