Ein Spiel, das lediglich in 4:3 Auflösung läuft, Videozwischensequenzen in Handydisplaygröße anzeigt und auch sonst technisch in jeder Hinsicht veraltet ist, hat es wahrlich nicht leicht - dennoch verbringt Kotor das Kunstwerk, von der ersten Minute an zu begeistern. Und nach 32 Stunden Spielerfahrung steht nicht nur die Erkenntnis, das mit Abstand beste Star-Wars Produkt überhaupt konsumiert zu haben (einschließlich der Filme, die ich nur sehr bedingt schätze), sondern auch ein in vielerlei Hinsicht unerreichtes Rollenspiel erlebt zu haben.
Kotor punktet vor allen Dingen mit einer spannenden, ergreifenden und wendungsreichen Geschichte. Die wird im Rahmen der technischen Möglichkeiten optimal erzählt, besonders reizvoll ist dabei die immer wiederkehrende Entscheidung zwischen dunkler und heller Seite. Die Interaktion zwischen den markanten Party-Charakteren ist ebenfalls Bioware typisch hervorragend.
Die Spielmechanik kann dank Dialogen, Lichtschwertduellen, intelligenten Rätseln, Weltraumschlachten, Swoop-Rennen und Pazaak Spielen überzeugen, allerdings hätte ich es bevorzugt, tatsächlich selbst das Laserschwert wirbeln zu lassen anstatt nur klassisch Gegner anzuklicken und Spezialkräfte auszuwählen.
Alles in allem ist Kotor ein Meisterwerk und für mich hinsichtlich der Story mit das beste RPG, was ich je gespielt habe. Lediglich die Präsentation hat sich dank der technischen Möglichkeiten massiv in neueren RPGs verbessert - in Kotor wirken gerade besonders wichtige Cutscenes doch etwas statisch und unspektakulär.
Bleibt für mich nur noch die Frage: Warum verdammt habe ich dieses Spiel 6 Jahre lang ignoriert? Zum Glück ist es ist nie zu spät für die helle Seite! ;-)
Pro
- mitreißende, wendungsreiche Story
- zahlreiche fordernde Rätsel
- gut geschriebene Dialoge
- interessante Charaktere
- vielseitiges Gameplay
- abwechslungsreiche locations
Star Wars: Knights of the Old ...