"The Witcher 2: The Assassins of Kings" aus dem Hause NAMCO BANDAI ist der hoch angepriesene Nachfolger von "The Witcher", einem Rollenspiel basierend auf den Hexer-Romanen von Andrzej Sapkowski. Mit guter Story, aber technischen Mängeln landete "The Witcher" leider nur bei Insidern auf der Agenda. Der zweite Teil sollte nun besser werden. Auf dem Pc mit Bestnoten überhäuft, liegt nun 2012 auch die XBox 360 - Version vor.

Neu! Eines der geilsten Cinematic-Intros der Spielgeschichte. Für die Xbox 360 - Version wurde extra ein Intro angefertigt, welches den Tod von König Demavend zeigt. Durch die Sounduntermalung, die übrigens im ganzen Spiel absolut stimmungsvoll ist, gibt es Gänsehaut pur. Und den ersten Blick auf unseren Gegenspieler gibt es noch gratis dazu.

Nun geht es los, man startet das Spiel und kommt erneut zu einer Neuerung: Das Tutorial. Einfach und ausführlich werden einem hier die Fähigkeiten des Hexers und das Kampfsystem erklärt.Je nach Erfolg und Dauer wird der passende Schwierigkeitsgrad gewählt, den man natürlich nicht wählen MUSS.

Das Kampfsystem wird aufgeteilt in drei Bereiche: Schwertkampf, Alchemie und Magie. Alle diese Bereiche können übrigens in mittelgroßen Charakterbäumen ausgebaut werden und bieten somit einen Rollenspiel - Freiraum.
Aber zurück.....das Kampfsystem kann man auf neudeutsch als "smooth" bezeichnen. Hier ein Schwerthieb, da einer von fünf Zaubersprüchen und hier eine Bombe, Falle oder ein Wurfmesser. Durch Motion - Capturing siehts dazu noch richtig klasse aus. Dazu kommen zwei verschiedene Schwerter: Das Stahlschwert, um gegen Menschen zu kämpfen und das Silberschwert des Hexers, welches er für Monster aller Art parat hält.

Hat man nun das Tutorial abgeschlossen, geht es los. Man kommt in einem Kerker zu sich, wird von Vernon Roche verhört und erzählt seine Geschichte. Dadurch wird der Prolog vorangetrieben und es ist wirklich..... sensationell.
Der Augenblick, nachdem man das Zelt verlässt, indem man gerade mit einer hübschen Frau Sex hatte, brennt sich in den Kopf. Überall Zelte, Pflanzen, perfekte Lichtspielereien untermalt mit einem fantastischen Sound. Und eins darf gesagt sein: Das Lichtspiel, vor allem ausgeprägt im Wald von Akt 1 und der Sound bleiben kontinuierlich hervorragend.

Und für die Lichtspielereien sorgt übrigens eine super Grafik. Zwar auf XBox 360 herunter gesetzt, sieht das Spiel trotzdem geil aus. Aber ein paar Mängel gibt es da schon: Die Texturen an der Kleidung der sonst sehr guten Charaktermodelle lädt meist viiiiiiiiel zu langsam. Auch flimmernde Schatten oder schwebende Figuren gehören dazu.
Abstriche mussten auch bei den Ladezeiten sein. Bei fast jeder Tür muss nachgeladen werden, was die Stimmung immer etwas runterzieht. Aber......allgmein sind die Ladezeiten kurz und knackig. Es gibt halt nur viele.
Leider ist auch die Spielwelt zu begrenzt durch unsichtbare Mauern und die Questfindung gestaltet sich auch schwierig. Da ist mal ein Ausrufezeichen, aber das Ziel ist eigentlich ganz wo anders. Und laufen muss man meist auch viel...

Kommen wir nun aber zum wichtigsten Punkt eines Rollenspiels: Die Story. Was soll man dazu sagen? Eingebettet in eine lebendige Spielwelt, wo Menschen auf Geralt reagieren, wo Konversation ohne Geralt stattfinden und wo Menschen arbeiten, findet sich der Hexer bald in einer Verschwörung wieder, wo ein anderer Hexer seinen König Foltest und Demavend umbringt und Geralt durch einen schicksalshaften Zufall als Mörder dasteht. Die Kameraführung stimmt zu jeder Zeit, die deutsche Synchronisation ist exzellent, die Englische kerniger.
So wird man durch eine packende Geschichte durch mehrere Orte getrieben, sucht nach dem Königsmördern, trifft Zauberinnen und übernimmt Aufgaben. Die Aufgabenvielfalt ist groß und Nebenquests gibt es noch dazu. Und alle Quests sind intelligent, nicht nur Zeitschinder. Dazu kommen Bossfights, Flashbacks und vor allem.....Entscheidungsvielfalt.

Das macht "The Witcher 2" aus. Am Ende von Akt 1 entscheidet man sich für einen Weg und der andere weg ist komplett gesperrt. Somit sind die Hälfte der Quests und zu treffende Charakter versperrt und man darf dieses tolle Spiel noch ein weiteres Mal durchspielen. Aber es gibt auch kleinere Entscheidungen, die für kleine, aber feine Konsequenzen sorgen. Man kann überall seinen Senf dazutun und seine eigene Story kreieren. Jeder Spieler spielt was anderes.
Zur Abwechslung kommen nette Minispiele wie Armdrücken und wem langweilig wird, der kann das Spiel auf höheren Schwierigkeitsgraden durchspielen. Davon gibt es 4, aber selbst auf "Normal" wird das Spiel schon zur echten Herausforderung. Echt deftige Kost.