Ich muss gestehen Darksiders recht spät entdeckt zu haben. Somit bin ich den Genuss gekommen beide Spiele direkt hintereinander zu spielen. Teil 2 habe ich soeben beendet und will das ganz einfach mal von hinten her etwas vergleichend aufrollen.

Den Endgegner, muss ich etwas emotionsgeladen, als Witz bezeichnen! Auf normalem Schwierigkeitsgrad in EINEM Zug besiegt! Für den Endgegner in Teil 1 habe ich gefühlt einen halben Tag benötigt.

Der Weg dorthin ist jedoch spannend und abwechslungsreich! Die verschiedenen Welten sind toll inszeniert und mit interessanten Charakteren gespickt. Tod´s Reise ist ein Hack&Slay im Rollenspiel-Gewand, wohingegen Krieg sich meiner Meinung nach auf das Wesentliche fokusieren konnte!

Die Handlungstränge, bzw. Aufträge werden meisten in Dungeons vollzogen.
Diese wirken auf Dauer etwas monoton, was die gut angelegten Rätsel jedoch wieder wettmachen. Hier gibt´s es auch einiges zu entdecken (Nebenquests uvm.), was ich nach einigen Spielstunden aufgrund der spannenden Haupthandlung links liegen gelassen habe. Beim zweiten Durchgang werde ich das sicher nicht tun! :)

Über den Beginn von Darksiders II ist schon viel geredet worden. Ja, es benötigt einfach ein wenig bis das Spiel an Fahrt aufnimmt. Das habe ich auch im ersten Teil so empfunden. Im Verhältnis zum Gesamtspielerlebnis ist das eigentlich fast nicht erwähnenswert. - Also einfach kurz drüber quälen!

Darksiders II, sticht auch wie der erste Teil durch ein spannendes, fast unverbrauchtes Szenario und tolles Gameplay hervor. Tod`s Geschichte ist hier keineswegs einer flacher Abklatsch oder Wiedergekautes aus Darksiders I ala Assassins Creed (Brotherhood und Revelations *). Vigil und THQ und hier haben hier ein frisches und unterhaltsames Spiel geliefert das seinem Vorgänger dennoch größtenteils treu bleibt.
Hier komme ich auch zum einzigen Störfaktor.

Betrachtet man alles mit kritischem Auge dringt die Zielgruppenerweiterung im Spiel einfach zu oft durch:

- Die Bosskämpfe sind einfach viel zu einfach
- Die Kämpfe über das Spiel ebenso
- Die Rollenspielelemente wirken teilweise erzwungen und deplaziert...
- Online-Gegenstände-Tausch einfach unnötig!
- Die Burtalität hat deutlich abgenommen (Finish-Moves viel seltener)

Um ein Beispiel zu geben: Hierbei fehlt einfach die Glaubwürdigkeit das über die 4, 5 Welten ein Haufen für Tod speziell plazierte Sensen und Ausrüstungsgegenstände zu finden sind. Für die Sekundärwaffen ist das Konzept ja tragbar. Waffenerweiterung für die Sensen wäre beispielsweise von den "Makern" o.ä. denkbar. Hierbei lande ich aber schon bei Kleinigkeiten, die wenn man ein Auge etwas zudrückt nicht sonderlich in´s Gewicht fallen.

Betrachte man die finanzielle Situtation von THQ kann man das jedoch fast nicht krum nehmen. Darksiders II ist ein klasse Spiel! Vielleicht über einige Strecken nicht ganz rund, doch muss man sich an den wenigen Kanten eigentlich nicht stören. Man muss Vigil und THQ den erhofften Erfolg wünschen (mehr Verkäufe) und kann somit wohl auf mehr Darksiders hoffen! Hat man Gefallen an Kriegs Abenteuer gefunden ist Tods Reise ohnehin Pflicht!

P.S.: Über die PC-Portierung ist schon genug geredt worden! Ja, Darksiders II krankt etwas an Konsoleritis, was das Spielerlebnis meiner Meinung aber nicht schmälter! Vigil ist offenstichtlich um die PC-Spieler bemüht und nimmt sich der Kritik an, was man am dritten veröffentlichten Patch bemerkt.

P.P.S.: Wer Darksiders auf normal anspruchsvoll fand, sollte mit Teil 2 gleich auf dem apokalyptischen Grad beginnen.

* Da ein Vergleich zu Assassins Creed so oder so schon gezogen ist muss einfach die Nähe der beiden Soundtracks erwähnt werden. Zeitweise habe ich mich an Momente mit Ezio zurück in Rom erinnert gefühlt! Das passt einfach nicht zur City of the Dead! Da mir das Spiel aber so gut gefallen hat, möchte ich an solchen Kleinigkeiten aber nicht rummosern... ;)