Bioshock 2 ist ein interissanter Titel. Er mischt den klassischen Ego-Shooter mit einer gesunden Portion Rollenspiel. Es gibt etliche genetische Erweiterungen(Plasmiden), vergleichbar mit Zaubern, sowie in meinen Augen gut balancierte Genetonics, sozusagen rüstungen/Fertigkeiten. Auch das Arsenal kann sich sehen lassen, so findet man alles von der einfachen Schrotflinte bis hin zum Granatwerfer was das Shooterherz höherschlagen lässt. Selbstverständlich mit Bioshocks ganz persönlichem Charme. Sehr schön ist auch das man sowohl Plasmiden als auch Waffen bis zu einem gewissen Grad aufwerten kann(soviel zu Rollenspielpart). Vom Setting mal abgesehen. Das Design ist ein Kunstwerk. Ein verwaschenes Kunstwerk, das man schonmal gesehen hat, aber ein Kunstwerk.
Und eben hier fängt die Makellose Fassade von Bioshock2 zu bröckeln an: Die Grafik ist definitiv veraltet. Quadratische Korallen und verwaschene Texturen reißen einen all zu oft aus der Wunderwelt Raptures und die RagdollPhysik ist ausgesprochen fragwürdig. Und die Gegner respawnen andauernd, was angesichts ihrer lachhaften KI ermüdend sein kann. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad viel zu niedrig angesetzt. Gegen Ende ist wirklich kein Gegner mehr eine echte herausforderung.
Das ist das Grundmanko von BS2: Es bietet viele interissante Ansätze, allerdings führt es diese nur unbefriedigend zu Ende.(unglaubliches Arsenal, aber nicht einmal annähernd passable Gegner um dieses an seine Grenzen zu führen).
Das Hacken geht sehr leicht von der Hand, jedoch lässt die KI der Dronen meist zu wünschen übrig, sodass sie häufig die eigenen Fallen auslösen. Dies kann vor allem beim beschützen einer Little Sister sehr frustrierend sein.
Die Story selbst ist sehr interissant, aus der perspektive eines BigDaddys zu Spielen und das Intro ist einfach famos. Dazu auch noch unterschiedliche Enden abhängig von den Persönlichen Entscheidungen im Spielverlauf(Aber das ist ja Bioshock-standard). Und auch wenn sich das schön anhört wird es wieder nur ungenügend ausgeführt: Die Konsequenzen der eigenen Entscheidungen schlagen zu wenig Wellen. Also: Die Unterschiede in den Endings sind eher unbefriedigend. Ich persönlich halte den Machern vor, sich nicht konsequent aus dem Schatten des Vorgängers zu Wagen, was in meinen Augen angesichts der Perspektive(Big Daddy) dieses Titels angebracht gewesen wäre.
Soll heißen: Warum krieg ich soviel auf die Fresse obwohl ich ein BigDaddy bin? Ich dachte man hätte Angst/Respekt vor mir?
Aber man muss Bioshock2 lassen:
Es macht nichts neu, aber auch nichts falsch. Es ist ein angenehmer Titel für zwischendurch und bietet aufgrund seiner guten Spielzeit solide Unterhaltung für ein bis zwei Wochenenden.
Zum Multiplayer möchte ich mich nicht weiter äußern, da ich XBL nicht nutze und daher keine Aussage treffen kann.