Deus Ex ist zu diesem Zeitpunkt mit System Shock 2 der Meilenstein der Spielewelt, was sich bis heute kaum geändert hat.

Als Hybride muss es die Hürde überstehen, sowohl als Rollenspiel als auch als Shooter zu glänzen. Diese Hürde wurde mehr als gemeistert und es entstand durch die Gesamtheit der Möglichkeiten eines der bis heute komplettesten Spiele.

Als Rollenspiel steht vorallem die starke Handlung im Vordergrund. Ihre Komplexität resultiert nicht nur aus dem Strang selbst sondern auch aus der Welt an sich. Erst durch das lesen der unzähligen Mails, Nachrichten und sonstigen Infos bekommt man ein komplettes Bild von allem. Warum die Welt ist wie sie ist und wie es zur aktuellen Gefahr kommen konnte. Der Atmosphäre hilft auch das Gefühl, dass man sich mit dem Teufel verbündet um den Feind zu besiegen. So ist man sich nie sicher welches doppelte Spiel die Verbündeten treiben und was ihre wahren Ziele sind. Erst zum Schluss wird alles aufgedeckt und man kann sich nun entscheiden wie die Welt sich weiterdrehen soll. Vielleicht etwas zu spät, schon vorher hätte man einen Weg einschlagen lassen können, von dem es kein Zurück mehr gibt.

Leider fehlen die Nebenmissionen, welche einem die Welt auch hätten näher bringen könnten. Die wenigen "Missionen" sind kaum einer Erwähnung wert. Da man sich auch durch Stadtgebiete bewegt hätte man von diesen einige einbauen können. Ein seltener Teil wo Potential nicht genutzt wurde.

Natürlich gehört auch das Skillsystem zum Rollenspielbereich hinzu. Sowohl Skills als auch Augmentationen geben viel Freiheit zur Entscheidung. Diese muss aber auch getroffen werden, man wird nie an den Punkt gelangen an dem man alle Skills auf dem Masterlevel hat. Für die Spielweise muss man sich somit recht früh entscheiden. Man kann nicht nur den Charakter verbessern, sondern auch die Waffen und das sehr vielseitig.

Der Shooterbereich bezieht sich auf das Gameplay. Die Steuerung ist aus der Egosicht und geht gewohnt intuitiv von der Hand. Die Bereiche sind sehr komplex aufgebaut. So hat man immer die Entscheidung zwischen: Schleichen, kämpfen und unterwandern. Hierbei wird sogar die Physikengine benutzt um z.B. Kisten zu einem Luftschacht zu stapeln, oder dem Gegner mit Fässern fallen zu stellen. Diese Vielseitigkeit blieb sehr lange Zeit einzigartig, nichtmal die Stealthriesen konnten dies auch nur annährend bieten.

Der Wehrmutstropfen kommt allerdings zum Schluss. Stärkere Augs, Waffen und Skills machen Denton übermächtig und darunter hat vorallem der Stealthbereich zu leiden. Wenn man jeden Gegner auch auf höchster Schwierigkeit direkt erledigen kann sucht man automatisch nicht mehr jeden Luftschacht ab. Viel schlimmer trifft es die Bosskämpfe die dank One-Hits als diese nicht mehr zu bezeichnen sind. Hier hätte man doch besser den Lebensenergie-Regler ein paar Meter weiter hochstellen sollen.

Alles in allem ein Meilenstein, der bei jedem Gamer im Schrank stehen sollte.