"Alle Jahre wieder."

Seit Jahren erscheint jedes Jahr ein neues Call of Duty. Die Veteranen der Serie, so wie ich, waren bis zum Erscheinen des ersten Modern Warfare Teils einfach nur noch gelangweilt. Zu oft hat man schon Omaha Beach oder irgendeinen anderen Strand gestürmt oder ist in den Ruinen Stalingrads vor deutschen Scharfschützen in Deckung gegangen.

Das erste Modern Warfare brachte neuen Wind in die Serie. Moderne Kriegsführung, wie der Name verspricht. Und was war auch ich überrascht und begeistert. Das zweite Modern Warfare spielte ich lange wegen der besagten Flughafenszene nicht. Vor 3 Wochen gönnte ich es mir dann auf der PS3. Und ja, es war toll, die Atmosphäre, die Skript-Ereignisse, die Action - immer feste drauf in bester Jerry-Bruckenheimer-Manier. Am Ende war ich so befriedigt wie nach einem Roland Emmerich Film: Bestens unterhalten und Gehirn weitgehend ausgeschaltet.

Warum die lange Vorgeschichte? Ich will euch doch im Test zu Black Ops was über Black Ops erzählen oder? Es gibt nicht wirklich viel neues. Treyarch hat seine Hausaufgaben hervorragend erledigt. Das neue Call of Duty ist ein sehr gutes und unterhaltsames Spiel. Die Geschichte wird sehr spannend erzählt und man wird getrieben immer weiter zu spielen, nur um die nächste coole Stelle in der Kampagne zu sehen und das Schicksal von Alex Mason wie in einem Agenten Film zu verfolgen.

Gut gefallen hat mir die Story. Endlich wusste ich mal worum es genau geht. Das was Infinity Ward bei den letzten beiden Teilen und Treyarch bei World at War vergessen hat, baute Infinity Ward's "kleiner Bruder" Treyarch in Black Ops ein: Einen roten Faden, der sich durch das ganze Spiel zieht. Die Storywendungen am Ende und vor allem die unerreichte Inszenierung lassen einen nicht mehr los.

"Wolfen-Ops?"
Oberflächlich betrachtet macht Black Ops nichts falsch. Doch die Entwickler haben es verstanden, die Macken der Call of Duty Serie geschickt zu kaschieren. Treyarch sind so zusagen Meister des Kaschierens. Wer genauer hinsieht entdeckt schlauchartige Levels, eine veraltete Grafik Engine, keine Physik-Effekte, ein teilweise zu abgedrehtes Szenario und immer das gleiche Gameplay, serviert mit einem Sahnehäubchen Fahrspiele und einem Blutfleck Gewalt. Ja und eigentlich hat das alles was über den Bildschirm passiert mit Krieg nur noch wenig zu tun. Einige Szenen erinnerten mich eher an Return to Castle Wolfenstein, denn an Omaha Beach.

"Nur ein Mal Wow ist zu wenig!"
Mir ist während der knapp 6 Stunden Spielzeit nur ein einziges Mal die Kinnnlade runter geklappt. Die Mission in der man eine SR-71 besteigt und dann zwischen Pilot und Elitesoldate im fließenden Wechsel umschaltet ist genial. Und am Ende zeigen die Entwickler sogar sarkastischen Spaß. Stichwort: Fidel und J.F.K.

Wer Call of Duty liebt, wird Black Ops garantiert lieben. Wer gute Shooter wie z.B. Crysis liebt, der wird Black Ops mögen. Wer Abwechslung, Anspruch und und Handlungsfreiheit liebt, der spielt was anderes.