The Last of Us 2 sollte nicht von Personen gespielt werden, die unter Depression leiden oder anderen denen ca. 30 Stunden Elend nicht guttun würde, denn die Story hat wenige Lichtblicke. Hier werden bekannte Charaktere, die man aus dem ersten Teil kannte, komplett zerlegt, niemand ist gut, alle sind schlecht. Leider sind die Entscheidungen der Protagonisten teils so unsinnig und absurd, dass man an die Serie TWD erinnert ist. Warum man mehrmals auf einmal eine 180 Graddrehung in Bezug auf Entscheidungen der Protagonisten vollzieht ist oft einfach nicht nachvollziehbar.
Zu den neuen Charakteren baut man überwiegend keine Beziehung auf und der eine neue Charakter, der sowas von Humor mitbringt und das ganze etwas auflockern könnte, wird natürlich schnell erledigt. Was bleibt ist leider eine sehr durchschnittliche Story. Wäre das Spiel ein Film, dann würde man sagen, dass Ganze ist ein Actionfilm ohne besonderen Anspruch. Was zählt ist die Gewalt.
Und da komme ich schon zum Gameplay. Viele loben die fließenden Animationen im Nahkampf. Nun es sieht gut aus, aber ist furchtbar repititv und auf Dauer monoton, da der Kampf auf zwei Aktionen beschränkt ist. Drücke konstant L1 zum magischen Ausweichen und hämmere Viereck zum Schlagen, wenn man gepackt wird: Hämmere Viereck in einem Quicktimeevent. Ja, richtig Quicktimeevent sind wieder in Games. Eigentlich hatte man vor ca 10 Jahren gehofft, dass man damit durch ist, aber falsch. Dieses Spiel hat hunderte von Quicktimeevents... und in einigen Szenen, inklusive dem letzten Kampf muss man selten mehr machen als endlos Viereck hämmern. Man ist an die Folterszene aus Metal Gear Solid erinnert, die einem den Daumen betäubt hat.
Die vielgelobte KI, kann nicht wirklich mehr als in anderen Spielen und jedes Stealthgame, wie MGV oder Dishonored hat bessere. Die Gegner agieren auf Schienen und haben einen Suchradius, den sie nicht verlassen. Teilweise können sie hellsehen. Tötet man einen von Ihnen, wissen sie sofort wer du bist und schreien deinen Namen, obwohl dich niemand gesehen hat. Wenn man einen Begleiter hat, dann ist er in Stealthmissionen unsichtbar für die Gegner und kann vor deren Nase tanzen. Oft sehen sie einen selber auch nicht, obwohl man direkt vor ihnen steht, dann widerum können sie teilweise durch Autos oder Wände schießen. Trotz des Stealthsystems hat man oft keine andere Wahl als sich durch die Gegner zuschießen oder durchzurennen in der Hoffnung nicht erschossen zu werden, weil das Leveldesign einen eigentlich immer zu einer Vorgehensweise zwingt und wenig Wahl lässt.
Ich werde zur Story nichts schreiben, weil sie, wenn man sie kennt so unglaublich generisch ist, dass man sie schon selbst erleben sollte. Etwas schreiben muss ich aber zur Struktur der Story. Es gibt Sprünge zwischen verschiedenen Personen, die grundsätzlich nicht verkehrt sind, allerdings ist die Reihenfolge unglaublich ungünstig gewählt, um Sympathien zu den Charakteren aufzubauen und so spielt man ca. 10h einen Charakter, den man wohl hassen wird und zu dem man nie eine postive Einstellung entwickeln wird.
Abgerundet wird das ganze dadurch, dass das Spiel leider unglaublich repetetiv ist. Man wird dieselben Handlungen immer und immer wieder durchführen. Gegnerwelle nach Gegnerwelle, durch eine Gegend schießen oder rennen und Dinge schieben etc. Bei all dem immer Viereck hämmern.

Grafisch ist TLoU2 sicher eine Referenz für die PS4, von der Story nicht mehr als Durchschnitt und vom Gameplay eine Katastrophe.